Dritte (Kurz-) Geschichte - Bumblebee

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Jeder Mensch hat vor etwas Angst, viele sogar eine Phobie. Die Phobie dieser einen jungen Frau ist schlicht und ergreifend dick zu werden. Trotzdem hat sie keine Essstörung. Sie ist weder zu dünn noch zu dick und auf genau das achtete die Frau immer. Ihr Tagesablauf ist geregelt und eintönig. Selbst Feiertage wie Weihnachten sind nicht so außergewöhnlich, wie einige es sich vorstellen. Alle zwei Tage nur gibt es ein paar Minuten, die durch den Tagesablauf der jungen Frau nicht genau durchgeplant sind, für die Frau war es positiv. An jedem dieser Tage muss sie arbeiten. Ihr Arbeitsplatz ist wie schon zu erwarten ein Fitnessstudio. Aber ihre Arbeit bringt nicht ihre Pläne durcheinander. Nein, das kleine Café MoonHour daneben tut es, jedes Mal ein Stückchen mehr und bei einem bestimmten Besuch sogar gravierend.

Dieser Besuch soll heute anstehen:

Wie jeden Morgen klingelt der Wecker genau um sechs Uhr. Der erste Blick fäll auf das Bild der eigenen Mutter auf dem Nachttischchen. Ihre Mutter war streng gewesen und die Beziehung zwischen Mutter und Tochter nie wirklich tief gegangen. Das Bild steht dort auch nicht aus Traurigkeit über den Tod der Mutter. Eher als Warnung nicht auf dieselbe Art das Leben zu verlassen. Dies ist der entscheidende Grund für die Phobie der jungen Frau. Ihre Mutter war langsam daran gestorben, dass sie nie aufhören wollte zu essen. Egal wer oder wie man sie dazu bringen wollte abzunehmen.

Aber genau heute soll der erste Schritt raus aus der Phobie für ihre Tochter gemacht werden. Das ganze passiert nicht auf der Arbeit im Fitnessstudio. Es geschieht im MoonHour.

In der Pause hat die junge Frau wie immer das Café betreten. Genauso wie sonst auch bestellt sie einen Soja-Latte und dazu einen Vollkornkeks.

Was jedoch anders ist, ist der junge Mann, der sich neben sie setzt. Am Anfang sagt er nichts, scheint aber genau dies zu wollen. Es dauert etwas bis er sich aufrappelte:

„Das soll jetzt nicht so klingen, als sei ich ein Stalker. Aber ich habe sie hier schon öfter gesehen. Sie achten sehr stark auf ihren Körper und meiden korpulentere Leute. Also entweder haben sie eine Essstörung oder vor irgendetwas Angst. In beiden Fällen brauchen sie Hilfe."

Die junge Frau lest die Worte erst auf sich wirken, bevor sie antwortet will, kommt aber nicht soweit, der Mann ist schneller:„ Ich bin Lebensberater und so achte ich sehr genau auf die Leute, denen ich begegne."

Aus seiner Jackentasche zieht er eine Visitenkarte und legt sie vor der Frau auf den Tisch:„ Rufen sie mich an, dann helfe ich ihnen."

Mit diesen Worten verlässt der Mann das MoonHour und die zurückgelassene Frau starrt auf die Karte. Instinktiv weiß sie, dass sie diese Hilfe annehmen wird. ...


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