Kapitel 4

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Das Büro meines Dads war durchwühlt worden, als ob jemand etwas gesucht hatte. Es sah nicht so aus, als ob dieser "jemand" das gefunden hatte, was er suchte. Tausende Buchfetzen lagen im Zimmer verteilt herum, Schubladen waren offen und sein Laptop auseinander genommen. Ich trat vorsichtig in das Zimmer, bis ich auf etwas nasses trat. Ich sah langsam nach unten: Blut. Schnell torkelte ich wieder aus dem Raum und ehe ich runterfallen konnte fing mich Craig auf. Ich kann kein Blut sehen. Vor allem nicht, wenn es wahrscheinlich um das Blut meines Vaters ging. Ich sah Craig wie er versuchte mich wieder zu Bewusstsein zu bringen, doch ich war bereits nicht mehr da. Alles um mich herum färbte sich schwarz und plötzlich spürte ich nichts mehr. Keinen Knochen, keine Schmerzen, nichts. Innerlich hoffte ich, dass ich tot war, doch trotzdem kämpfte ich. Ich musste wissen, ob mein Vater noch lebte und wenn ja, wo er ist.

Ich öffnete die Augen und blinzelte zwei mal. Ich sah alles noch verschwommen, jedoch konnte ich Craig sehen, welcher den Gang auf und ab lief. Ich war froh, dass er noch da war und wie es aussah keine Polizei oder Sanitäter angerufen hatte. Ich wollte, dass niemand so schnell davon erfuhr, dass mein Vater nicht an seinem Arbeitsplatz war.

Ich hob meinen Kopf, bemerkte dann aber schnell, dass er zu schwer war und legte ihn wieder auf den Teppichboden.

"Jodie! Kannst du mich hören?"

Ich brachte ein leises ja raus und schloss wieder die Augen. Das nächste was ich sah war, dass Craig mich durch die Gänge trug, bis wir letztendlich an einer Tür angekommen waren, an dem sein Name stand. Er trug mich hinein und setzte mich auf seine Couch. Ich konnte sehen, wie er auf seinem Schreibtischstuhl saß und mich ansah. Nach einer Weile konnte ich mich hinsetzen, ohne dass mir schwindelig wurde. Mein Kopf brummte, doch ich versuchte es zu ignorieren.

Er reichte mir ein Glas Wasser und ich trank es schnell aus. Stille lag im Raum, bis ich anfing mich bei Craig zu bedanken.

"Kein Ding."

"Wirklich danke, aber ich muss jetzt meinen Vater finden."

"Lass mich dir helfen." Ich hielt das für keine gute Idee, da ich schon befürchtete, dass meine Suche illegale Zwecke benötigte.

"Lieber nicht."

"Komm schon, du bist mir was schuldig!" Wo er Recht hat, hat er Recht.

"Okay. Aber wie wollen wir anfangen zu suchen?"

"Vielleicht sollten wir zu seinem Büro zurückkehren und nach Hinweisen suchen."

Beim Gedanken an das Büro meines Dads wurde mir wieder schlecht. In meinen Gedanken sah ich das dunkelrote Blut, welches im Raum verteilt war. Mir kamen die Tränen.


Time Passes (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt