Kapitel 46:

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Nachdem wir fertig waren, verabschiedete sich Harry, da ich noch Hausaufgaben machen und er zum Zahnarzt  musste. Während wir wie Küche gemacht hatten, hatte ich ihn gebeten, dass wir das mit uns langsam angehen, da ich nichts überstürzen wollte. Er akzeptierte meine Entscheidung und hielt es auch für das Beste, wenn die Dinge mit der Zeit kamen. Ich war sehr glücklich, dass er auf meinen Wunsch eingegangen war.

Zur Verabschiedung umarmten und küssen wir uns kurz. Es war halb fünf, als ich zurück in mein Zimmer ging und mich mit dem größten Lächeln auf dem Gesicht an meine Hausaufgaben setzte. Schnell war ich mit den Sachen für morgen fertig, aber da ich sonst nichts zu tun hatte und gerade einmal dabei war, machte ich auch noch den Kram für die ganz Woche. Zusätzlich musste ich den ganzen Montag nachholen.

Meine Mutter rief mich zum Abendessen, doch wirklich Hunger hatte ich noch nicht. Ich erzählte ihr, ohne dass sie mich überhaupt aufforderte, was heute passiert war. Sie freute sich total für mich und wollte Harry schon zum Essen einladen, damit sie ihn besser kennen lernen könnte, doch ich bremste sie.

»Wir wollen ja nichts überstürzen. « erklärte ich ihr und sie nickte verständnisvoll. Ich half ihr noch beim Abwasch, bevor ich früh ins Bett ging.

Ich kuschelte mich in mein Bett und dachte noch einmal über das etwas verlängerte, dramatische Wochenende nach. Wenn ich mir nun vorstellte, dass ich Harry nicht die Wahrheit erzählt hätte, würde ich nun wahrscheinlich mit einem schlechten Gewissen hier liegen und er wäre stink sauer gewesen, wenn ich dann bei ihm angekrochen wäre. Aber im Endeffekt hätte er mir verziehen, da ich nun wusste, dass er mich liebte. Ich schloss mein Augen und schlief mit einem Bild von Harry im Kopf ein.

Die nächsten Tage verlieben außerordentlich ruhig. Bianca quetsche mich natürlich über alles aus und Verena hatte mitbekommen, dass ich mit Harry zusammen war. So ziemlich jeder in der Schule schaute mich schräk von der Seite an, wenn ich ihnen über den Weg lief, denn niemand kannte den jetzigen Harry. In jeder zweiten Pause war ich bei ihm, so verbreitete sich nun einmal die neue Botschaft über mich und ihn schnell. Aber mir war es egal, was andere dachten.

Zayn hatte sich in der Zwischenzeit auch beruhigt und ich verstand mich besser als erwartet mit ihm. Am Anfang war es echt ungewohnt, mit ihm zu reden, geschweige denn ihn anzuschauen. Im Hinterkopf schwirrte immer noch das, was Harry mir gesagt hatte. Niall und Bianca waren nicht zusammen, aber sie hatten eindeutig was am Laufen und es konnte nicht mehr lange dauern, bis sich ihr Beziehungsstatus änderte.

Der Freitag näherte sich dem Ende. Mein Handy klingelte, als ich gerade aus der Dusche stieg. Schnell band ich mir ein Handtuch um und nahm das Gespräch an, Bianca.

»Hey Julia! « lachte sie in Hörer.

»Na, was gibt’s? « Ich klemmte das Telefon zwischen meine Schulter und Ohr und steckte meine Haare nach oben.

»Niall hat mich gefragt, ob ich heute Abend mit ihm feiern gehen will und ich wollte nicht alleine gehen. «

»Du und feiern? « kicherte ich.

»Ja, ich wollte erst auch nicht, aber es wird bestimmt lustig. Und er wäre damit einverstanden, wenn du mitkommst, er hat auch schon Harry angerufen. Er kommt auch mit. « antwortete sie.

»Dann bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig, als das ich mitkomme! « Ich war noch nie feiern gewesen. Und der Gedanke, dass Harry mitkam, beruhigte mich einerseits, aber ich war auch etwas beunruhig. Er und feiern, würde das gut ausgehen?

»Ja, das freut mich! « jubelte sie und im Hintergrund hörte ich ein Lachen, eindeutig Niall. »Wir holen dich um 8 Uhr ab, wenn das ok ist. «

»Ich frag jetzt erst einmal meine Mutter, sie wird nicht allzu begeistert sein. Ich schreib dir dann eine Sms, ok? « ich hatte mir schnell mein Unterwäsche angezogen und nahm min Handy wieder in die Hand.

»Ok gut. Bis dann. « Sie legte auf. Ich hätte noch 1 ½ Stunden Zeit, meine Mutter zu überreden und ein geeignetes Outfit zu finden.

Schnell zog ich mir eine Jogginghose und ein altes Shirt an, dann ging ich zu meiner Mutter ins Wohnzimmer.

»Mama? « fragte ich vorsichtig.

»Ja mein Schatz? « sie richtete sich auf und drehte sich zu mir um.

»Ich muss dich da mal was fragen… «

»Was gibt’s? « lächelte sie.

»Bianca hat gerade angerufen und gefragt, ob ich Lust und Zeit hätte, mit ihr… ein bisschen feiern zu gehen. « Ihr Lachen verschwand und ihre Miene wurde ernster.

»Meinst du das jetzt ernst? Seit wann willst du denn feiern gehen? Mir ist das nicht so recht… «

»Mama, ich weiß. Aber bitte lass mich gehen! « schmollte ich, ich hatte keine andere Reaktion von ihr erwartet. Ich war zwar alt genug, um Bier zu trinken, aber ich tat es eh nicht, da mir es nicht schmeckte. Meine Mutter hatte eigentlich nichts zu bezweifeln.

»Julia, bleib doch lieber hier… wer weiß, was passieren könnte. « stöhnte sie, aber ich verdrehte nur die Augen.

»Es kann immer was passieren, also lass mich bitte gehen. Ich pass auch auf mich auf! « Sie presste ihre Lippen aufeinander.

»OK, aber sei nicht zu spät wieder zurück! «

»Danke Mama! « schrie ich und fiel ihr in die Arme. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann machte ich mich für heute Abend fertig. Ich tippte schnell eine SMS zu Bianca und teilte ihr mit, dass ich mitkam.

Ich föhnte meine Haare, glättete sie und schminkte meine Augen mit Eyeliner und Wimperntusche, ein bisschen Puder und fertig. Es war nichts besonderes, aber für mich schon viel. Ich entschied mich für ein Kleid zum anziehen, eigentlich hatte ich kein passendes zum feiern, aber ich hatte noch ein Sommerkleid vom letzten Jahr. Das musste jetzt hinhalten. Es war weiß, mit kleinen Blumen bis unter die Brust verschönert und versteckte jedes einzelne Kilo. (Bild rechts) Dazu trug ich einen dünnen, braunen geflochtenen Gürtel um die Taille und schwarze Ballerinas. Ich ging in den Flur und begutachtete mich. Meine Hände streiften eine Falte weg.

»Kann ich so gehen? « Durch den Spiegel hatte ich gesehen, wie sich meine Mutter in den Türspalt gestellt hatte.

»Ja, du siehst toll aus! Komm her! « sie breitete ihre Arme aus. Dankend nahm ich ihre Umarmung an.

»Ich bin so stolz auf dich. « wisperte sie. Sie drückte mich fest an sie. »Du hast es geschafft, alles das. Endlich hast du wieder Freunde, und jetzt auch noch einen festen Freund. Ich freue mich so für dich, du hast es am meisten verdient! «

Ihre Worte ließen mich nicht kalt, ich schaute in ihre wässrigen Augen.

»Mama… « lächelte ich und dich spürte schon, wie ich wieder emotional wurde.

»Bitte weine nicht auch noch, sonst musst du dich neu schminken. Es sieht gerade so schön aus! «

Ich nickte und löste mich von ihr. Im selben Moment klingelte es.

»Viel Spaß! « rief sie mir zu, bevor ich nach unten stürmte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, warum ich mich darauf eingelassen hatte. Ich konnte erstens nicht tanzen, zweitens trank ich nichts uns drittens war ich nicht der Typ, der gerne Party machte. Aber so schlimm konnte es ja nicht werden.

broken { harry styles || deutsch }Donde viven las historias. Descúbrelo ahora