84. Kapitel

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Reika Pov.

Jeder von euch kennt bestimmt all diese Märchen in denen es darum geht, dass das Gute das Böse besiegt.
Bei uns Vampieren gibt es kein Licht, welches dem Schatten stand halten kann, jedoch eines existiert sowohl in der Welt der Menschen, als auch in unserer.
Die Liebe.
Sie war das Einzige, was mir in diesem Moment einfiel, als ich Akina und Ayato sah.
Ihre Liebe war so stark, dass meine Zwillingsschwester den kompletten Weg hier her zurück fand, ohne sich jemals die Strecke eingeprägt zu haben.
Obwohl ich mich nicht wirklich bewegen konnte, schaffte ich es dennoch mit dem Gedanken an Shu, ihm einen Kuss auf den Mund zu drücken.
Es war eher ein Versuch, um meine Schwestern zu beschützen, aber als ich merkte, dass er mich zaghaft zurück küsste, wurde ich wohl ein klein wenig unsicher.
Selbst indieser Situation.
Dennoch konnte ich mich schnell wieder beruhigen.

Nun stand ich allein meiner Mutter gegenüber. Eigentlich war ich schon längst fertig mit ihr, jedoch wollte ich sie nicht einfach so davon kommen lassen.

,,Du unverzogenes Biest!" fauchte Leonore, jedoch schlug ich sie blitzschnell mit meinem Katana zu Boden.

,,In der Hölle sollst du schmoren! 10 ganze Jahre, wenn nicht sogar auch noch länger! Es war doch allein deine Schuld dass Akina nicht aus dem Gefängnis entlassen wurde. Allein für deine Zwecke hast du sie dann doch noch raus geholt. Du bist das Letzte." verurteilte ich sie, hielt jedoch besser einen kleinen Sicherheitsabstand.

Mit dem Zustand von Leonore, löste sich auch ihr Zauber, weshalb sich Ayato wieder bewegen konnte.

Keine Sekunde später tauchten ebenfalls unsere anderen Mitbewohner auf.

Mit einem kurzen Nicken bestätigte mir Yasu, dass eine Erklärung nicht nötig war und ging auf unsere am Boden liegende Mutter zu.

,,Das hier wird sie für eine gewisse Zeit ruhig stellen." sagte sie und schüttete ihr ein Mittel in den Mund.
Reiji grinste wissend.
Nach Yasus Aktion kam kein Muks mehr von Leonore, und man hätte fast denken können, sie wäre Tod.

,,Ich gehe und kontaktiere das Gefängnis. Sie sollen Leonore genau dort aufhängen und foltern, wo auch Akina leiden musste." beschloss Shina und verschwand wieder.

,,Bringt sie doch einfach um." meinte Subaru, neben dem schon wieder drei Löcher in der Wand waren.
Der konnte sich auch echt nie zusammen reißen.

,,Mir egal, aber bitte nicht heute." antwortete Ayato und war auf einmal dabei, die regungslose Akina aufzuheben.

,,Ihr einen längeren Weg bis zum Tode zu bescheren ist viel gewinnbringender für uns." antwortete Kaede leise und neutral als ob es das Normalste wäre auf Subarus frage.

,,Du musst dich ja auskennen." kam es zittrig von Miu.
Sie lag noch immer in ihrem eigenen Blut, und bisweilen sind die Tränen aus ihren Augen noch immer nicht verschwunden.

Kanato beugte sich zu ihr hinunter und hielt sie beruhigend im Arm.

Auch wenn wir Vampire sind, würde dieses Ereignis dennoch Spuren bei uns hinterlassen.
Miu's Begrüßungen dem Tod gegenüber, eine riesige Narbe auf meinem Bauch, und Akina's einzelnes rotes Auge.
Wie es dazu kam, erfahren wir wohl erst, wenn sie wieder zu sich kommt.

,,Bring sie fürs erste in ihr Zimmer." wendete sich Yasu an Ayato, der Akina im Brautstyle die lange Treppe hoch trug.
Ihr Blut tropfte an ihrer herunter hängenden Hand herunter.
Ob es zu viel für sie war?
Ob sie nicht durchhalten wird?
Ob es ihr Ende ist?

Beim Gedanken daran wurde mir ganz mulmig zu Mute.
Shina erschien und teilte uns mit, dass Leonore in 1 Stunde abgeholt werden würde.
Reiji beauftragte einen Bediensteten der Villa hier aufzuräumen.
Danach gingen alle ihrer Wege.

Das muss erst einmal verdaut werden.
Und wo kann ich nicht besser entspannen, als im Musikzimmer.
Etaniti erwartete mich bereits, und begrüßte mich mit einem alltäglichen "Hallo Mama!".
Acht, vielleicht waren es auch neun Stunden oder länger, die ich am Klavier verbrachte.
Entweder spielend, oder weinend.
Irgendwann bemerkte ich, dass Shu mir lauschte.
Keine Ahnung, was er nun von mir denkt.
Nach dem Kuss meine ich.
Er blieb nur still und lauschte dem Klang des alten Flügels.
Als ich mein zigtausendes Lied beendet hatte, kam er auf mich zu und lehnte sich gegen das große Instrument.

,,Ich sollte dir übrigens mitteilen, dass Akina wach ist." murmelte er verschlafen.

,,Seid wann?" fragte ich leicht gereizt, denn das hätte er mir auch mal früher sagen können!

,,Weiß nicht, vor 10 Minuten, einer Stunde, vielleicht auch zwei..."

,,Du bist so ein Holzkopf!" war meine Antwort darauf und wollte einen dramatischen Abgang mit lautem Türknall hinlegen.
Stattdessen strich er mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und griff nach meiner Hand.
Er drückte mich plötzlich an den riesigen Spiegel und sah mich ernst an.
Mit knallrotem Kopf erwiderte ich den Blick.
Diese Ozeanblauen Augen...

,,Weißt du was wir machen? Jedes mal, wenn du mich beschimpfst, werde ich dich bestrafen. Das hast du jetzt davon." schlug er vor und näherte sich mir, was aber gar nicht nach Bestrafung aussah.
Dennoch gab ich mich dem Kuss, unserem 2. Kuss hin und genoss ihn.
Denn vor wenigen Stunden, hätte ich auch sterben können.
Und dann wäre mir all das entgangen.
Er löste sich und machte sich schon wieder aus dem Staub.

,,Was sollte das eben!?" rief ich ihm hinterher.

,,Das war deine Bestrafung."

Von wegen Opferbraut! (Diabolik Lovers FF)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें