17 • Timing und "Ihr Freund"

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Am darauffolgenden Morgen war ich schon früh wach. Lange, wirklich lange saß ich einfach in meinem Bett und starrte die Wand an. Umso glücklicher war ich, als es endlich an der Tür klopfte.

„Kommt rein."

Lily, Sebastian und Alexander betraten den Raum. „Endlich!" rief ich und warf die Arme in die Luft. Meine beste Freundin strahlte; wie eigentlich immer; während die Jungs eine eher ernstere Miene aufgesetzt hatten.

Lily umarmte mich lächelnd, Sebastian und Alex standen etwas weiter hinten im Raum und sich unterhielten. „Bekomme ich gar keine Begrüßung?" rief ich gespielt beleidigt, sodass die beiden es bemerkten.

„Doch, doch." Sebastian schaute auf und beide wanken mir kurz zu, ehe sie sich wieder angeregt unterhielten.

„Was ist denn mit denen los?" Diese Frage galt Lily, die die beiden etwas nachdenklich beobachtete.

„Osaris schickt dich mit Alex, Audrey und mir los, um einen weiteren Auftrag zu erledigen."

Ich starrte sie ungläubig an. „Was ist es diesmal?"

„Das weiß im Moment nur Alex und der will nicht mit der Sprache rausrücken."

Sie warf einen genervten Blick zu Alex, der immer noch ins Gespräch vertieft war.

„Da gibt es nur ein Problem...." Lily kratzte sich verlegen am Hinterkopf und wich meinem Blick aus, der sich gerade in ihr Gesicht bohrte.

„Lily..." sagte ich etwas bedrohlich und lehnte mich nach vorne um ihr ins Gesicht sehen zu können.

Als sie mir in die Augen sah, lies sie ergeben die Hände sinken. „Ist ja gut."

„Er besteht darauf, dass Sebastian mitkommt."

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Wir redeten noch eine Zeit lang ehe Lily sich verabschiedete und mich mit Alex und Sebastian allein ließ.

„Was habt ihr vor?" fragte ich und setzte mich sofort auf.

Alex sah seinen Freund unschlüssig an, der seinen Blick erwiderte. Konnten die nicht einfach normal mit mir reden?

„Wieso redet ihr nicht einfach mit mir?" fragte ich spitz und verschränkte die Arme.

„Du weißt, um was es auf dieser Reise geht?" fragte Alex und sah mich abwartend an. Ich ließ die Arme wieder locker aufs Bett fallen.

„Nein."  stöhnte ich genervt. „Nein, weiß ich nicht."

Sebastian setzte sich zu mir aufs Bett. „Du musst erstmal gesund werden." sagte er besorgt und musterte mich kritisch.

Ernsthaft.

„Ich liege seit einer Woche in einem Krankenhaus, obwohl es mir super geht!" fauchte ich aufgebracht.

„Ich gehe mal mit dem Arzt reden, dass du bald entlassen wirst." Schon war Alex' bester Freund aufgesprungen und ich hörte nur noch, wie die Tür ins Schloss fiel.

Alex beobachtete die Situation gelassen, wofür er einen tödlichen Blick meinerseits erntete.

„Willst du mir vielleicht erzählen, was ihr vorhabt?" fragte ich sarkastisch und blickte ihn kalt an. So verharrten wir einige Minuten, in denen ich ihn emotionslos anstarrte und er reglos am selben Fleck stand, ohne mich anzusehen.

Doch plötzlich sah er auf. In seinen Augen spiegelten sich hunderte Emotionen wieder, doch nur eine konnte ich genau erkennen: Angst. Doch wovor?

Ich verstärkte meinen Blick und konnte förmlich spüren, wie er langsam einknickte.

Endlich wollte er zum Reden ansetzen, doch genau in diesem Moment riss Sebastian die Tür auf und schlenderte herein. Mit Timing kannte er sich definitiv aus. Ich stöhnte genervt auf und ließ mich ins Bett fallen.

„Der Arzt hat gesagt, er will dich nochmal kurz durchchecken und dann können wir dich schon mitnehmen."  Informierte er uns, wobei er so schnell sprach, dass ich ihn fast nicht verstand.

Ich warf einen Blick zu Alex, der erleichtert ausatmete. Nur wusste ich nicht genau ob es wegen meiner Entlassung, oder der Tatsache, dass er mir nichts erzählen musste, war.

Ich machte mir nicht die Mühe Alexander erneut auszuquetschen, da es mit Sebastian an seiner Seite sowieso nichts nützen würde. Deswegen unterhielten wir uns einfach über belanglose Dinge.

Zehn Minuten später klopfte es an der Tür und der Arzt schritt herein.

Sofort fuhr ein Schauer über meinen Rücken. Ich kannte ihn definitiv, nur wusste ich nicht, woher. Es war kein angenehmes Gefühl, dass meinen Körper durchfuhr. Es fühlte sich an, als wollte mein Körper mir etwas sagen, doch ich verstand ihn nicht.

„Miss Grayson, mein Name ist Forge Miles und ich bin ihr behandelnder Arzt." Er schüttelte kurz meine Hand, doch ich stand neben mir. Woher kannte ich ihn? Verdammt, es musste mir doch irgendwie einfallen! Der schwarzhaarige Arzt wirkte gelassen, doch gleichzeitig irgendwie angespannt.

„Ihr Freund" Er warf einen kurzen Blick zu Sebastian, der nur lächelte. „berichtete mir, dass sie sich vollständig gesund fühlen. Wie geht es ihnen?" Er schaute die ganze Zeit auf sein Klemmbrett, doch nachdem er geendet hatte, blickte er auf. Ein erneuter Schauer durchfuhr mich, sodass ich nur stotternd ein ‚Gut' zustande brachte.

„In Ordnung. Hier sind ihre Entlassungspapiere. Sie können gehen." Er überreichte mir ein paar Papiere, die mit einer Büroklammer zusammengeheftet waren. Doch eins stach mir sofort ins Auge. In der linken unteren Ecke der Papiere war ein Zeichen eingraviert, was ich nicht kannte. Darunter stand in schnörkeliger Schrift:

‚Donec in Sanguinem' – Bis aufs Blut.


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Habe grade beschlossen, dass ich das unfertige Kapitel schon veröffentliche. Gleich kommt vielleicht noch eins, was ich, aufgrund meiner mehr als mangelnden Kompetenzen, bezweifle.

Wie dem auch sei, hier ist das neue Kapitel. Nehmt es und lasst mich in Ruhe.

Ps: Ihr habt Glück, dass ich der totale Karneval-Hater bin. Das ist die schlimmste Entschuldigung eines Feiertages, gleich nach dem Valentinstag. Dfa ich es nicht feiere, kommt das Kapitel eben heute schon.

- Gleam.

elected - rise of elementsWhere stories live. Discover now