Die Entscheidung

43 5 1
                                    

"Und was machen wir jetzt?" Fragte Alex. Er hatte Angst. Wie eigentlich alle Menschen fürchtete er sich vor dem Ungewissen. Was mache ich hier nur? Warum musste das ausgerechnet mir passieren? Ich hab doch nichts geta, dass das in irgend einer Weise rechtfertigen würde. Oder? Ist es jetzt verboten sich zu verlieben, sodass ich so bestraft werden soll? "Zuerst einmal sollten wir hier weg. Sie wissen jetzt wo wir sind und werden auf jeden fall wieder kommen. Vielleicht schon bald."
"Und meine Eltern und meine Familie? Was ist mit meinen Freunden? Meinem Leben? Ich kann doch schlecht einfach abhauen."
"Wenn du hier bleibst werden sie irgendwann deine Freunde und Familie verletzen, gefangennehmene. Vielleicht sogar töten, um so durch dich auch mich zu treffen. Doch wenn wir hier verschwinden werden sie uns in erster Linie versuchen zu verfolgen und wieder zu finden. Sie werden nicht an deine Familie denken. So schlau sind sie nicht."
"Aber wie willst du es hin bekommen, dass uns niemand vermisst? Wir könnten doch nicht einfach abhauen. Man würde nach uns suchen. Meine Mutter würde sofort die Polizei rufen und dein Vater bestimmt auch. Dein Vater... Wenn Satan dein Vater ist? Wer ist dann der Mann in deiner Wohnung? Du meintest doch, du bist alleine geflohen also wer ist das?" Lis schmunzelte. "Ich bin nicht ganz alleine. Ich habe meinen kleinen..." sie zögerte. Nach einer kurzen Pause sprach sie weiter. "Nun, ich habe mein kleines Haustier mit genommen."
"Haustier?" Was für ein Wesen das wohl sein muss, wenn es in der Unterwelt als Haustier bezeichnet wird. Das muss echt ein grauenhaftes Wesen sein. "Wie kann es aber sein das dein 'Haustier' wie ein Mensch aussieht?"
"Das ist ganz einfach. Sie ist ein Schattendrache. Schattendrachen sind sozusagen Gestaltwandler. Sie kann jede beliebige Form annehmen."
"Ein Schattendrache?"
"Ja." Lis pfiff einmal und kurz darauf huschte ein dunkler Schatten durch Alex Sichtfeld und landete auf Lis Schulter. Es war ein pechschwarzer Drache mit leuchtend blauen Augen. Der Drache war nicht größer als Alex Unterarm und er wirkte noch etwas tollpatschig. Der kleine schaute ihn mit verspielten Augen an. "Sie ist noch sehr jung oder?"
"Ja, kurz bevor ich in deine Welt aufgebrochen bin, ist er geschlüpft. Ihr Name ist Calisi."
"Calisi. Wie die eine aus 'Game of Thrones'?
"Ja, ich liebe diese Serie einfach."
"Warte mal. Kannst du in der Hölle etwa fernsehen?"
"Natürlich. Wieso sollte das nicht möglich sein? Glaubst du etwa in der Hölle gibt es keine Fernseher. Ich habe sogar Sky."
"Ernsthaft?" Alex und Lis fingen an zu lachen. Es schien beinah, als vergaßen sie all die Probleme und gefahren, die sich um sie herein befanden. Jedoch erreichte ihr lachen nie deren Augen. Beiden war klar das diese Ruhe und Sicherheit, die sich jetzt zwischen den beiden befand, nicht ewig halten würde. "Wie willst du eigentlich her abhauen?" Kam Alex wieder auf das eigentliche Thema zurück. "Immerhin bist du zur zeit nicht umbedingt in einem passenden Zustand zum Reisen." Lis überlegte kurz. "Calisi wird mich tragen. Außerdem heilt der Körper meinesgleichen schneller als der deinesgleichen. In ein paar Tagen sollte es mir wieder gut geht."
"Und wo genau willst du hin?"
"Hm, San Francisco vielleicht. Ich kenn dort ne alte Villa. Sie liegt sehr abgelegen und der Besitzer ist vor einigen Monaten verstorben. Seitdem ist sie unbewohnt. Calisi kann sie in Form meines Vaters kaufen, dann sollte niemand auf die Idee kommen die Polizei zu rufen oder ähnliches, weil nachts auf einmal wieder lichter brennen oder ähnliches."
"San Francisco? Wie sollen wir da bitte hin kommen?"
"Wie könnten fliegen? Aber durch die ganzen Flugzeuge würde es auffallen, wenn ein reagier Drache durch die Lüfte schweben würde. Wobei, wenn wir nur nachts fliegen und Calisi sich in den Wolken versteckt dürfte es gehen. Ja ich glaube das währe machbar."
"Du stellst dir das alles so eifach vor."
"Es ist so einfach. Ich mache das nicht zum ersten mal. Das ist alles einfach noch unvorstellbar für dich. Du hast Angst davor einfach zu verschwinden, aber das wird sich mit der zeit schon regeln. Du brauchst nur Geduld."
"Ok wenn du meinst..." Damit war das Gespräch beendet. Alex machte sich daran seine Sachen zu packen. Ich darf nur das nötigste mitnehmen. Zahnbürste, frische Unterwäsche, vielleicht etwas Essen, Personalausweis... "Nein, lass ihn hier. Ich besorge uns neue. Wir brauchen neue Identitäten, um unerkannt zu bleiben." Ok, dann halt nicht. Sie denkt echt an alles. Was brauche ich noch? Verbandszeug währe nicht schlecht. Nach rund einer Stunde hatte Alex alles beisammen und stopfte es in eine kleine Tasche. "Wann brechen wir dann auf?" Fragte er. "In ein paar Stunden wird es dunkel. Das währe das perfekte Zeitpunkt zum verschwinden."
"Und was machen wir bis dahin?"
"Willst du noch irgendwas wissen?"
"Nein. Zur zeit reicht mir was ich weis. Sogar das ist eigentlich schon zu viel für mich. Vielleicht wann anders."
"Okay, dann Versuch noch etwas zu schlafen. Wir haben eine lange macht vor uns." Alex legte sich neben Lis auf sein Bett und schlief sofort ein. Scheinbar hatten ihn die jüngsten Ereignisse alle Kraft geraubt. Lis beobachtete ihn mit wachsamen Blick. Sag wie sich seine Brust gleichmäßig hob und dank und sein Gesicht sich entspannte. Es wirkte nun so friedlich und glücklich. So unschuldig. Er hat so etwas einfach nicht verdient. Er sollte hier seine Schule beenden. Eine Ausbildung finden. Vielleicht irgendwann heiraten und eine glückliche Familie gründen. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Eine träne lief ihre Wange herunter. Währe ich nicht gekommen könnte er glücklich sein und müsste sich nicht um sein Leben fürchten. Dann könnte er andauernd so friedlich sein wie jetzt. Dann könnte er lachen und mit seinen Freunden Spaß haben. Doch durch mich ist er gezwungen immer wieder zu flüchten und um sein Leben zu Fürchten. So lange, bis ihn die ewige Verdammnis doch eines Tages einholt. Und wenn ich es nicht hin bekomme meinen Vater zu retten, wird Alex bis in die Ewigkeit darunter leiden müssen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 27, 2016 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Kind der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt