25-Ich werd da sein

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Brooklyn PoV

Seit dem Tag, an dem Ally wieder aus dem Koma erwacht war, waren bereits mehrere Tage vergangen.
Eigentlich hatten Allys Eltern geplant, zu kommen und sie mitzunehmen, doch da die Flüge ein paar Tage ausfielen, und sie eh morgen wieder zurückfliegen würde.

Bei der Vorstellung, dass Ally morgen nicht mehr dasein würde, zogen sich meine Mundwinkel nach unten.
In erst 2 Jahren würden wir erst die Schule beendet haben.
2 Jahre. Das war eine langt Zeit, in der viel passieren konnte.
Tim hatte ich seit dem Vorfall nicht mehr gesehen.
Ich hatte ihm gedroht, falls er nochmal in meinem Blickfeld auftauchen solle, würde ich ihn anzeigen.
Er hatte es zwar verdient, doch ich wusste, dass er zu dem Zeitpunkt stockbesoffen war, deshalb hatte ich nochmal eine Spur Mitleid gehabt.
Ein Entzug wäre villeicht keine schlechte Idee.

Ich war gerade auf dem Weg zur Jugenherberge.
Heute war der letzte Tag, den wir gemeinsam verbringen dürften, auch wenn ich sie morgen zum Flughafen begleiten würde.

Als ich gerade die Tür öffnen wollte, wurde diese im selben Moment von Kat aufgerissen.
Ich hielt kurz den Atmen an, als sie mich anstarrte, als wäre ich Gott persönlich.
"Hi", konnte ich rausbringen und machte eine wage Handbewegung.

Sie nickte nur kurz und zeigte dann auf die Treppe.
"Geh hoch, Ally erwartet dich."
Ihrem Blick nach zufolge muss irgendwas schiefgelaufen sein, doch ehe ich fragen, war sie auch schon aus der Tür verschwunden.

Ich klopfte an die Tür und als einer "Herein!", rief, betrat ich das Zimmer.
Ally lag auf ihrem Bett und hing am Handy.
Ich schloss langsam die Türe hinter mir zu, als ich merkte, dass wir nicht alleine waren.
Die drei "Barbies" saßen zu dritt auf einem Bett und starrten mich mit offnen Mündern an.

"Sind wir hier im Zoo oder was?", riss ich einen blöden Spruch und hob eine Augenbraue.
Doch anstatt dass sie sich beleidigt davon drehten, sagte eine noch schnippisch: "Ne, Zoo kostet Eintritt."

Eine andere kam mit ihrem Handy auf mich zugestökelt.
Jawohl, sie trug High Heels, in einer Jugendherberge.
"Darf ich ein Selfie?", fragte sie und hielt ihr iPhone in die Höhe.
Ich wollte gerade wegschauen, doch da hatte sie auch schon geklickt.
Sie jauchzte auf und sprang in die Höhe. "OH MEIN GOTT!"

Ich stöhnte innerlich auf und sah hilfeflehend zu Ally, die mir zunickte und auf die Tür deutete.
"Raus! Sofort!"
Nach einigen Minuten Murren und Meckern, waren sie schließlich draußen.

Ich setzte mich zu ally aufs Bett.
"Hey."
Ihre Mundwinkel zuckten kurz. "Hi."
Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und setzte sich im Schneidersitz vor mich.
"Brooklyn, wir müssen reden."

Ich sah sie neugierig an.
"Echt, wieso?"
Sie strich sich eine Haarsträhne zurück.
"Ich glaub, ich kann das nicht.
Mit dir zusammen sein, eine Fernbeziehung.
Ich möchte einen Jungen, der in meiner Nähe ist und direkt da ist, wenn ich ihn brauche.
Jemanden, mit dem ich ständig lachen kann und nie das Gefühl zu haben, alleine zu sein.
Doch bei uns ist es das genaue Gegenteil.
Ab morgen werde ich wieder in meine Welt fliegen und in der Welt dort, da bist du einfach nicht.
In deiner Welt, hier, ich gehöre da nicht zu, weil ich nicht in deiner Nähe bin.
Wir müssen beide noch zur Schule, könnten uns zwar villeicht in den Ferien sehen, doch das reicht mir nicht.
Es tut mir Leid, Brooklyn."

Wenn das einer der Momente im Leben war, wo einem das Herz von einer Person, die man wirklich über alles liebte, gebrochen wurde, dann war dieser Moment aufjedenFall jetzt.

Ich starrte sie an und mein Mund öffnete sich, ohne etwas rauszubringen.
"Aber du wolltest du uns doch eine Chance geben", ergriff ich dann doch als erster das Wort.
"Wir wollten es doch probieren, wir zwei.
Und wenn es nicht geklappt hätte, hättem wir immernoch darüber reden können.
Aber jetzt schon aufzugeben, ohne es probiert zu haben, Ally..."

"Es ist nicht so, dass ich uns keine Chance geben will", schnitt sie mir einfach das Wort ab.
"Ich will es nur besser jetzt machen, bevor wir das falsche tun.
Verstehst du mich nicht?
Ich liebe dich, Brooklyn, über alles, aber wie soll das gehen?
Die Zeit mit dir hier war wunderschön und wenn ich wieder in Deutschland bin, bist du nicht mehr da.
Es ist nicht dasselbe."

Ich fuhr mir durchs Haar.
"Oh Ally, willst du das mit uns jetzt wirklich beenden? Wo es gerade alles mal angefangen hat?"
Sie nahm meine Hand. "Ja, ich glaube, es ist der richtige Weg."

Am liebsten hätte ich losprotestiert, doch ich wusste, dass es eh nichts bringen würde.
Die ersten Tränen quollen aus meinen Augen und ich sah, dass auch ihre Augen feucht wurden.
"Es ist aus", konnte sie hervorbringen und presste ihre Stirn an meine.

Unsere Tränen vermischten sich miteinander, als wir uns küssten.
"Es ist besser so", flüsterte sie.
"Glaub mir."
Ich streichelte ihre Wange.
"Ich werd da sein, Ally. Immer für dich da sein."

London LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt