53. Kapitel: „Hat sie denn gesagt, dass ich ihr wichtig bin..."

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53. Kapitel: „Hat sie denn gesagt, dass ich ihr wichtig bin..."

„Kyle, warte mal!", rief ihm Janine hinterher und er drehte sich verwirrt um. Sam war vor zwei Minuten ins Haus gestürmt und hatte ihn mit Henry und Janine alleine stehen lassen. Sie hatten noch ein wenig über das Spiel gequatscht und schließlich hatte auch Kyle sich von den beiden verabschiedet. Was konnte Janine also von ihm wollen, was sie nicht auch vorher schon mit ihm besprechen hätte können?

„Was ist los?", fragte er sie und sah verwirrt an ihr vorbei. Henry setzte sich ins Auto und brauste auf einmal davon. Was ging denn jetzt ab?

„Ich müsste bitte kurz mit dir sprechen!", erklärte sie und er bemerkte ihren etwas schnelleren Atem vom laufen.

„Ich wüsste zwar nicht, was wir beide zu besprechen hätten, aber ok?!", antwortete Kyle und ließ seine Tasche auf den Boden fallen, Janine jedoch schüttelte den Kopf.

„Nein nicht hier, gehen wir in deine Wohnung!", sagte sie vehement und verwirrte Kyle damit noch mehr.

„Meinetwegen...", erklärte er sich dennoch bereit und hob seine Tasche wieder auf. Schweigend gingen sie gemeinsam durch die Eingangstür und dann die Treppen hinauf, bis sie vor Kyles Wohnungstür ankamen. Es fühlte sich seltsam an, Janine neben sich stehen zu haben und Kyle wusste nicht so Recht was er tun oder sagen sollte. Mit Henry war es ein leichtes ein paar Worte zu wechseln aber Janine war so unberechenbar in dieser Hinsicht. Wenn er es sich genau überlegte, hatte er mit Janine auch nie wirklich geredet. Wenn, dann waren stets Henry und/ oder Sam dabei.

„Na, dann komm mal herein!", sagte er und stieß die Tür auf. Er konnte sich für einen kurzen Moment nicht dran erinnern ob er aufgeräumt hatte, doch als er die saubere Wohnung entdeckte atmete er erleichtert auf. Er hatte gar nicht genug Zeit in der Wohnung verbracht um sie ins Chaos zu stürzen!

Janine ging mit hinter dem Rücken verschränkten Armen ins Wohnzimmer und sah sich um. Seine Wohnung war im Vergleich zu der von Sam wesentlich dunkler gehalten, im Endeffekt war es jedoch die exakt gleiche Raumaufteilung und das erkannte auch Janine.

„Deine Wohnung sieht genauso aus wie die von Sam, nur nicht ganz so wohnlich!", gab sie ihren Kommentar, zu dem was sie sah, ab. Kyle konnte ihr nicht widersprechen. Sams Wohnung war wesentlich gemütlicher eingerichtet und auch er selber hatte sich dort viel besser gefühlt als in seiner eigenen.

„Naja, mir taugst!", erklärte er dennoch da er das Gefühl hatte, er müsse sich verteidigen. Anschließend ging er in sein Schlafzimmer und schmiss die Tasche auf das Bett. Auch sein Schlafzimmer war wesentlich kahler als das von Sam. Außer einem Bett, einem Schrank und einer Kommode gab es hier drinnen nichts anderes. Es war eben nur das Nötigste vorhanden. Er hatte keine Fotos auf seiner Kommode wie Sam und auch hatte er keine Lampe im Eck stehen, die wenn sie an war, das Zimmer in ein weiches Licht tauchte. Er hatte keine Pflanzen in dem Zimmer und auch nicht das Chaos, welches Sam in der Regel in ihrem Zimmer hatte. Sam drückte eben überall ihren Stempel auf, so auch offenbar in seinem Kopf denn jetzt stand er doch tatsächlich seit zwei geschlagenen Minuten da und sinnierte über die Unterschiede zwischen seinem und Sams Schlafzimmer!

Janine war es offenbar nicht aufgefallen, denn sie sah sich immer noch in seiner Wohnung um. Im Wohnzimmer standen ein paar Bilder von ihm und seiner Familie und als er aus dem Schlafzimmer trat, fand er Janine direkt vor diesen vor.

„Deine Schwester hat große Ähnlichkeit mit deiner Mutter!", erklärte sie, als er sich neben sie stellte. Er nahm ihr das Foto, welches sie gerade in der Hand hielt, ab und stellte es wieder an seinen ursprünglichen Platz.

Sag niemals nie, Schätzchen!Where stories live. Discover now