The Last of Us

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Die Lichter von der City strahlten durch die sternenklaren Nacht. Hier und dort konnte man das Wummern von Hightech – Stereoanlagen durch die Nacht hören und vereinzelt konnte man Sirenen von Polizei- und Krankenwagen durch die Finsternis hallen hören. David machte leise die Haustüre auf und tappte vorsichtig ins Wohnzimmer. Dort schlief sein 11-jähriger Sohn mit einen Geschenk in der Hand. David musste schmunzeln und setzte sich dann vorsichtig neben Joel auf die durchgesessene braune Ledercouch. Vorsichtig rüttelte er den Jungen wach und flüsterte: „Joel, wach auf.“ Joel öffnete langsam die Augen und rieb sich dann mit seinen Händen den Schlaf aus den Augenwinkeln. „Dad?“, murmelte er verschlafen und blinzelte zweimal. David schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und sagte: „Solltest du nicht längst schon im Bett sein?“ Joels Augen weiteten sich und er sah über seine Schulter zur angeschlagenen Wanduhr. Er seufzte erleichtert als er sah, dass es immer noch derselbe Tag war. Joel drückte seinen Vater das kleine Geschenk in die Hand und rief aufgeregt: „Mach es auf! Happy Birthday Paps.“ David nahm es überrumpelt an und schüttelte es leicht. „Was ist da drin?“, fragte er grinsend und bekam einen bösen Blick seines Sohnes zugeworfen. Er seufzte und lachte leicht auf. Dann öffnete er das Geschenk und betrachtete mit Tränen in den Augen das Geschenk. „Dankeschön, Joel“, presste er hervor und legte sich die Uhr um. Joel strahlte übers ganze Gesicht und drückte sich dann an seinen Vater. David zog seinen Sohn auf den Schoß und in diesen seltenen Momenten ließ es Joel zu und war einfach nur ein Kind, dass sich geborgen bei seinen Vater fühlte.

Beide waren eingenickt. David wachte auf und sah auf sein Handydisplay – 10 entgangene Anrufe und 2 SMS von Tommy. Er seufzte und nahm vorsichtig Joel in seine Arme, dann trug er ihn nach oben in sein Zimmer und legte ihn sanft ins Bett. Joel schlief tief und fest und nichts konnte ihn wecken.

Es war Mitternacht als plötzlich das Telefon auf Joels Nachtisch zum Klingeln begann. Joel schreckte aus einen Albtraum auf und griff dann nach dem Telefon. „Hallo?“, fragte er schlaftrunken. Eine panische Stimme auf der anderen Leitung antwortete ihm: „Joel?! Joel, wo ist dein Vater?! Ich ...“ Die Verbindung war abgebrochen und die Leitung plötzlich tot. Joel kratzte sich verwirrt am Kopf und legte das Telefon wieder auf das Nachttischen. Mit Schlafanzug schlüpfte er aus dem Bett und machte sich dann auf die Suche nach seinen Vater. „Dad?“, rief er immer wieder durch das totenstille Haus. Am Ende des Flurs sah er etwas flackern. Als er die Tür zu Davids Schalfzimmer aufstieß liefen gerade die Nachrichten auf dem Flachbildfernseher. „Es sieht so aus als wäre gerade eben etwas vollkommen schiefgelaufen. Das Labor hinter mir …“ Die Nachrichtensprecherin wurde von einen Feuerwehrmann unterbrochen, der sie aufforderte sofort zu verschwinden. Doch bevor die Reporterin und ihr Kamerateam sich in Sicherheit bringen konnten, explodierte schon das Gebäude und die Verbindung war gekappt. Joel hörte eine Explosion draußen und sah wie in nicht weiter Entfernung Feuer und Rauch aufstiegen. Er sprang erschrocken vom Fenster weg und rannte nach unten. „DAD?!“, rief er. Doch nur sein Echo war zu hören und das Brummen eines Handys. Langsam ging er auf das Handy zu und runzelte die Stirn. Es war das Handy seines Vaters, ohne dem er eigentlich nie aus dem Haus ging. Das heißt er musste noch irgendwo in der Nähe sein. Joel sah aufs Display und las sich die merkwürdigen SMS von Onkel Tommy durch. >>David. Infizierte sind aus dem Labor geflohen. Sie sind da. << Joel hatte keine Ahnung was Tommy damit meinte und tappste dann ins Wohnzimmer. Plötzlich stürmte sein Vater durch die Verandatür herein und verriegelte sie atemlos. „Geh von den Fenstern und Türen weg!“, forderte er Joel auf und kramte in seinem Sekretär herum. Joel bekam Angst und machte einen weiten Bogen um Fenstern und Türen. „Was ist passiert?“, fragte er ängstlich und sah seinen Vater an. Der entnahm dem Sekretär gerade eine Pistole und wollte gerade zu Joel gehen als plötzlich jemand durch die Verandascheibe brach. Dieser Jemand schrie wie am Spieß und fletschte die Zähne. „ZURÜCK!“, schrie David seinen Sohn an und schoss dann dem Mann in den Kopf. Joel schrie auf und kreischte: „Das war unser Nachbar. Ich kannte ihn. Dad du hast ihn getötet!!“ David packte Joel am Arm und zerrte ihn mit sich zur Haustür. „Er war unser Nachbar. Er ist jetzt ein Zombie.“ Als David und Joel im Freien war kam Tommy zu ihnen gerannt und rief ihnen zu, dass sie schnell in das Auto steigen sollen. Beide sprangen sofort in das Auto. Tommy ließ den Motor anspringen und raste davon. „Überall sind diese Infizierte, Dave“, begann Onkel Tommy. „Das Militär hat Quaratänezonen eingebaut und sie evakuieren Städte.“ David fluchte leise vor sich hin und sah dann auf die Rückbank zu Joel. „Bist du okay? Wie fühlst du dich?“ Joel zitterte am ganzen Leib und krächzte nur: „Nein alles bestens ...“ Er verfolgte die vorbeibrausende Landschaft mit den Augen und sah hier und dort Zombies rumrennen. „Wir müssen unbedingt zum Highway gelangen“, murmelte David und sah seinen Bruder ernst an. Der nickte und deutete dann auf eine brennende Scheune. „Oh man. Big Johns Scheune. Ich hoffe der Bastard hat es noch rechtzeitig rausgeschafft.“ David grunzte nur zustimmend und entdeckte dann eine Familie am Straßenrand, die ihnen zuwinkte. „Halt ja nicht an“, riet David Tommy. „Aber sie haben ein Kind bei sich!“, protestierte er und wurde langsamer. David drückte mit den Fuß das Gaspedal herunter und brüllte: „Das ist egal, Tommy. Wenn wir ihnen helfen dann kommen andere und wollen auch!“ Joel sah zurück als sie an der Familie vorbeifuhren, sagte jedoch kein Wort.

Alle drei schwiegen bis sie in den Stau gerieten. „Oh nein das darf doch nicht wahr sein“, zeterte David und schlug gegen das Armaturenbrett. Ein anderer Fahrer stieg aus seinen Auto und schimpfte lautstark. Plötzlich kam ein Zombie angerast und biss in das Fleisch des Mannes. Ein anderes zog die Beifahrerin aus den Auto. „Oh Fuck“, rief Tommy und legte den Rückwärtsgang ein. „Da in die Seitenstraße rein“, befahl David und deutete auf eine schmale Straße zu seiner Rechten. Tommy machte einen Schlenker und preschte vorwärts. Joel wimmerte leise und hielt sich die Ohren zu, um die Schreie nicht mehr hören zu müssen. Plötzlich kam eine Gruppe von Menschen auf sie zu und sie schienen vor etwas wegzurennen. „Wovor rennen die weg, Dad“, fragte Joel ängstlich und lugte aus den Seitenfenster. David versuchte seinen Sohn zu beschwichtigen und erzählte ihm eine kleine Geschichte, um ihn abzulenken. Tommy währendessen fuhr weiterhin die Straße entlang und versuchte so gut wie möglich den fliehenden Menschen auszuweichen. Plötzlich fuhr ihnen ein PKW rein und schleuderte sich durch die Luft.

David hatte für kurze Zeit das Bewusstsein verloren. Er wachte langsam wieder auf und verspürte einen Stich in die Seite. Wahrscheinlich hatte er sich irgendetwas geprellt. „Joel?“, flüsterte er und stützte sich auf seine Ellenbogen. „Mir geht es gut“, kam es hinter einen Sitz. Der Junge hievte sich über die Rückbank und krabbelte dann zu seinen Dad. Seine braunen Haare standen ihm wirr vom Kopf und Blut glänzte auf seinen Gesicht. David trat mit dem Fuß gegen die Windschutzscheibe und schaffte es nach einigen Versuchen sie bersten zu lassen. Er hievte sich ins Freie und erhob sich. Plötzlich kam aus dem Nichts ein Zombie und drückte ihn gegen das demolierte Auto. David hielt das beißende Zombie auf Abstand und versuchte alles, damit es ihn nicht biss. Tommy kam um die Ecke gerannt und schoss den Zombie ins Gehirn. David atmete erleichtert auf und bedankte sich bei seinen Bruder, dann zog er Joel aus das Wrack. Joel zitterte am ganzen Körper und wimmerte auf als er sein rechtes Bein belastete. „Was ist mit deinen Bein?“, fragte David besorgt und strich seinem Sohn die Haare aus dem Gesicht. Joel hielt tapfer die Tränen zurück und wimmerte: „Ich glaube es ist gebrochen.“ „Mist.“ „David wir müssen jetzt gehen!“ David hob seinen Sohn auf die Arme und rannte dann Tommy nach. Es war das pure Chaos auf den Straßen. Zombies fraßen an Leichen, andere wiederum fielen gerade welche an. Eine Apotheke explodierte und ein brennender Mensch kam aus den Flammen und schrie wie am Spieß. Das einzige was David machen konnte war zu laufen und nicht stehen zu bleiben und auf gar keinen Fall zu stolpern. „Hierher Dave!“, rief Tommy von der Seite und winkte David zu sich. Dave rannte mit Joel in die Gasse und schloss dann das Gitter hinter sich wieder sorgfältig, damit ihnen nichts folgen konnte. „Tommy nicht so schnell“, rief Dave keuchend und geriet schon langsam aus der Puste. Schweiß glänzte auf seiner Stirn und es schien ihm als würde Joel immer schwerer in seinen Armen werden. Plötzlich packte ihn etwas von der Seite und schleuderte ihn zu Boden. Joel wurde durch die Luft katapultiert und kam unsanft auf dem Betonboden auf. Ein Zombie hatte es wieder auf Dave abgesehen und wollte seine Beißer in seine Haut schlagen, was Tommy wieder verhindern konnte. Daves Herz schlug ihm bis zum Halse als er das tote Zombie von sich hievte. Tommy bot ihm seine Hand an und half ihm wieder auf die Beine. „Das war knapp“, murmelte Tommy. David nickte nur und rannte dann schnell zu seinen Sohn. „Joel?“, rief er und hob den zerrschrammten und arg mitgenommenen Jungen wieder hoch. „Wieso sind die Menschen plötzlich so?“, weinte er und vergrub sein Gesicht in das schmutzige Flanellhemd seines Vaters. David seufzte nur und machte sich ohne eine Erklärung wieder auf den Weg. „Da sind noch welche!“, schrie Tommy plötzlich und rannte los. David ließ es sich nicht zweimal sagen und rannte als wäre der Teufel hinter ihm her. Er sah den Schatten des Zombies hinter sich und betete jetzt ja nicht zu stolpern. Er rannte den steilen Hang hinauf und rutschte doch tatsächlich ab. Er stockte und fing sich wieder und hörte plötzlich zwei Schüsse. Seine Verfolger fielen entgültig tot um. Er sah erschöpft nach hinten und dann wieder nach vorne, wo ein Soldat mit einer Schrotpistole vor ihnen sah. „Nicht schießen. Wir sind nicht infiziert“, versicherte Dave schnell. „Bleibt stehen, wo ihr seit!“, rief der Soldat er richtete die Waffe auf die Beiden. Dave blieb stehen und wartete ab. Der Soldat sprach in sein Funkgerät und sagte entsetzt: „Aber da ist ein Kind … okay … wird erledigt.“ David gefielen diese Worte überhaupt nicht. „Hören Sie..“, begann er. Doch der Soldat legte die Waffe an und schoss. David konnte sich noch wegdrehen und so seinen Sohn beschützen. Doch die Kugeln bohrten sich in seinen Rücken und er war auf der Stelle tot. Tommy kam angerannt und schoss dem Soldat in den Kopf. Er war völlig außer Atem und sah dann auf seinen toten Bruder. „Dave ..“, hauchte er mit tränenerstickter Stimme.  

The Last of UsWhere stories live. Discover now