Kapitel 65 | Das ist nicht echt

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Ich öffnete langsam meine Augen und sah an die weiße Decke über mich. Mein Kopf schmerzte verdammt doll, wie auch mein Magen. Verkrampft hielt ich mir die Hände an den Bauch und spürte etwas weiches. Ein Verband.
Verwirrt sah ich mich um und war mir ziemlich sicher mich in einem Krankenhaus zu befinden.

Mit der Zeit fing ich wirklich an mich daran zu gewöhnen. Es war das selbe Zimmer, wie auch beim letzten Mal.
Ich versuchte mich aufzusetzen, doch verlor ich meine Kraft in den Armen dafür. Ich sah zur Seite. Dort auf dem Nachttisch stand ein Glas Wasser und eine dieser kleinen orangenen Tablettenpackungen, von denen ich ausging, dass sie für mich bestimmt waren. Mühsam streckte ich meinen Arm nach ihnen aus, wobei mich Schmerz durchzog. Ich kam gerade noch so dran und öffnete sie daraufhin. Ich nahm mir eine der Tabletten heraus und stellte die Verpackung wieder an seinen Platz.
Schließlich schaffte ich es doch noch mich aufzusetzen und könnte auch nach dem Glas greifen.
Ich schluckte die Tablette mit einem Schluck Wasser runter und stellte das Glas wieder ab.

Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es mitten in der Nacht war. Das einzige was ich mich fragte, war wo Ardy war. Ich wollte ihn suchen gehen, und so zog ich mir die Decke von den Beinen und stützte mich vom Bett. Mit einem Arm am Bauch ging ich vorsichtig auf die Tür zu und öffnete sie mühsam.

Ich sah mich nach links und rechts um, doch die Gänge waren leer. Schmerz durchzog mich erneut, doch ich versuchte dies zu überspielen. An der Wand stütze ich mich mit der freien Hand ab und ging den Flur hinunter.

Noch immer war keine Menschenseele zu sehen. Keine Ärzte. Keine Trauernden Familien. Und auch kein Ardy. "Hallo?", rief ich mit heiserer Hand. Irgendetwas stimmte hier nicht und das wurde mir immer klarer. "Ist hier jemand", Schmerz durchzog meinen Körper und ich blieb kurz stehen, doch ging schließlich weiter. Dieser Flur kam mir so endlos lang vor.

"Ich brauche Hilfe", rief ich als der Schmerz nicht nach lies. An der Rezeption vor mir war alles verwüstet. Keine Menschenseele. Die Papiere lagen zum Teil zerfetzt in der ganzen Halle. Ich sah mich kurz um. Alles war komplett verwüstet. Die Ordner. Die Dekorationen. Bretter. Einfach alles.

Ich ging um die Rezeption herum und griff nach dem Telefon. Ich versuchte alle möglichen Nummern zu wählen, die ich gerade im Kopf hatte. Doch das Telefon schien defekt. Die Lichter fingen an zu flackern. "Was zum Teufel ist hier los?", rief ich gehetzt und knallte das Telefon wieder auf seinen Platz.

Plötzlich spürte ich die Anwesenheit einer anderen Person. Ich hob meinen Kopf. "Ardy", rief ich nach ihm. Doch er reagierte nicht. Noch einmal rief ich, doch er drehte sich nicht zu mir. Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu, doch blieb stehen. Schmerz durchzog erneut meinen Körper. Ich rief erneut seinen Namen. Er reagierte nicht.

Ich fiel zu Boden und umklammerte meinem Magen mit den Händen. Ich brauchte Hilfe warum reagiert er nicht? Ich rief erneut nach ihm, doch er entfernte sich mit langsamen Schritten von mir. Ich fing an verschwommen zu sehen und erkannte nur noch Umrisse.

Ich kniff die Augen zusammen.
Das ist nicht echt, rede ich mir selber zu. Immer lauter und immer sicherer.
"Das ist nicht echt", rief ich mit letzter Kraft, ehe ich meine Augen öffnete und nach einem dieser Bretter griff. Ich ging auf den Umriss von Ardy zu und holte mit dem Brett aus.
"Das ist nicht echt", rief ich erneut.
Mit Schwung schlug ich mit dem Brett in Ardy's Richtung, doch ehe ich ihn treffen konnte, löste er sich in mehreren tausenden Partikeln in der Luft aus. Ich schrie und lies das Brett fallen. Die Tränen in meinen Augen brannten. Ich drehte mich um mich selber. Alles wurde hell und blendete mich. Ich fiel auf die Knie und senkte meinen Blick, ehe ich meine Augen schloss.

Das ist nicht echt
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Die lange Pause tut mir so unendlich leid, aber wie man wahrscheinlich an diesem Kapitel merkt, verschwinden meine Ideen für diese Story, weshalb ich das Buch demnächst abschließen werde. Aber diese schlechten Kapitel will ich euch nicht mehr antun.
All the love. E.

A Monster Like Me | TaddlWhere stories live. Discover now