Leseprobe

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Hey Friends, im Moment arbeite ich an einem neuen Werk namens "Never Mind". Damit ihr einen Eindruck davon bekommt habe ich für euch eine Leseprobe:)
"Jordan, was geht?", fragte Mike. Er war gerade mit ein paar anderen Freunden von mir gekommen. Eine davon war Late. Late ist meine beste Freundin und wir haben schon viel miteinander erlebt. Sie ist mit Mike zusammen, aber heute war die Stimmung zwischen den beiden nicht sonderlich gut.
"Polizei geht ab, und bei euch?", antwortete ich genervt. Mike, André, Late und Dina sahen mich verdutzt an. "Ich dachte, wenn du das nächste mal auffällst bist du weg vom Fenster. Aber du stehst ja hier noch, also was hast du angestellt, dass es nicht schlimm genug war um dich wegzuschicken?", fragte André belustigt. Doch ich fand es gar nicht mal so lustig. Ich fand im Moment gar nichts mehr lustig, weil mir alles auf die Nerven ging. Trotzdem antwortete ich auf seine Frage mit einem kühlen "Diebstahl". Anschließend stand ich auf und verließ die Gruppe von Jugendlichen, die sich Freunde nannten. Sie riefen mir zwar noch hinterher, wo ich denn hin wolle, doch ich weiß, dass es sie in Wahrheit gar nicht interessierte.
Ich machte mich auf den Heimweg, denn ich hatte Hunger und leider kein Geld in der Tasche. Ich dachte viel nach und musste an meinen Ex denken. Widerlich diese Erinnerung, wie sie auf ihm saß und beide auch noch Spaß daran hatten. Pff, von dem Tag an habe ich mir geschworen auf Jungs zu scheißen, denn im Endeffekt sind doch sowieso alle gleich.
Als ich vor meinem Haus stand, fischte ich meinen Schlüssel aus der schwarzen Handtasche und schloss damit die Tür auf. Ich bekam schon Herzrasen, als ich die Stimme meines kleinen "Bruders" hörte. Aber ich zwang mich innerlich, einfach ruhig zu bleiben. Ich brachte meine Jacke und meine Tasche hoch auf mein Zimmer und begab mich anschließend in die Küche. Dort sah ich meine Mutter. "Ach du bist auch mal wieder da.", sagte sie motzig, sogar schon fast genervt. Ich ignorierte aber ihren Kommentar und suchte einfach nach etwas Essbaren. Weil ich nichts besseres fand, nahm ich mir eine Schüssel und kippte ein paar Schoko-Cornflakes hinein. Danach kippte ich noch etwas Milch drüber. "Keine Sorge, du bist mich jetzt wieder los.", sagte ich mit einem provokativen Lächeln und verschwand mit der Schüssel und einem Löffel wieder in meinem Zimmer. Ich setzte mich in mein Bett und aß in Ruhe auf. Als ich fertig war, war es schon fast Mitternacht und deshalb legte ich mich auch hin um endlich zu schlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, traute ich meinen Augen nicht. Meine Mutter hatte eine große Reisetasche in der Hand und legte immer wieder einen Haufen von meiner Kleidung rein. "Was soll das? Kannst du das mal bitte sein lassen?", fragte ich sie hysterisch, denn ich wusste nicht was sie vor hat. Doch es interessierte sie nicht, was ich sagte. Als sie aber scheinbar fertig war mit Packen, drückte sie mir die Tasche in die Hand und sagte: "Du fährst jetzt mit dem Zug nach Düsseldorf zu Claudia. Dort wirst du für unbestimmte Zeit bleiben, damit du hier raus kommst, ich habe gehört das solle helfen." Mit diesen Worten verließ sie mein Zimmer und ging geschwind nach unten ins Wohnzimmer. Irgendwie gefiel es mir wegzufahren, vielleicht kann ich ja etwas abschalten. Ohne weiteres verließ ich das Haus und fuhr mit dem Bus zum Hauptbahnhof, wo ich mich dann auf die Fahrt nach Düsseldorf machte.

Schon während der Fahrt hatte ich mit meiner Tante telefoniert und wir hatten beschlossen, dass sie mich mit ihrem Auto vom Bahnhof abholt. Und mittlerweile wartete ich schon ein paar Minuten auf sie. Weil ich genervt und gestresst von der Anreise war, stellte ich mich in die Raucherzone am Bahnhof. Ich zog eine rot-weiße Zigarettenschachtel aus meiner Jackentasche, entnahm mir eine Zigarette und steckte die Schachtel wieder zurück. Gerade als ich mir die Zigarette anzünden wollte, rempelte mich jemand an und damit flog mein Tabakstock zu Boden. Ich drehte mich zu der Person und blickte einen großen, muskulösen Jungen an. Er stand dort mit seinen Freunden. Anstatt dass er sich entschuldigte, lief er einfach weiter. Doch das ließ ich mir nicht gefallen. Ich rief: "Das nächste mal würde ich mich entschuldigen wenn du jemanden anrempelst!" Anscheinend hatte er mich gehört und kam zu mir zurück und sah mich wütend und entsetzt an. Wütend weil ich meinen Mund aufgemacht habe. Entsetzt weil er das wohl von einem Mädchen nicht erwartet hat. Doch mir war das egal. Der Typ stand vor mir und ich war so frech und hob meine Zigarette auf und zündete sie mir seelenruhig an.
"Was fällt dir ein so mit mir zu reden? Weißt du überhaupt wen du hier vor dir stehen hast?", fragte er mich sauer. Allerdings fand ich ihn nur lächerlich und lächelte ihn deshalb zuckersüß an und sagte: "Ja, vor mir steht ein riesengroßer Trottel der denkt er hätte Eier in seiner Hose." Und weil ich sah, dass meine Tante gerade mit ihren Maserati angefahren kam zog ich an meiner Zigarette und pustete dem Typ meinen Qualm ins Gesicht. "Man sieht sich.", sagte ich noch, bevor ich mein Zigarettenstummel vor seine Füße warf und mich auf den Weg zum Auto machte.

Mein Stiefbruder und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt