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Ich stehe am Bahnhof

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Ich stehe am Bahnhof. Man sagt, Flughäfen und Bahnhöfe haben mehr Küsse und Liebe gesehen als Kirchen. Menschen trennen sich. Und manchmal weiß man nicht, ob man sich wieder sieht.

Das Leben hat seinen eigenen Plan.

Menschen eilen an mir vorbei, manche umarmen sich weinend, manche sich lachend.

Züge kehren zurück und manche verlassen den Bahnhof.

Manche haben auch Verspätung. Wie auch das Leben manchmal eben Verspätung hat.

Ich liebe Reisen. Ich liebe es, neue Städte zu besichtigen, eventuell neue Freunde kennenzulernen.

Nur weiß ich jetzt nicht wohin. Ans Meer? Ans Meer klingt gut. Dort fühle ich mich zu Hause. Auch, wenn es dort Quallen gibt. Aber ich liebe es, wie das Meer meine Gedanken in sich aufsaugt und verschlingt. Wenn ich am Meer stehe, fühle ich mich ganz klein.

Wenn ich könnte, würde ich im Meer versinken. Dann wäre meine größte Sorge, mein Leben, verschlungen.

Aber ich möchte leben und die Sonne auf meiner Haut spüren, den Salzgeruch am Meer einatmen. Ich möchte mein Herz spüren. Ich will leben.

Das Leben macht mir Angst. Weil man nicht weiß, was die Zukunft bringt.

Aber ich mag das Ungewisse auch ein bisschen. Also steige ich in den Zug.

Und ich hoffe, er bringt mich zurück ins Leben.

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