Meister der Magie - Rabenmagie

Rabenmagie 5

Kaum hatte sie ausgesprochen, formte sich die Antwort in den Spiegeln und die Augen des Steinraben funkelten amüsiert, als die Dame las, was in den Spiegeln stand: Sibylla Cana, du bist immer noch  die selbe, aber deine Frage ist leicht zu beantworten. Ich wurde gerufen.
„Von wem? Es kann keiner von uns gewesen sein und nur wir können sich rufen, es sei denn … Eremita, wann hat das Amulett zu leuchten angefangen?“, fragte Sibylla Einsiedler, der wiederum grummelte: „Es heißt Einsiedler zu dieser Zeit, nicht Eremita. Und es war am 21. März“ Sibylla starrte ihn sprachlos an und die Spiegel bildeten die Wörter: Ich werde euch nicht verraten von wem ich gerufen wurde.
Daraufhin ergriff Gregore ruhig das Wort: „ Warum willst du die Frage nicht beantworten, Corvus?“
Die Spiegel bildeten einen Erklärung und man konnte glauben aus Richtung des Raben käme ein Seufzer: Vor 500 Jahren stimmte ich noch mit dem Rat überein, aber mit der Zeit stellten sich Zweifel ein. Vor zwei dutzend Dekaden hatte schon einmal jemand anderes mich gefunden und der Rat war für dessen Tod verantwortlich, aber damals war es eine normale Person, diesmal nicht. Vielleicht solltet Ihr euer Verhalten überdenken, wie ich mein Eigenes.
Darauf herrschte betroffenes Schweigen, allen war diese Moralpredigt sehr unangenehm, vor Allem, weil die versteckte Mordanklage den Tatsachen entsprach.
Nur Gregore, Einsiedler und Juliana, die sich damals im Rat gegen diese moralisch falsche Entscheidung ausgesprochen hatten (was im übrigen ihre einzige Gemeinsamkeit war), konzentrierten sich eher auf eine andere Problematik. Juliana brach das Schweigen: „Tja, jetzt stellt sich nur noch eine Frage: Wieso konnte Corvus zu einer Zeit, zu der es keinen Halbmond gab, gerufen werden?“