Die Spinne

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Das zischen des Teekocher's , weckte mich aus meinem schlaf. Verwirrt blickte ich umher und bemerkte das ich nicht mehr auf dem Sofa lag , sondern neben dem leeren Schlafplatz auf dem Boden.

"Ich muss wohl hinüber gegangen sein." Überlegte ich und entschloss mich aufzustehen. Die Ereignisse des gestrigen Tages spielten sich wieder und wieder in meinem Kopf ab. Ich fragte mich dennoch, wer der große Mann war, und was er von meinem Mitbewohner wollte. Ich trottete in die Küche und sah Sherlock, wie er die Zeitung lesend am Tisch saß und genüsslich seinen Earl Grey trank. "Wie ich sehe geht es ihnen besser." sagte ich und suchte nach einer Tasse, die nicht für ein Experiment mit Leichenteilen missbraucht worden war. "Hmh." antwortete er. Ich zog eine Augenbraue hoch und lachte. Als ich dann endlich eine Tasse gefunden hatte, goss ich mir heißes Wasser ein und setzte mich zu Sherlock. Ich räusperte mich und fragte: "Würden sie mir bitte erklären was das gestern zu bedeuten hatte? Ich mein man wird nicht grundlos ins Wohnzimmer geschleudert." Sherlock legte die Zeitung nieder und schaute mich an. "Ich habe nach etwas gesucht und der Über aus freundliche Mann , störte mich dabei. " antwortete er sarkastisch. Ich lachte und schüttelte den Kopf. "Wissen sie Sherlock, so langsam aber sicher habe ich die schnauze voll von ihrer Geheimnis tuerei. Immer verschwinden sie ohne auch nur ein Wort von sich zu geben-"
Sherlock wollte mich unterbrechen. Doch ich hob die Hand und setzte fort. "Ich weiss sie haben bei unserem Kennenlernen gesagt das sie meist tagelang nicht reden, aber um Gottes Willen, wenigstens das können sie mir doch erzählen! Ich hätte sie eigentlich gestern ins Krankenhaus bringen müssen!"

Sherlock versuchte mich zu beruhigen indem er mir versicherte, das es nichts schlimmes sei, und ich mich nicht aufregen solle. Ich war sauer. Natürlich musste ich mich aufregen! Bevor ich komplett ausflippte , beschloss ich das es wohl das beste war die Wohnung zu verlassen.

"Ich gehe Einkaufen." sagte ich knapp und verschwand in meinem Zimmer um mich anzuziehen. Als ich fertig war, betrat ich das Wohnzimmer, wo Sherlock seine Hände unter seinem Kinn gefaltet hatte, auf dem Sofa  lag. Kopf schüttelnd zog ich meine Jacke an und ging die Treppen hinunter.

"Oh, Hallo John. Wie geht es ihnen?" begrüßte mich unsere Vermieterin Mrs. Hudson. Ich lächelte sie an und antwortete: " Mir geht es gut. Danke der Nachfrage und ihnen? Ich hätte gedacht sie kommen erst Montag wieder?"

"Naja, ich kann sie doch wohl unmöglich mir Sherlock alleine lassen und außerdem würden sie ohne mich verhungern. " lachte sie und gestikulierte ihre Hände in einer verzweifelten Bewegung nach oben.
"Was ein Glück das ich sie habe. Ich wollte einkaufen gehen, brauchen sie etwas?"
" Nein. Aber Danke." antwortete sie und ging lächelnd in ihre Wohnung zurück. Ich schaute ihr lächelnd hinterher. Mit meiner innerlichen Wut, verließ ich die Bakerstreet. Der Himmel war ungewöhnlich dunkel und mir kam sofort der Gedanke, das es gleich zu Gewittern beginnen würde. Mein Blick schweifte durch die Straßen Londons.
Nach einer Weile kam ich an einen Tesco Laden an. Er war Recht klein und hatte bis spät in den Abend geöffnet. Ich suchte mich durch die kleinen Gänge und nahm hin und wieder etwas aus den Regalen. Als mein Korb einiger maßen voll war ging ich zur Kasse. Ich lächelte den Kassierer an und er nickte nur. Ich beobachte hin und wieder den Himmel, der nun schon leicht Schwarz war. Man könnte denken die Nacht würde herein brechen. "13£ bitte." sagte der Kassierer und ich drehte meinen Kopf schnell wieder zu ihm. Ich holte mein Portmonee hinaus. Diesmal habe ich an Bargeld gedacht. Mit Karten habe ich keine Guten Erfahrungen. Ich streite mich ungern mit Maschinen, obwohl mir dies nie aus bleiben würde.
"Vielen dank sir." sagte der Kassierer und reichte mir eine Tüte. Ich nickte und verließ den Laden. "Verdammt!" fluchte ich , als ich in den Strömenden Regen trat. Ich packte die Tüte unter meine Jacke und lief los.
Keuchend kam ich an einer Kreuzung an. "Was gesperrt!?" rief ich entsetzt. "Es tut mir leid Sir, aber es gab hier eine kleine Überschwemmung." sagte ein Mann in Bauarbeiter Uniform der auf mich zukam. "Ist schon gut. Ich gehe einfach einen Umweg. Danke."
Ich lief auf eine Gasse zu. Es war dunkel und in der Luft lag ein Gestank von Regen und Abfall. Stirnrunzelnd ging ich schnell weiter. Das Wasser tropfte von meinen Haaren in meinen Nacken. Ich schüttelte mich kurz und ging weiter.
Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich machte mir keine großen Gedanken. Jeder könnte diese Umleitung nehmen. Ich hörte wie die laute der Schritte immer näher kamen. Ich wollte mich umdrehen, doch ein Schlag auf den Kopf hinderte mich. Ich taumelte zu Boden und flüsterte Sherlock, als ein weiterer Schlag  mich in die Bewusstlosigkeit versetzte.

"Gut gemacht. Und jetzt bring ihn her." sagte die Stimme am anderen Ende des Telefons. Mit triumphierendem Blick sah er auf den kleinen Bildschirm, der vor ihm aufleuchtete.
"Alles klar,Boss." antwortete der blonde Mann und packte den bewusstlosen Körper von John unter die Arme und Schliff ihn über den nassen Boden. Er trat die Tüte die aus Johns Jacke fiel achtlos weg.

"Gut gemacht Tiger." sagte die Stimme erneut. Er lächelte in die Dunkelheit hinein. Sein Plan würde aufgehen, nun war Sherlock endlich sein.

Because You Choose MeWhere stories live. Discover now