64- Er wollte einfach nicht

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Okay, das jetzt ist genauso wie im Kapitel davor, und bitte, wer immer so etwas gerade durchmacht, holt euch Hilfe. Ihr seid nicht allein, glaubt mir.

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Nico saß in der Hades-Kabine, und sein Blut lief ihm über den Arm.

Er hatte aufgehört zu zählen wie viele Narben er davon tragen würde.

Es klopfte, und der Sohn des Hades erstarrte.

"Hey Neeks, wir wollten zum See schwimmen. Kommst du mit?", fragte Jason enthusiastisch.

"Nein, mir geht es nicht so gut.", antwortete Nico, und in dem Moment nieste er, was eigentlich zu seiner Aussage, das es ihm nicht so gut ging passen würde, aber leider rutschte er auch mit der Klinge so aus, dass sie die grünblaue, dicke Ader an der Innenseite seinen Handgelenks aufritzte.

Es war nur ein kleiner Schnitt, aber das Blut kam. Mehr als sonst.

"Scheiße. Scheißescheißescheißescheißescheiße. Oh Götter.", fluchte er, und rannte ins Bad.

"Nico? Hey! Ist alles in Ordung? Neeks?", fragte Jason besorgt.

"Nico, ich weiß du magst das nicht, aber ich komm jetzt rein, okay? Nico? Ach Scheiße.", und Jason trat die Tür ein.

Die Hütte war leer, aber aus dem Badezimmer hörte er leise Flüche und Weinen.

Er ging vorsichtig näher, und dann sah er, was vor dem Bett lag.

Eine blutige Rasierklinge, und Blut, das mehr als normal zu sein schien.

Er öffnete die Badezimmertür, und sah seinen Freund, der vor dem Waschbecken stand und hektisch nach etwas suchte, dass die Blutungen stoppen könnte.

Seinen linken Arm lief Blut herunter. Ihr Götter, das war viel Blut.

Nico schwankte leicht, und Jason legte einen Arm um ihn.

Der kleine Junge sah zu ihm auf, seine dunklen Augen voller Tränen, und er sah so verdammt ängstlich aus.

Jason nahm mehrere Handtücher, und wickelte Nicos Wunde darin ein. Dann nahm er Ambrosia, und fütterte dein halb bewusstlosen Sohn des Hades damit, bis dessen Atmung regelmäßig geworden war.

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"Warum?", war das erste, wonach Jason fragte, und Nico seufzte.

"Ich bin einfach...Ich bin so verdammt müde Jason. So müde und erschöpft und ich will einfach nicht.

Kennst du das Gefühl, wenn dich jemand zu etwas zwingt, und du weigerst dich aber du hast keine Wahl und alles in die sträubt sich dagegen? So fühle ich mich.

Nicht immer, aber manchmal. Manchmal bin ich einfach nur so...leer. Und das hilft, okay?"

Jason sah seinen Freund an und weinte. Er umarmte Nico.

"Es tut mir leid, dass ich es nicht gemerkt habe. Es tut mir so verdammt leid Nico.", murmelt er.

"Das muss es nicht. Es ist ja immerhin meine Schuld, oder?"

So hatte er es Jason damals erklärt.

Er wollte einfach nicht.

Nico hatte aufgehört, die Schnitte zu zählen, bis eine Hand ihm das Blättchen wegnahm.

"Ich dachte, du hättest aufgehört?", fragte Jason, warf die Klinge auf den Boden und setzte sich neben Nico.

Irgendwann kam Jonathan dazu, und setzte sich auch neben den Sohn des Hades auf das Bett.

"Ich habe Scheiße gebaut, Jase. Also schickt Dad mich zurück ins Camp.", sagte Nico leise.

"Scheiße.", antwortete Jason ebenfalls leise, und Jonathan seufzte.

Sie saßen da, und starrten die Wand an.

Nicos Arm hörte irgendwann auf zu bluten. Jonathan fuhr mit seinen Fingern sanft über die Wunden, und leckte sich das Blut von den Spitzen.

Jason schlug ab und zu seine Hand weg.

"Ich habe nie verstanden, warum jemand das machen würde. Was es bringt.", sagte der Sohn des Jupiter.

"Es ist ganz einfach,"antwortete Jonny und benutzte Nico wieder als Dip, weswegen Jasin ihn anewiedert ansah.

"Wenn man die Haut öffnet, sendet der Körper Glückshormone, zum Beispiel Endorphine, um dem Schmerz entgegenzuwirken. Man wird süchtig vom Glück."

Neues Leben (Solangelo)Where stories live. Discover now