Photographie

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„Maaan Pupsimausi!", motzte ich, da ich aller furze lang stehen bleiben musste. „Du sollst mich nicht Pupsimausi nennen.", schmollte er und nahm die Kamera runter. Ich hatte meinen Freund zu mir nach Deutschland eingeladen, da er hier noch kein einziges Mal war und er verbrachte es hauptsächlich damit, so richtig Klischeehaft, Fotos von allem zu machen, was er vor die Linse bekam. Weil hier ja alles auch sooooo anders ist...

Ich verdrehte die Augen und schon wieder machte er ein Foto. „Dein ernst?! Das ist ein Baum, den gibt es auch in Australien.", sagte ich und zog an seinem Ärmel. „Ja, aber das ist ein deutscher Baum, den gibt es in Australien nicht.", belehrte er mich und machte ein Foto.

So ein Trottel.

„Wir können weiter.", sagte er und ging vor mir weg. Ich rannte ihm hinter und um ihn einzuholen. Warum musste er auch so schnell sein?

Wir liefen gerade Richtung Zwinger, als ich nach einer Weile bemerkte, dass er wieder stehen geblieben war und das maaaal wieder, ohne mir Bescheid zu sagen. Ich drehte mich um und sah, dass die Kamera auf mich gerichtet war. „Bleib so.", sagte er und drückte auf den Auslöser. Ich konnte es schon nicht leiden, wenn er ständig Fotos machte, aber ich hasse es wie die Pest, wenn man von mir Fotos macht.

Er winkte mich zu sich und schaute auf seine Kamera. Ich stellte mich neben ihn. „Schau mal. Wunderschön.", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Hm.", war jedoch das einzige was von mir kam und es klang noch nicht mal glücklich. „Höre auf, immer so genervt zu sein, wenn ich Fotos von dir mache. Ich kann dem nun mal nicht Wiederstehen. Immerhin muss man die Chance ergreifen, wenn man etwas Wunderschönes vor der Linse hat.", sagte er und grinste mich bis über beide Wangen an.

Ich verdrehte erneut die Augen und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und ging dann weiter, diesmal war er derjenige, der aufholen musste. Wir betraten den Zwinger und mein Ashton, schaute sich neugierig um. „Wow, sowas gibt es bei uns nicht.", sagte er und ich konnte das Klicken der Kamera hören. „Muss dein Speicher nicht mal voll sein?", fragte ich. „Nein, ich habe vier 60 GB Speicherkarten mit.", sagte er und schlich sich gerade an eine Taube (Kevin\(^^)/) heran um von ihr ein Foto zu machen. Ich vergas. In Australien gibt es ja sowas nicht. Ich verdrehte meine Augen, über diesen Gedanken.

„Übertreib halt.", nuschelte ich und setzte mich auf den Rand, eines der Springbrunnen und holte mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich durchstöberte etwas Pinterest, als ich eine Nachricht von Instagram bekam. Ich öffnete sie und sah ein Bild von mir.

Ein Bild von mir, wo ich auf einem Springbrunnen saß und mit meinem Handy sp-..... Erschrocken schaute ich auf und mein Ashton lächelte mich Zuckersüß an. Ich schüttelte lachend den Kopf und steckte mein Handy wieder weg und stand auf. Mit schnellen Schritten, ging ich auf Ashton zu.

Er nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Zusammen gingen wir dann weiter und er verkniff es sich sogar, ständig Fotos zu machen. „Lass was essen gehen. Ich habe so einen Hunger.", sagte ich und rieb mir mit meiner freien Hand, über meinen knurrenden Bauch. Er nickte hastig und steuerte auf das nächste Restaurant zu.

Wir setzten uns an einen Tisch und warteten auf die Bedienung. Ashton guckte sich währenddessen die Bilder und sah dabei aus wie ein kleines Kind an Weihnachten. Er schien Deutschland ja ziemlich toll zu finden... Ich bin da ja anderer Meinung. Ich fand Australien viel besser und interessanter und konnte es kaum erwarten, zu ihm nach Australien zu kommen.

Ich schaute auf die Tischplatte und lächelte bei dem Gedanken. Ich würde sehen, wie mein Ashton aufgewachsen ist, wo er lebte, Gott ich würde seine Eltern kennen lernen. Aber ich konnte doch noch gar nicht so gut Englisch. Um mich mit Ashton zu unterhalten, reichte es, aber mit seinen Eltern...

Das hieß für mich, wenn ich wieder Zeit habe und alleine bin, stocke ich mein Englisch noch etwas auf. Das Klicken der Kamera holte mich aus meinen Gedanken und erschrocken fuhr mein Kopf hoch. Er hatte doch nicht etwa... Er grinste mich scheinheilig und unschuldig an... das war Zeichen genug. „Du hast schon wieder ein Foto von mir gemacht.", stellte ich fest und hielt mir die Hände vor mein Gesicht, um zu vermeiden, dass es noch mehr Bilder von mir machte. „Ich hab doch gesagt, ich liebe es dich zu fotografieren. Du musst wissen, du bist meine Muse. Es gibt nichts schöneres was ich fotografieren könnte. Außerdem muss ich dein Aussehen doch verewigen. Ich will doch unseren Kindern, Fotos von ihrer Mutter zeigen können, wo sie noch jünger war.", sagte er. „Du willst mal Kinder mit mir?", fragte ungläubig. „Natürlich. Ich liebe dich doch.", sagte er und beugte sich über den Tisch und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Meine Wangen färbten sich rot und ich versuchte mein Gesicht, hinter meinen Haaren zu verstecken.

„Ist da etwa jemand rot?", fragte Min und seine Stimme wurde um Oktaven höher. „Nein, wie kommst du denn darauf?", fragte ich lachend.

Wir aßen unser Essen und wie immer, bezahlte Ashton, obwohl ich ihm jedes Mal sagte, dass ich auch bezahlen würde, aber er bestand einfach darauf... Wir gingen aus dem Restaurant und schauten uns weiter um.

Die Sonne ging auch langsam unter und ich kannte den perfekten Ort, um diesen wunderschönen Tag, ausklingen zu lassen. Ich führte ihn mit zur Elbe, wo wir uns an das Wasser setzten, was um einiges zurück gegangen war, da hier momentan über 30C° waren und es kaum regnete. Wir hatten eine perfekte Sicht, auf die Skyline der Altstadt und beobachteten, wie die Sonne hinter Kreuzkirche und Semperoper unterging. Er hatte seinen Arm um mich geschlungen und drückte mich an sich und ich hatte meinen Kopf an seinen Oberarm gelehnt. „Ich liebe dich.", sagte er in die Stille und ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich sah zu ihm hinauf und er zu mir herunter. „Ich liebe dich auch.", sagte ich und presste meine Lippen sanft auf seine.

 ||Imagines||1D & 5SOS||Where stories live. Discover now