[The Newcomer] ☆Erstes Kapitel☆

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Hallo meine Füße!
Ich hab mich mal wieder (extra für euch!!! Eigentlich muss ich Hausaufgaben machen!) an den Schreibtisch gesetzt und geschrieben. In diesem Buch geht es um Becca... und um das, was im Klappentext steht! xD Es wird veröffentlicht sobald Newt: Way Home 1k reads hat... also, beeilt euch!
Viel Spaß euch, Füßis!

Becca pov

"Ja, wahrscheinlich. Also, vielleicht. Eher nicht, oder?" Obwohl mir nicht wirklich danach war, musste ich plötzlich anfangen zu lachen. Es musste daran liegen, dass ich die Situation absolut lächerlich fand. Ein Casting. So was bescheuertes. Ein echter Filmstar wurde einfach für irgendeine Hautrolle ausgewählt und damit basta. Ein Casting war etwas für Einsteiger, Unerfahrene, Looser. Es waren so viele Mädchen an unserer Schule, da würden sie garantiert nicht mich auswählen. Prinzipiell hätten sie mich nicht einmal dazu einladen müssen; eine echte Chance hatte ich eh nicht.
Aber Liv war natürlich der Meinung, dass ich eine ganz besondere Ausstrahlung hatte und einfach super schauspielern konnte. Das trichterte sie mir jetzt schon eine Woche lang jeden Tag ein, aber die Minderwertigkeitskomplexe hielten an. Ich war doch viel zu schlecht für so was. Schauspielern war mein Leben, schon, aber ob ich es mit anderen Leuten teilen konnte, blieb dahingestellt. Spätestens sobald die Kameras angehen würden, das versicherte ich Liv jeden Tag, würde herauskommen was für eine miserable Schauspielerin ich war. Ich war gut, einigermaßen zumindest. Deswegen besuchte ich ja auch die Schauspielschule. Aber das Problem mit der Aufregung hatte ich schon immer gehabt.
"Liv. Vergiss es einfach. Ich geh da nicht hin. Ich würde schon bei der ersten Runde in Ohnmacht fallen und wenn nicht, dann auf jeden Fall in der zweiten. Aber bis dahin werde ich es eh nicht schaffen. Außerdem weißt du, was ich von Castings halte. Bescheuert. Einfach nur total bescheuert."
"Ich geh da doch auch hin, Becks!", rief Liv und sie klang verzweifelt.
"Na und? Bloß weil du da hingehst?" Ich wusste, dass ich fies war. Aber ich konnte nicht anders.
Ich hatte zu große Angst vor dem, was passieren könnte, wenn ich einwilligte.
"Du verpasst deine beste Chance. Vielleicht deine Einzige."
"Ich weiß", sagte ich, nahm das Handy vom Ohr und drückte den grünen Hörer. Dann atmete ich, ein und aus, ganz ruhig. Es war besser so.

"Nein! Wenn ich schon mal Nein sage, dann meine ich auch Nein! Ernsthaft, Liv, es nervt!" Und es nervte wirklich. Zwei Stunden Pause hatte meine Freundin mir gegönnt, bevor sie wieder angerufen, mich wieder zum hingehen zu überreden versucht hatte. Jetzt reichte es mir. Genug. Wirklich.
"Lass es einfach!", schrie ich.
Zu laut. So war ich sonst nie.
"Geh du doch dahin, ja? Wenn dich das glücklich macht! Dann finden dich alle toll, dann hast du, was du wolltest. Aber lass mich damit in Ruhe. Lass. Mich. Verdammt noch mal. Endlich. In. Ruhe!"
Meine WG-Mitbewohnerin trat mit einem Stapel Bettwäsche ins Zimmer, schüttelte den Kopf, aber ich schickte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung weg. Das hier war mein Streit. Und nachher würde sie mich eh darüber ausquetschen.
Am anderen Ende der Leitung war es still geworden und - wie konnte es auch anders sein - das schlechte Gewissen breitete sich sofort in meiner Brust aus wie ein schwarzer Rauch, der am Boden entlangkroch. So hätte ich nie zu ihr sein dürfen und ich hätte sie auch niemals so angeschrien wenn sie mich nicht so genervt hätte. Aber das war keine Entschuldigung. Es gab keine Entschuldigung für das, was ich ihr gesagt hatte, für die Art, mit der ich auf ihr Vertrauen in mich reagiert hatte.
In der Leitung klickte es und ich ließ meinen lange aufgehaltenen Tränen freien Lauf. Lange Zeit hatte ich sie zurückgehalten, hatte mehrere Jahre kaum über die Vergangenheit geweint, hatte keine überflüssige Träne vergossen. Und das alles nur wegen dieser beschissenen Übung, alles nur wegen der Taubheit in mir.
Angefangen hatte es, als ich noch ein ganz kleines Mädchen gewesen war. Ständig war irgendetwas passiert in meiner Heimatstadt, ständig ein Mord, ständig ein Unfall. Wir waren einfach nicht mehr sicher gewesen und deshalb hatten meine Eltern beschlossen, umzuziehen, aber ich hatte es nicht verstehen können. Wie viele Freunde hatte ich dort gelassen, wie viele Erinnerungen. Erst so viele Jahre später verstand ich, dass ich vielleicht gestorben wäre, wenn ich geblieben wäre. Ein Jahr später hatte es nämlich in der Zeitung gestanden, ganz groß, über mehrere Wochen auf der Titelseite. Ein Anschlag auf das kleine Städtchen Los Deviles, nur ein Überlebender. Meinen Eltern musste ein riesiger Stein vom Herzen gefallen sein. Dafür war dieser Stein dann auf sie gefallen, immer öfter hatten sie sich gestritten, bis sie sich irgendwann getrennt hatten. Damals hatte ich ganze Nächte mit Weinen verbracht, aber es war besser so gewesen. Sonst hätte ich vielleicht gar keine glückliche Kindheit mehr gehabt.
Aber mit der war es eh schon zu ende gewesen, denn auch nach der Trennung waren so viele schlimme Sachen passiert, über die zu reden mir immer noch wehtat. Von daher war ich froh, dass ich überhaupt etwas geschafft hatte in meinem Leben, ich hatte den Schulabschluss und jetzt ging ich auf eine Schauspielschule um meinen Traum zu verwirklichen.
Dabei stand ich der Verwirklichung dieses Traums jetzt selber im Wege. Und ich konnte nur eins tun, um die Straßensperre zu beseitigen. Ich musste zu diesem Casting gehen. Meine Ängste aus dem Weg räumen.
"Becca? Was ist passiert?", fragte Ivy besorgt. "Ich hab dich nur jemanden anschreien hören... hast du geweint? War das dein Ex?" Sie nahm sich eine Bettdecke von dem Sofa, auf dem sie sie eben abgelegt hatte und faltete sie zusammen. Ivy war hier für die Ordnung verantwortlich, während ich regelmäßig für ein riesengroßes Chaos sorgte. Sie war ein Schatz. Trotzdem brauchte sie nicht alles zu interessieren und besonders was dieses Casting betraf, brauchte ich meine Privatsphäre. Deshalb sagte ich jetzt auch einfach "Ja". Sollte sie doch denken, dass ich meinen Exfreund angeschrien hatte. Sollte sie doch denken, dass er mich immer noch anrief. Tat er zwar nicht, aber egal.
"Okay", sagte Ivy und ich hörte das Zögern, das in der Luft knisterte wie dieses Zeug, das sie auf meinen letzten Geburtstagskuchen gestreut hatte in meinem Mund geknistert hatte. Abwartend beobachtete ich sie, wie sie weitere Stücke zusammenlegte und in den Schrank räumte. Nach einer Weile drehte sie sich dann zu mir um und lehnte sich mit zitternden Armen an die Wand. "Die Sache mit dem Casting...", begann sie, aber ich unterbrach sie sofort. Ich wollte nicht, dass die Wut wieder in mir hochkam wie zuvor.
"Lass uns über etwas anderes reden, Süße, okay?" Ich zwang mich zu einem Lächeln, wusste, dass es gestellt aussah, versuchte es aber trotzdem. "Was macht die Schule?" Ivy zuckte mit den Schultern und legte ihr Bein auf die Stange, die einmal um den Raum lief. "Was soll sie schon machen? Es war wie immer. Wegen dir mach ich mir Sorgen."
"Ach Quatsch" Ich winkte ab. "Wegen mir braucht sich keiner die Hosen voll zu machen. Ich hab dir eine Frage gestellt. Was läuft bei dir in der Schule?"
"Bei uns läuft gar nichts. Wir machen unseren Kram, schauen aus dem Fenster runter auf einen Mc Donald's und wünschen uns, einmal in einen Burger beißen zu können. In so einen richtigen... wie heißt der noch? Big Mac."
Ich seufzte. Typisch Primaballerina. Immer mussten sie an ihre Figur denken. "Dann würde ich fast vorschlagen, dass wir heute zum Mc's gehen", meinte ich. "Wird Zeit, dass du mal was richtiges zwischen die Zähne bekommst."
"Aber-" Ivy versuchte zu protestieren, aber ich würgte sie einfach ab. "Kommst du jetzt?"

Während des ganzen Essens war ich nur am Kopfschütteln. Noch nie hatte ich jemanden gesehen, der sich beim Burger essen so dämlich angestellt hatte, wie Ivy. Allerdings kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie sich sonst nur von Suppe und Salat ernährte. "Sonst werde ich noch dick", sagte sie immer mit diesem Glänzen in den Augen, das davon kündete, dass sie bald zu weinen anfangen würde. Dann nahm ich sie in den Arm um sie zu trösten, während sie weiter vor sich hin jammerte von wegen dann könne sie ihren Job vergessen. Ich konnte sie nicht verstehen. Wer wollte schon eine Ballerina werden? Aber manchmal benahm sie sich auch einfach wie ein ganz normaler Mensch, wie jetzt zum Beispiel. Ihren Burger hatte sie aufgegessen und jetzt saß sie (wenn auch viel zu gerade) einfach auf ihrem Stuhl und trank ihre Cola. Beinah lächelte sie und ich verstand erst nicht, warum. Dann sah ich ihn. Den Jungen, für den die Gute schon seit Jahren schwärmte, der für sie zwar unerreichbar war, aber auf den sie noch immer hoffte. Der "Junge" hieß Jannis, war 23 und stinkreich und machte jede Party zur reinsten Hölle. Hatte ich zumindest gehört. Dabei war er leider auch verdammt gutaussehend... und genau dem war meine Freundin letztendlich zum Opfer gefallen. Immer wenn Jannis in der Nähe war, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, wie jetzt.
Wenn er sie ansah, dann lief sie knallrot an und krallte ihre Finger an der Tischplatte - oder wahlweise auch an meinem Arm - fest. Reden konnte sie in diesem Stadium nicht mehr, nur in leises, gepflegtes Husten war in solch kritischen Momenten zu hören.
Nur einmal war es passiert, dass Jannis Ivy tatsächlich angesprochen hatte, und das war nicht so glimpflich verlaufen. Sie war schon total rot im Gesicht gewesen und hatte gehüstelt, als wir beide sahen, wie er auf uns zu kam. Ihre Hand klammerte sich ohne Rücksicht um meinen Oberarm. Und dann sprach er sie an. Einfach ein schnödes "Hey, Ivy", dann war er schon vorbeigegangen.
Ivy hatte schlaff in meinen Armen gelegen, umgekippt. Einfach in Ohnmacht gefallen, nur weil dieser Jannis zwei Worte ausgesprochen hatte.
Lächerlich.
Doch diesmal sprach er sie nicht an. Und ich konnte beruhigt weiteratmen. Als Ivy sich die Cola mit einem Zug runterstürzte, fing ich zu lachen an.
Bis mir die Sache mit dem Casting wieder einfiel.

Hello, People/Leuuuudddiiiieeess/Füße!
Ja! Und, wie fandet ihr's? Hoffe ihr seid zufrieden, ich hab sowas nämlich tatsächlich noch nie geschrieben... *___* Ja, meine Geschichten handeln immer von Gefahr, von Angst und versteckten Welten... Fantasy halt xD.
Irgendwo an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit (wobei... ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damals auch am Schreibtisch gesessen habe!) habe ich mal eine Liebesgeschichte geschrieben. Ist aber auch schon lange her. Mal sehen, ob ich sie noch finde, dann kann ich das erste Kapitel bei Glorreiche Erste Kapitel rausbringen... ja... meine Ideen gehen euch nichts an! Also muss ich alleine weiterdenken.
Tschüss, Füße!
DarcyNarcy












Newcomer ☆Abgebrochen☆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt