Gruvia - Zeitseher

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An einer Straßenecke steht ein Mann. Weiße Haare, eine magentafarbene Jacke, eine weiße Hose. Sie sieht sich um... Beobachtet die Menschen um sich herum.... Scheint etwas zu suchen. Bis sie das sieht, wonach sie Ausschau gehalten hat: die orange leuchtenden, rückwärtszählenden Zahlen über einem der Köpfe sind fast bei null angekommen. So wie es bei ihr selbst einmal gewesen war. Sie rennt los... Die Person ist, wie sie jetzt erkennt ein junger Mann der gerade über die Straße gehen will. Schwarze Haare, rotes Shirt, weiße Jacke, schwarze Hose. Sie rennt schneller. 5... Sie ist fast bei ihm. 4... Sie hat es fast geschafft. 3... Sie packt ihn bei den Schultern. 2...Sie zieht ihn von der Straße weg. 1... Die beiden sehen wie ein Lastwagen dort, wo der junge Mann gerade noch gestanden hatte, mit rasender Geschwindigkeit an ihnen vorbeizischt. Sie hat es gerade noch geschafft. Die Zeit des schwarzhaarigen ist nun in blauen Zahlen geschrieben und wieder ein höherer Betrag. Sie dreht sich um. Geht schnellen Schrittes davon. Der Gerettete steht sich umsehend da und die Leute starren ihn an, genauso wie er sie anstarrt. Nein... Er starrt nicht die Leute an. Er starrt etwas an, das über den Köpfen der Leute zu schweben scheint; orange leuchtende Ziffern. Er geht los. Er weiß nicht wieso... Es ist wie eine Art... Instinkt? Er wandert dich die Stadt. Das was er heute morgen noch als Ziel im Kopf hatte ist verschwunden. Er schaut immer über die Köpfe der Menschen. Immer auf die Zahlen. Er wischt im Vorbeigehen durch die Zahlen. Die Leute fangen an ihn komisch anzuschauen. Ist er verrückt? Er wandert durch die halbe Stadt setz sich auf eine Bank. Eine junge Frau setzt sich neben ihn. Sie telefoniert gerade. Er versucht die Zahlen über ihrem Kopf anzufassen. Sie sieht ihn komisch an, steht auf, stolziert auf hohen Absätzen weg. Er bleibt noch ein wenig sitzen. Beobachtet weiter die Menschen. Dann, nach etwa zehn Minuten des beobachten bekommt er ein komisches Gefühl. Er steht auf. Geht los. Immer in diese eine Richtung. Unter dem gehen sieht er eine Frau. Sie hat einen gewölbten Bauch. Sie ist scheinbar schwanger. Sie isst gerade. Er kann über ihrem Kopf ihre Zahlen sehen. Vor ihrem Bauch schweben weitere Ziffern. Die des Babys. Sie lächelt ihn an. Er lächelt zurück. Er geht weiter. Das Gefühl wird mit jedem Schritt stärker. Er sieht Sanitäter. Sie bringen eine Trage in ein Haus. Er bleibt stehen. Sieht ihnen hinterher. Wartet. Das Gefühl bleibt. Sie kommen wieder. Diesmal liegt eine alte Frau auf der Trage. Die Zeit über ihrem Kopf steht fast auf null. Er sieht zu wie Sie sie in den Krankenwagen schieben. 4... Sie wird bald sterben. 3... Niemand kann es verhindern. 2... Sie öffnet ein letztes Mal die Augen. Sieht in an. 1... Lächelt. Sie schließt wieder die Augen. 0... Sie atmet ein letztes Mal aus und über ihrem Kopf schweben zwei Nullen. Sie ist tot. Die Zahlen über ihrem Kopf verblassen. Verschwinden. Die Sanitäter schließen die Hecktüren des Krankenwagens. Er wendet sich ab. Geht wieder weiter. Das Gefühl wird so heftig, er würde sich am liebsten übergeben. Er bleibt stark. Er weiß es. Er muss es rechtzeitig schaffen. Woher er es weiß weiß er selbst nicht. Weswegen er sich beeilen weiß er ebenfalls nicht. Er beschleunigt seine Schritte. Fängt an zu laufen. Sieht sich immer wieder um. Dann sieht er sie; sie geht auf ein Auto zu. Hellblaue Haare.
Blaue Augen. Ein blauer Rock. Ein blaues Jackett. Alles in blau. Sie hält einen dampfenden Kaffee in der Hand. Kramt mit der anderen in ihrer Handtasche herum. Sucht etwas. Die Zahlen über ihrem Kopf werden immer niedriger. Sie holt ihren Autoschlüssel aus der Tasche steckt ihn ins Schloss der Autotüre. Will sie gerade öffnen. Er sieht wie ihre Zeit immer weniger wird. So wie es bei ihm einmal gewesen war. 5... Er rennt zu ihr. 4... Er hat es fast geschafft. 3... Er packt sie bei den Schultern. 2...Er zieht sie von dem Auto weg. 1... Die beiden sehen wie eine tonnenschwere Statue vom Himmel fällt. Auf das Auto kracht. Er hat es geschafft. Das Gefühl ist jetzt weg. Die Zeit der jungen Frau Zeit ist jetzt schwarz und ein höherer Betrag. Sie starrt geschockt ihr Auto an. Er dreht sich um. Geht weg. Geht nach Hause. Alle starren sie an. Sie sieht sich verwirrt um. Sieht orange Zahlen über den Köpfen der Menschen. Ignoriert diese. Ruft die Polizei. Wartet. 5 Minuten. 10 Minuten. 15 Minuten. Sie hört Polizeisirenen. Sie kommen näher. Das Polizeiauto hält vor ihr an. Sie wird gefragt, was passiert ist. Sie erzählt was sie weiß. Der Polizist bittet sie mit zum Revier zu kommen um alles zu klären. Sie steigt widerwillig ins Polizeiauto. Auf dem Weg wird sie weiter befragt.

Einige Tage später sitzt sie in der U-Bahn. Hat ein Tagesticket in der Handtasche liegen. Wundert sich immernoch wer sie gerettet hat. Kann sich nur an schwarze Haare und blaue Zahlen über seinem Kopf erinnern. Sieht die Zahlen über den Köpfen der Menschen. Ignoriert diese. Sitzt gelangweilt auf ihrem Platz. Sieht Leute ein und ausstiegen. Hat kein bestimmtes Ziel im Kopf. Bleibt wo sie ist. Fährt weiter. Kommt an der vorletzten Station an. Sieht ein weiteres Mal Leute ein und aussteigen. Wartet. Die Türen schließen sich. Die Bahn fährt jeden Moment los. Sie senkt den Kopf. Sie hatte so ein Gefühl. Eines das ihr sagte sie würde ihn heute hier sehen. Sie ist fast schon ein bisschen enttäuscht. Im letzten Moment öffnen sich die Türen nocheinmal. Sie sieht auf. Da steht er: der Mann mit den blauen Zahlen über dem Kopf und den schwarzen Haaren. Er sieht sie an. Sie sieht ihn an. Sie lächelt schüchtern. Er lächelt zurück. Setzt sich neben sie. Spricht sie an. "Mein Name ist Gray. Gray Fullbuster. Und ihrer?" Sie lächelt und antwortet. "Juvias Name ist Juvia Locksar." Er muss schmunzeln. Es ist niedlich wie sie in der dritten Person von sich selbst spricht. Sie spricht weiter. "Juvia wollte Fullbuster-san danken, dass Fullbuster-san Juvia vor der Statue gerettet hat. Juvia weiß garnicht wie sie Fullbuster-san jemals zurückzahlen kann." Er lächelt nur und erwidert, sich am Hinterkopf kratzend "nichts zu danken. Naja... Also was das Wiedergutmachen angeht... Wie wärs wenn sie morgen Nachmittag mit mir ausgehen?" Sie nickt. "Sehr gerne." Sie kommen an der letzten Station an. Sie müssen beide aussteigen. Auf dem Weg nach draußen unterhalten sie sich weiter. Werfen sich immer wieder heimlich Blicke zu. Halten sich unbewusst an den Händen. Kommen sich näher. Sind mittlerweile per du. An einer Straßenecke trennen sich ihre Wege. "Dann bis morgen Gray." Sagt sie. "Ja... Bis morgen" sagt er. Sie geht langsam weg. Er sieht ihr nach. Sie dreht sich nocheinmal um, läuft zurück zu ihm und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Dann läuft sie schnell nach Hause.
Er steht noch einige Zeit da. Rote Wangen. Den Blick zum Himmel gerichtet. Ein breites grinsen im Gesicht. Er denkt einen Schatten an der Hausmauer neben der Straßenecke zu erkennen. Er blinzelt. Der Schatten ist weg. Er geht fröhlich pfeifend nach Hause.

Der Schatten taucht wieder auf. Sie grinst. Ihre weißen Haare werden vom Wind zerzaust. Sie stößt sich von der Wand hinter sich ab. Sie hat ihre Mission erfüllt.

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Ich weiß ich hab geschrieben ich würde bald bald was veröffentlichen aber mir ist immer was dazwischengekommen *hust* Schule, Familie *hust hust* und jetzt kommt halt erst jetzt was. Tut mir soooooo leid!!!! Naja jedenfalls
Zu diesem oneshot hat mich das Musikvideo von savin' me von Nickelback inspiriert. Ich hab einiges verändert und oder dazugeschrieben. Er ist zwar relativ kurz aber ich bin halbwegs zufrieden mit dem oneshot.
Naaaa? Habt ihr ne Ahnung wer die misteriöse Person ist? Schreibts wie immer in die Kommis und ich bin raus.
Ps: ließt eig irgendjemand was Ich am Ende noch hinschreibe?
Pps: an alle die Osterferien haben: schöne Osterferien und ihr kriegt alle virtuelle Schokoosterhasen 🍫🐰

Fairy tail OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt