Kapitel 5: "Erklärungsversuche?"

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  *POV Erzähler*

Auf der Moby Dick war mittlerweile Ruhe eingekehrt. Die Alkoholleichen lagen schnarchend auf dem Deck. Der halbwegs nüchterne Teil der Crew ist in den Mannschaftsquartieren verschwunden. Die Kommandanten haben sich in ihre Kajüten zurückgezogen und auch Whitebeard lässt nun für sich die Ereignisse des Abends bei einem Fass Sake ausklingen. Sakura wurde wieder auf die Krankenstation gebracht und der Doc hatte ihr doch noch ein Schmerzmittel verabreicht.
Alles in allem war es auf dem Schiff also angenehm ruhig.
Wirklich überall?
Aus Ace Kajüte konnte man ein Poltern gefolgt von einem leism Fluch vernehmen. Dies kam jedoch keinesfalls von Ace selber. Nein, Kira ist aus dem Bett gefallen, bei dem Versuch rauszuklettern. So leise wie möglich schleicht er zur Tür und öffnet diese. Er läuft zielstrebig in eine Richtung ohne sich auch nur einmal umschauen zu müssen.

Was er nicht bemerkte, waren Marco und Thatch hinter ihm, die nochmal eine Runde im Schiff drehte und danach schauten, das keiner der Besoffenen ins Meer klatschte und das die Öllampen unter Deck gelöscht werden. Eigentlich waren sie gerade auf dem Weg in die Küche um die Speisekammer vor Ace seinen nächtlichen Fressattacken zu verschließen, als sie bemerkten das eben seine Zimmertür geöffnet wurde.
Als sie nun sahen wie Kira rausgeschlichen kam, wurden sie stutzig, da er so aussah als wüsste er genau was er wollte.
"Vielleicht ist Ace sein Klo verstopft und er geht ins Gemeinschaftsbad.", sagte Thatch flüsternd.
"Das Bad ist in der andern Richtung. Wir sollten Ace wecken.", antwortete Marco kurz.
Also gingen die beiden schnellen Schrittes in Ace Zimmer und Marco weckte ihn mit einem 'sanftem' Schlag auf den Kopf.
Jammernd hörte sich Ace an was los ist, und bekam sogar ein kleines schlechtes Gewissen weil er nicht bemerkte das Kira verschwand.
Als die Drei auf den Flur gingen war von dem Jungen nichts mehr zu sehen.
"Ich glaub ich weiß wo er ist.", sagte Marco. Ace und Thatch warfen sich verwirrte Blicke zu. Sie folgten Marco, der mal links abbog, mal rechts und dann stur geradeaus. Er blieb vor einer Tür stehen. Unter dem Türspalt war Licht zu sehen.
"Natürlich. Er ist zu seiner Schwester.", sagte nun auch Thatch, als hätte er eine Erleuchtung gehabt. Die drei Kommandanten gingen näher an die Tür heran um zu verstehen was zwischen den Geschwistern beschrochen wurde.

"Ich bin so froh das es dir gut geht Kleiner.", sagte Sakura glücklich. Sie saß im Krankenzimmer auf dem Bett, Kira saß ihr gegenüber.
"Du Onee-chan die Leute sehen aus wie die die du immer malst. Warum?", fragte Kira sie.
"Das darf ich dir leider nicht erzählen mein Süßer. Wenn du größer bist okay? Jetzt würdest du es noch nicht verstehen.", antwortete sie ihm.
"Versprochen?", fragte Kira ein wenig enttäuscht.
"Versprochen.", erwiderte Sakura und gab ihm ein Kuss auf die Stirn.
"Spielst du mir ein Lied vor Onee-chan?", fragte Kira erneut, doch nun etwas aufgeregter.
"Was für ein Lied Kira?", stellte Sakura die Rückfrage.
"Ich habe hier ein Musikzimmer gefunden. Mit ganz vielen Instrumenten. Und da ist auch ein Klavier. Spieler du mir ein Lied vor? So wie früher als wir noch bei Papa gewohnt haben und er dich unterrichtete hat.", wollte er aufgeregt wissen.
"Aber nur weil du es bist.", antwortete sie sanft.
So standen beide vom Bett auf, Sakura wickelte noch die Verbände ab, da diese nun wirklich lästig wurden. Nur den um ihre Brust lies sie da. Neben ihrem Bett hatte wohl jemand Krücken hingestellt, für welche sie nun ehrlich dankbar war.

Draußen auf dem Flur scheuchte Marco, Ace und Thatch in eine dunkle Ecke. Gerade rechtzeitig, denn einen Moment später öffnet sich die Tür des Krankenzimmers. Zuerst trat Kira heraus, mit einem freudigen Lächeln wollte er vorlaufen, blieb jedoch stehen und wartete auf seine Schwester. Als sie humpelnd, mit Krücken, den Türrahmen erreichte, blieb sie stehen. Mit ausdrucksloser Miene schaute sie sich um, und blickte einen Moment zu lange die Ecke der Kommandanten.
"Sprich nicht mehr über ihn. Er ist ein böser Mensch. Er ist kein Vater.", sagte sie kalt und schaute zu Kira rüber.
"Scheiße!", flüsterte Thatch geschockt.
Sakura folgte Kira den Gang runter und den Gabelung folgend.

Die drei Kommandanten kamen erst aus ihrer Ecke hinaus als sie um die Ecke verschwunden waren.
"Sie hat uns gesehen.", sagte Marco kurz angebunden.
"Das ist doch scheißegal. Hast du die ganzen Narben gesehen! Ihr Körper ist voll davon. Überall. Ehrlich ich hab noch nie so krasse Verletzungen gesehen. Was sagst du dazu Ace?", fragte Thatch geschockt an Ace.
Ace konnte nicht antworten. Zu geschockt war er von dem was er gesehen hat. Nie und nimmer hat er sich vorgestellt, das es so schlimm aussieht. Wie kann ein Mensch nur so viele Verletzungen am Körper haben.
"Kommt wir gehen ihr hinterher!", sagte Thatch der sein Fassung wieder erreicht hatte.
Marco nickte und Ace lief den beiden einfach hinterher.

Sakura und Kira waren schon in dem Zimmer verschwunden. Bevor Marco, Ace und Thatch es ebenfalls betraten, drehte sich der Vize zu Thatch um und sagte:
"Geh Vater holen. Ich glaube das wird interessant."
Thatch drehte sich um und rannte den Flur hinunter. Er wollte so schnell wie möglich wieder da sein. In der Zwischenzeit gingen Marco und Ace in den Musikraum. Zu ihrem Glück, war dieser mehr oder weniger zweigeteilt. Der weiße Flügel stand im hinteren Teil des Raumes, neben ihm ein grünes Dreisitzer-Sofa. Außerdem besaß dieser Teil des Raumes eine verglaste Wand, die wohl einzige auf dem gesamtem Schiff.
Marco und Ace blieben im vorderen Teil des Raumes, hatte jedoch die Ohren gespitzt und warteten darauf das Whitebeard kam.

***POV Sakura***

Ich erwachte erneut in diesem Krankenzimmer von vorher. Kira hat mich echt überrascht mit seinem Auftauchen. Wenigstens habe ich es dort eingesehen das ich tatsächlich noch lebe. Jedoch weigerte ich mich standhaft zu glauben, ich sei mit ihm in einer fiktiven Welt, auf einem fiktivem Schiff, bei einer fiktiven Crew, die einem fiktivem Schatz hinterherjagt.
Als Kira mich bat ihm etwas vorzuspielen konnte ich nicht nein sagen. Ich bin noch nicht auf dem Damm und mir geht es nicht wirklich besser, doch glücklicherweise sind die Schmerzen nicht mehr so schlimm. Ich wickelte noch 'schnell' die Verbände ab. Kira stört das nicht. Er kennt mich nur so seit seiner Geburt. Dann schnappte ich mir die Krücken und wollte ihm folgen. Im Türrahmen hatte ich jedoch das Gefühl beobachtet zu werden von 2 oder 3 Personen. Schlussendlich sagte ich Kira nochmal das er IHN nicht Vater nennen soll, er ist kein Vater. Ich humpelte ihm hinterher und stellte fest, das er sich echt gut auskannte.
Als wir in diesem Musikzimmer ankamen musste ich echt staunen. Nicht schlecht, dachte ich. Im vordern Teil, waren alle erdenklichen Instrumenten. Von Gitarre über Oboe bis hin zu Geige und Saxophon war alles vorhanden. Auch eine Triangel und etwas das aussah wie ein Schlagzeug konnte ich ausmachen.
Kira ging zielstrebig in den hinteren Teil des Raumes, welcher durch eine Wand, die bis zur Hälfte des Raumes ging, abgetrennt war.
Das erste was mir hier auffiel war ein rießige Glaswand, durch welche man den Ozean sehen konnte. Es war immernoch Nacht, jedoch konnte man die Fische im Mondlicht glitzern sehen. Direkt vor dieser Glasfassade stand ein schneeweißer Flügel. Wow! Rechts daneben stand noch ein grünes Sofa, welches sehr bequem aussah.

Und nun sitzte ich hier auf dem Hocker vor diesem wunderschönem Flügel. Kira hatte sich auf dem grünem Sofa platziert und schaute mich gespannt an.
"Was möchtest du hören Kleiner?", fragte ich ihn.
"Normale Lieder oder unmögliche?", stellte er die Gegenfrage.
Mh, für die unmöglichen, wie er sie nennt, habe ich gerade echt keinen Nerv.
"Einfache, okay? Ich spiel dir morgen ein etwas schwierigeres vor. Also?", antwortete ich ihm.
"Ich weiß nicht.", sagte er und biss sich auf die Lippe.
"Mh. Ich weiß eins. Aber das ist nur kurz. Weißt du, angenommen das hier, ich meine das Schiff und die Leute, ist alles Wirklichkeit, dann bist du schon Helden begegnet. Und Menschen die noch Helden werden. Und der größte Held hier der ... der bist du. Und da gibt es ein Lied das heißt 'Heart of Courage'. Es geht keine drei Minuten, aber es ist echt stark und bringt eine große Bedeutung mit sich. Möchtest du das hören?", erklärte ich ihm.
"Oh ja! Bitte Onee-chan.", antwortete er mit glitzernden Augen.
"Okay.", sagte ich nur noch und wandt mich dem Instrument wieder zu.
Wenn ich spiele blende ich die Welt um mich aus. Mein Kopf ist leer und nehme nichts mehr wahr, so war es auch dieses Mal.

YouTube; Kanal von 'Marioverehrer': Heart of Courage - Two Steps Form Hell [Piano Tutorial] (Synthesia)

Als ich den letzten Ton gespielt habe, öffne ich wieder meine Augen und schaue zu Kira rüber.
"Das war voll cool Onee-chan. Spielst du noch eins?", fragte er.
"Natürlich. Aber du musst dich hinlegen und die Augen zu machen.", forderte ich ihn auf. Er tat sofort was ich sagte und wartete darauf das ich zu spielen anfing.

YouTube; Kanal von 'Marioverehrer': Nothing left to say/Rocks - ImagineDragons [Piano Tutorial] (Synthesia)

Als ich mit diesem doch recht langem Stück fertig war, stellte ich mit Freude fest das Kira eingeschlafen war. Ich wollte gerade aufstehen, als mir ein drittes Lied durch den Kopf schoss. Ich überlegte ob ich es spielen solle, und entschied mich dafür da Kira ja schon schlief. Also setzte ich mich wieder ordentlich hin und legte meine Finger auf die Tasten und schloss die Augen.

YouTube: Gary Jules - Mad World

***POV Ace***

Nachdem wir uns hinter der Wand versteckten fragte Sakura den Jungen was sie spielen solle. Sie erzählte etwas von Helden in dieser Welt. Was meinte sie bitte damit? In dieser Welt? Es gibt nur diese Welt.
Ehrlich gesagt war ich immernmoch entsetzt über ihr Auftreten. Ich war fest der Ansicht dass, das die Schuld der Marine ist.
Ich stellte mich zu Marco an die Wand der konzentriert aussah. Plötzlich schaute er hinter mich und ich fragte mich was er da sah. Die Frage erübrigte sich als ich Vaters Hand auf meiner Schulter spürte.
"Entspann dich mein Sohn.", flüsterte er mir zu. Ich nickte und sah das auch Thatch wieder da war. Außerdem noch Haruta und Jozu und gut 20 Mann unserer Crew. Ich zog die Augenbrauen fragend hoch, doch Thatch zuckte nur grinsend mit den Schultern.
Dann fing Sakura an zu spielen.
Ich bekam große Augen und dachte einfach nur, Wow!
Echt krass. Im Grunde ist es ein sehr einfaches Lied, aber sie verzaubert einen damit.

Nach kurzer Zeit war sie fertig und ich wollte schon vorlaufen, als Marco mich jedoch an der Schulter packte und festhielt. Als er mit dem Kopf schüttelte seufzte ich lautlos auf und wartete weiter.
Das nächste Lied spielte sie scheinbar damit Kira einschlief. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube das waren zwei Lieder.
Als der Hocker knarzte wollte Vater vorgehen, jedoch setzte sie sich wieder. Vater blieb in dem 'Durchgang' hinter Sakura stehen. Marco und ich traten neben ihn. In dem Glas spiegelte sich ihr Gesichtsausdruck. Man konmte sehen das sie die Augen geschlossen hatte und einen total entspannten Gesichtsausdruck. Damit sah sie glatt 2 Jahre jünger aus. Als sie jedoch den ersten Ton spielte, verhärteten sich diese wieder. Im Unterschied zu den anderen Liedern fing sie diesmal an zu singen.

Um mich herum sind bekannte GesichterAbgenutzte Plätze, abgenutzte GesichterFrisch und munter für das tägliche RennenIch gehe nirgendwohin, ich gehe nirgendwohin


Und ihre Tränen füllen ihre BrilleKein Ausdruck, kein AusdruckVerberge meinen Kopf, ich will meinen Kummer ertränkenKein Morgen, Kein Morgen


Und ich finde es auf eine Art verrücktauf eine Art traurigDie Träume, in denen ich sterbe, sind die besten, die ich jemals hatteIch finde es schwer, dir zu sagenich finde es schwer, mich damit abzufindenWenn Leute im Kreis herumrennenIst es eine sehr, sehr -- verrückte Welt, verrückte Welt


Kinder warten auf den Tag, an dem sie sich wohl fühlenHerzlichen Glückwunsch, Herzlichen GlückwunschGemacht, um die Art zu fühlen, wie jedes Kind sollteSitzen und zuhören, sitzen und zuhören


Ich ging in die Schule und war sehr nervösKeiner kannte mich, keiner kannte michHallo Lehrer, sag mir, was ist mein SchulfachSchaut durch mich hindurch, schaut durch mich hindurch


Und ich finde es auf eine Art verrücktauf eine Art traurigDie Träume, in denen ich sterbe, sind die besten, die ich jemals hatteIch finde es schwer, dir zu sagenich finde es schwer, mich damit abzufindenWenn Leute im Kreis herumrennenIst es eine sehr, sehrverrückte Weltverrückte Weltvergrößer deine WeltVerrückte Welt


Das musste man erstmal auf sich wirken lassen. Wie kann man nur soviel Gefühl in ein Lied stecken? Es scheint ihr echt wichtig zu sein. Sie hatte den Kopf gesenkt und man konnte ein Glitzern auf ihren Wangen erkennen. Weint sie?
Sie stand auf, hatte uns scheinbar noch nicht bemerkt, und humpelte zu Kira. Diesen nahm sie umständlich auf ihre Arme und wollte ihn wahrscheinlich zurück ins Bett bringen.
"Ace bringt ihn zurück. Wir müssen uns unterhalten. Jetzt!", sagte Vater laut.
Sie nickte nur. Als sie mir den Jungen übergab, sah ich in ihre Augen und sie sah einfach nur fertig aus. Gebrochen. Und irgendwie auch so, als wäre ihr alles egal.
"Geht!", sagte Pops und jeder der Crew drehte sich sofort um und ging. Ich schaute sie noch einen Moment an doch schien es als wäre sie weit weg. Schlussendlich drehte ich mich auch um und ging mit Kira. Einzig Marco blieb da, da er ja der Vize war und über alles bescheid wissen musste.
Wir würden sowieso das wichtigste morgen erfahren.
Was sie wohl so fertig machte?  



"Zeig mir den Spaß  am Leben!"Where stories live. Discover now