Kapitel 4 (Pete's Sicht)

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Als ich am Morgen aufwachte, war ich ganz aufgeregt. Heute war der Tag an dem ich Ria kennen lernen würde. Der Tag an dem ich Vertrauen zu ihr aufbauen musste. Der Tag an dem nichts, wirklich gar nichts, schief gehen durfte. Ich ging ins Bad und betrachtete mich im Spiegel. Meine schwarzen Haare waren noch zerzaust vom Schlafen und auch meine blauen Augen sahen noch nicht wirklich wach aus. Dreimal schnell hintereinander spritze ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Und mein Spiegelbild wirkte wirklich ein wenig wacher. Ich überlegte, ob ich meine Haare so zerzaust lassen sollte, denn mir war schon mehrmals aufgefallen, dass Frauen Männer mit zerzausten Haaren oft attraktiver fanden. Ich fuhr also nur einmal schnell mit meiner Hand durch meine Haare. Man kann schon sagen, dass ich attraktiv bin. Meine helle, fast bleiche, Haut bildet einen starken Kontrast zu meinem pechschwarzen Haar und auch meine Eisblauen Augen stechen hervor. Ich bin relativ groß und habe einen gut gebauten Körper. Nicht selten kam es vor, dass ich von Frauen angesprochen wurde, die mich, sobald ich anfing zu sprechen, für den Rest des Abend oder auch der nachfolgenden Tage nicht mehr in Ruhe ließen. Das lag vermutlich an meiner tiefen Stimme. Ich habe es also immer sehr leicht ein neues Opfer zu finden. Aber ich nehme nicht einfach die nächstbeste Frau. Nein. Ich suche mir meine Opfer sorgfältig aus. Ich plane alles Wochen, manchmal sogar Monate, vorher und lege mir fast jedes Mal eine neue Identität zurecht. Und ich tue das alles mit voller Hingabe und Leidenschaft. Es ist nicht einfach nur eine Art Hobby von mir. Nein. Es ist mein Leben. Es ist das, was meinem Leben einen Sinn gibt. Ohne meine Opfer würde ich zerbrechen. Ich hätte keinen Halt mehr in diesem Leben.

Nach einem letzten Blick in den Spiegel ging ich nach unten und machte mir Frühstück. Eine Scheibe Brot mit Salami. Ich aß in Ruhe das Brot und trank einen schwarzen Kaffee. Nachdem ich alles abgewaschen hatte, setzte ich mich auf meine Veranda und las ein Buch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch drei Stunden Zeit hatte bis ich bei Ria und David sein musste. Ich vertiefte mich also wieder in mein Buch, stellte mir jedoch vorher einen Wecker damit ich pünktlich kam


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