Prolog

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Regen trommelte auf den Zweibeinerort. In einer dunklen Gasse lag eine Kätzin in einem Reifen und betrachtete voller Stolz ihr neugeborenes Junges. "Mein kleiner Demon, du wirst es sein, der dem BlutClan wieder zur Macht verhelfen wird" schnurrte sie und leckte ihm über den Kopf.
Erinnerungen an Geißels Tod tauchten in ihren Gedanken auf. Feuerstern, der Anführer des DonnerClans, hatte ihn vor vielen Monden in einem Kampf um die Macht über den Wald besiegt. Danach hatte sich der BlutClan aufgelöst und ihre Mitglieder sich in alle Winde zerstreut.

Ohne Geißel war das Leben im Zweibeinerort gefährlicher und unsicher. Beute war rar und schwer zu finden. Doch all dies würde sich jetzt ändern. "Du wendest alles wieder zum guten" murmelte die Kätzin. "Bist du dir da auch wirklich sicher, Blume?" Fragte ein schwarzer Kater, der mit einer Maus im Maul neben ihr auftauchte. Sein dunkles Fell triefte vor Nässe.
Er legte die Maus der gestreiften Kätzin vor die Pfoten und setzte sich. "Natürlich Schatten! Demon sieht sogar aus wie er!" Protestierte Blume.
Schatten schaute auf das Junge.
Sein Fell war schwarz, wie die Nacht, nur seine rechte Pfote war schneeweiß.

"Ja, du hast recht, aber das beweißt noch lange nicht, dass er wie Geißel ist" erwiderte er. "Du verstehst das einfach nicht!", Fauchte Blume wütend" mein Gefühl täuscht mich nicht, du wirst es sehen!" Schatten trat einige Schritte zurück. War seine Gefährtin verrückt geworden?
Sie redete in letzter Zeit nur noch über den BlutClan und Geißel. Was war aus der liebevollen, warmherzigen Kätzin geworden, die er so sehr liebte?

"Hör mal, Blume es ist jetzt wichtig, dass wir ihn nicht auf Hass sondern Liebe erziehen", miaute er mit fester Stimme" er sollte lernen, Katzen mit Respekt und Freundlichkeit zu begegnen und nicht mit dem Willen, sie zu töten". Blumes bernsteinfarbene Augen verzogen sich zu wütenden Schlitzen. "Nein Schatten, ich werde ihn erziehen, nicht wir" flüsterte sie.
Schatten riss ungläubig die Augen auf."Das kannst du nicht machen, wir hatten einander doch versprochen, dass wir unser Junges zusammen großziehen!"

Blume schüttelte den Kopf. "Nein, du willst meine Perspektive nicht verstehen also werden wir uns auch nie einig sein und jetzt verschwinde du bist nicht länger willkommen im Gebiet des BlutClans!" Knurrte sie. In ihren Augen leuchtete der Wahnsinn. Einige Herzschläge lang stand Schatten nur entsetzt da, während der kalte Regen sein Fell durchnässte.
Dann fasste er sich schließlich und trat entschlossen vor.

"Du hast mir nichts zu befehlen, ich kann hingehen, wo ich will". "Und selbst wenn ich es nicht kann, dann wird Demon es tun!" sie schaute kurz auf ihr Junges, das aufgewacht war und leise maunzte. Schatten schüttelte den Kopf.
"Du bist verrückt, einfach nur noch verrückt, weißt du was? Ich gehe lieber freiwillig, aber du wirst ja noch sehen, wo dich deine Pläne hinbringen!"
Mit diesen Worten drehte sich Schatten um und ging mit langsamen Schritten aus der Gasse.

Die Lichter der Monster blendeten ihn, als er aus der Dunkelheit trat. Er drehte sich noch einmal zu Blume um. Sie erwiderte seinen feindseligen Blick. "Du wirst sehen, der BlutClan wird wieder an die Macht gelangen!"

Warrior Cats - Geißels ErbeWhere stories live. Discover now