"Du musst das echt nicht tun", versuche ich noch einmal Lukas umzustimmen, als wir im dritten Stockwerk angekommen sind. "Glaub mir. Ich helfe euch liebend gern", wiederholt er seine Worte. "Das ist wirklich nett von dir", bedanke ich mich während ich den Schlüssel in der Tür drehe. "Keine Ursache, Aurora", schmunzelt er. "Stell ihn einfach dort drüben hin", erlöse ich Lukas von dem schweren Karton und deute in mein zukünftiges Zimmer. In Wohnzimmer und Küche stehen schon ein paar Sachen von Navi.Wieder unten angekommen, geht unser fleißiger Helfer wieder direkt Richtung Auto und schnappt sich den nächsten Karton. Ich tue es ihm gleich, doch werde, als ich ihm wieder zurück ins Treppenhaus folgen will, von Navina beiseite gezogen. "Das ist er? DER Lukas?", fragt sie mich aufgeregt. "Ja, das ist er", bestätige ich. "Wow, Rory. Da hast du ja einen echten Treffer gelandet", schwärmt sie mir vor. "Mach mal halblang und hilf uns lieber das ganze Zeug hoch zu schleppen", entgegne ich und boxe ihr auf den Oberarm. "Jaja. Ich freu mich nur für dich", grinst sie.
Was es sich da zu freuen gibt, weiß ich nicht. Als ob dieser Mann jemals was mit jemandem wie mir anfangen würde. Nachdenklich nehme ich den Karton wieder vom Boden hoch und trage ihn in die Wohnung. Auf der Treppe kommt mir Lukas entgegen. Sein Gesicht trägt wieder dieses umwerfende Lächeln und er fragt: "Soll ich dir das abnehmen?" "Nein, nein, geht schon. Danke", wimmle ich ihn ab und schiebe mich geschickt an ihm vorbei.
Um mich ein bisschen von Lukas abzulenken, schleppe ich in Akkordarbeit einen Karton nach dem anderen nach oben. "Mach doch mal Pause, Rory", unterbricht mich Navi in meiner Arbeit. "Umso schneller wir sind, desto schneller sind wir fertig", ist das einzige was ich sage und mache da weiter, wo ich aufgehört habe.
Stolz blicke ich auf die vielen Kisten, die verteilt in der Wohnung stehen. Wir sind fertig. Jetzt geht es ans einrichten, worauf ich mich schon die ganze Zeit freue. Langsam lasse ich mich an der Wand nach unten sinken und trinke einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Navina und meine Mutter sind noch unten und klären irgendwas ab. So zucke ich kurz zusammen, als ich jemanden die Wohnung betreten höre. Dieser Jemand lugt im nächsten Moment um die Ecke und kommt auf mich zu. "Ach du bist es", sage ich zu Lukas, der sich neben mir auf den Boden setzt.
"Hab ich dich erschreckt?", fragt er grinsend. "Ich war überrascht, dass jemand da ist. Sagen wir's so", antworte ich und reiche ihm meine Wasserflasche. Dankbar nimmer er sie entgegen und trinkt einen großen Schluck. "Du bist heute von deiner Arbeit erlöst", verkünde ich, "Du warst eine große Hilfe, vielen Dank nochmal. Wie kann ich mich dafür revanchieren?" "Das ist nicht nötig", sagt er mit einer abwinkenden Handbewegung. "Jetzt sein nicht so minimalistisch", versuche ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen. "Du bist extra hier geblieben um zu helfen. Das hat Anerkennung verdient. Wo wolltest du eigentlich ursprünglich hin?", erkundige ich mich. "Nach Hause", erläutert Lukas mir. "Nach Hause? Wo wohnst du denn?" "Eine Tür weiter links." Ungläubig schaue ich ihn an. "Wir sind Nachbarn?" Ich kann deutlich sehen, dass er sich über mein Erstaunen amüsiert. "Sieht wohl ganz danach aus", bestätigt er meine Frage. Das kam jetzt unerwartet... "Dann sieht man sich öfters?" Wieder dieses unwiderstehliche Lächeln. "Wenn du das möchtest?"
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Das Leben ist gnadenlos und unfair
FanfictionAurora trifft einen netten, jungen und zudem noch attraktiven Mann und möchte ihn näher kennenlernen. Doch als sie aus dem Behandlungszimmer beim Zahnarzt kommt, ist er wie vom Erdboden verschwunden. Sieht sie ihn wieder, oder verläuft sich die Beka...