"Es wird schon nicht so schlimm."
"Ja, du hast Recht. Es wird schrecklich."
"Ach 'Mine, Versuch es doch positiv zu sehen-"
"Nein! Nur weil du deinen Prinzen bekommen hast, heißt das nicht, dass es allen so geht! Es ist Malfoy. Draco Malfoy! Reinblut Malfoy! Schlammbluthasser Malfoy!"
Ich raufte mir verzweifelt die Haare. Ginny kam auf mich zu und streichelte mir über den Rücken. Sie verstand es nicht. Sie konnte es nicht verstehen.
"Mein Leben! Wieso muss ich es denn immer sein? Oh Merlin, wie soll ich das nur aushalten?" Nun liefen mir Tränen über die Wangen. Wie sollten sie auch nicht. Mein Leben war komplett ruinert. Kein friedliches Leben mehr. Keine Freude. Und am schlimmsten: Kein Ron mehr. Der einzige, den ich wirklich geliebt hatte und nun konnte ich nicht mehr zu ihm.
"Guck mal 'Mine, vielleicht hat er sich nach dem Krieg ja verändert. Vielleicht bereut er alles und möchte ein neues Leben beginnen." Ginny gab mir eine feste Umarmung, die ich nur zu gut gebrauchen konnte.
"Ja, vielleicht. Vielleicht wird es ja nicht so schlimm, wie ich glaube." Sie wusste, dass es nicht stimmte und ich es nur wegen ihr sagte. Ginny stand auf.
"Ron hat es ja auch nicht gut erwischt. Komm, lass uns nach ihm schauen."
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und ging hinter ihr her. Es war jetzt ein Tag vergangen nach dieser schrecklichen Ansage von unserer Schulleiterin. Aus dem Mädchenschlafsaal machten wir uns auf in den Gemeinschaftsraum. Ron und Harry saßen zusammen auf einer Couch. Ron hatte eine Hand auf sein Kinn gepresst und Harry einen Arm um seine Schulter. Hier ging also das gleiche vor, wie eben im Schalfsaal.
Wir gingen auf sie zu.
"Hey."
Ron sah mich an und zog mich an sich. Ich hatte irgendeinen Ausbruch erwartet, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem schlang ich meine Arme um seinen Nacken.
"Es wird schon alles gut. Wir schaffen das.", versuchte ich ihm zu erklären.
"Aber es ist Parkinson!"
"Ich verstehe schon. Aber sieh doch, sie ist für dich bestimmt. Sie muss irgendetwas haben, was dir sonst niemand geben kann."
"Nenn mir eine Sache, die du mir nicht geben kannst." Er sah mich ernst an.
"Na ja, ich kann dich nicht ... zum Beispiel nicht ... -"
"Siehst du! Du bist perfekt!"
"So würde ich das nicht sagen."
"Okay, dann nenn' mir eine Sache, die sie mir geben kann, außer Beleidigungen."
Ich öffnete meinen Mund, schloss ihn aber wieder, als mir nichts einfiel. Er hatte Recht. Ich seufzte.
"Ja Ron. Aber ich stecke im gleichen Problem. Draco Malfoy ist auch nicht besser als Pansy Parkinson. Das sind beides typische Reinblüter."
"Ich wünsche dir viel Glück. Für dein restliches Leben." Ich lächelte.
"Ich dir auch. Und jetzt lass uns in die große Halle. Professor McGonagall möchte wieder etwas von uns."
In der großen Halle traute sich niemand mehr still zu sitzen. Nicht, dass wieder so ein neues Gesetz angesagt wurde. Obwohl es nicht mehr schlimmer kommen konnte.
Ich traute mich nicht zu Malfoy zu schauen, doch als ich einen Blick wagte, sah er genau in meine Richtung. Seine Miene war ausdruckslos, aber in seinen Augen sah ich Verzweiflung. Konnte ich auch nur zu gut verstehen. Wenn ich ein reinblütiger Slytherin gewesen wäre und eine schlammblütige Gryffindor heiraten müsste, dann wäre es mir genau so ergangen. Vielleicht sogar noch schlimmer. Denn dann hätte ich das Problem mit den Todesser-Eltern, die keine Schlammblüter duldeten.

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Dramione: Warum ist es so schwer?
FanfictionEin neues Gesetz, welches das Leben der meisten Hogwarts-Schüler schwer macht. Für einige wird es besonders schwer werden, denn sie müssen sich auf Probleme gefasst machen, die sie nie im Leben erwartet hätten. Jedoch werden sie schon bald andere Se...