Kapitel 3: Jack in Ketten

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„Gillett, bringt die Eisen!" befahl Norrington. Gillett legte Jack die Fesseln an, doch Elizabeth stellte sich zwischen Jack und den Commodore: „Ich muss wirklich protestieren, dieser Mann rettete mir das Leben!" ,rief sie.

„Eine gute Tat reicht nicht, um die lebenslange Sündhaftigkeit eines Mannes auszugleichen." konterte Norrington kalt.

„Aber um ihn zu verurteilen reicht es?" mischte sich Jack ein.

„Sehr richtig" bestätigte der Commodore.

„Abführen" fügte er hinzu.

Doch Jack wirbelte blitzschnell zu Elizabeth herum und legte ihr seine schweren Ketten um den Hals. Ein erschrockenes Raunen ging durch die Reihen.

„Gentlemen, mein Hab und Gut!" forderte Jack, während er die Kette fast unmerklich lockerte als Elizabeth aufkeuchte. Norrington gab ihm schicksalsergeben sein Schwert, Kompass, Pistole und Hut.

Jack richtete seine Pistole auf Elizabeths Schläfe und sie zog ihm zögernd seinen Gürtel an, steckte den Kompass in seine Brust- und die Pistole in seine Gürteltasche. Schließlich setzte sie ihm auch noch seinen Hut auf. Norrington verdrehte die Auge.

„Ihr seid widerwärtig" warf Elizabeth ihm vor, obwohl sie sich in den Armen des Captain nicht wirklich unwohl fühlte.

„Ich rette euers, ihr meins" meinte Jack „damit sind wir quitt"

„Gentlemen, Mylady" wand er sich nun an den Commodore, er ging einige Schritte rückwärts, der Commodore kam dagegen auf ihn zu.

„Ihr werdet diesen Tag nie vergessen, an dem ihr Captain Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet!" rief er.

Damit schubste er Elizabeth in die Menge genau auf Norringten zu, die Männer fingen sie auf und in dem Moment kappte Jack das Tau einer Seilwinde und wurde in die Höhe katapultiert.

„Feuer" hallte Norringtens Ruf über den Hafen.

Sofort wurde dieses von den Soldaten eröffnet. Doch den an dem Seil schwingenden Jack konnten sie nicht treffen. Kaum stand Jack auf dem Mast eines Schiffes, rutschte er auch schon an einem Tau in den Hafen und tauchte in den Gassen Port Royals unter.

Am Hafen befahl Norringten ungerührt: „Gilett? Mister Sparrow hat im Morgengrauen eine Verabredung mit dem Galgen, es wäre schade wenn er sie verpassen würde."

Während Jack in eine Schmiede gelaufen war suchten alle Soldaten der Royal Navy nach ihm. In der Schmiede schaffte er es sich von seinen Ketten zu befreien, obwohl der Schmied in der Ecke saß. Er schlief aber und schien zu betrunken um in nächster Zeit aufzuwachen. Gerade als Jack durch die Hintertür raus wollte, kam der Lehrling des Schmieds, Will Turner herein.

„Genau da wo ich dich zurückgelassen habe" murmelte er in die Richtung seines Meisters.

„Nicht da wo ich dich zurückgelassen habe" er schaute den Hammer an, den Jack gebraucht hatte.

Er entdeckte Jacks Hut, gerade als er ihn vom Tisch aufheben wollte kam ihm die Klinge eines Säbels in den Weg.

„Finger weg!" fuhr Jack in an.

„Sie sind der Pirat. Der, den sie jagen" stellte Will fest.

„Du kommst mir bekannt vor, hab ich dich schon mal bedroht?" fragte Jack.

„Mein Prinzip ist es, die Bekanntschaft mit Piraten zu vermeiden." stieß Will hervor.

„Ah..., dann wäre es eine Schande deine Prinzipien über den Haufen zu werfen. Entschuldige mich bitte!" Damit nahm er seinen Hut und ging in Richtung Hintereingang, doch Wills Klinge kam ihm in den Weg.

„Hältst du das für klug mein Junge, die Klinge mit einem Piraten zu kreuzen?" fragte Jack fast spöttisch.

„Ihr habt Miss. Swann bedroht."

„Nur ein wenig."

Und dann begannen sie zu fechten. Hin und her ging es in der Schmiede, bis Jack sich bedankte und nun wirklich verschwinden wollte. Mit einem gekonnten Wurf seines Säbels blockierte Will den hinteren Ausgang, während er selbst die Vordertür versperrte.

„Welch wunderbarer Trick, nur stehst du schon wieder zwischen mir und meinem Weg nach draußen!" Jack schaute ihn an und ihm nächsten Moment begannen sie weder zu fechten. Doch Jack war der Unterlegene, deshalb griff er zu unfairen Mitteln.
Jack legte seine Pistole auf Wil an.

„Du mogelst" Wills Stimme klang empört.

„Piraaat" konterte Jack, doch als sich Soldaten gegen die Hintertür schmissen wurde er Ernst:

„Geh bei Seite."

„Ich kann nicht einfach zur Seite treten und euch entkommen lassen" beharrte Will

„Bitte geh bei Seite" Jacks Stimme klang fast flehend, dann spannte er den Hahn seiner Pistole, „Diese Kugel ist nicht für dich bestimmt"

In dem Moment wachte der Schmied auf und schlug Jack mit seiner Weinflasche nieder. Gleichzeitig traten die Soldaten die Tür ein und kamen rein.

„Ausgezeichnet Arbeit, Mister Brown, sie haben geholfen einen gefährlichen Flüchtling zu fangen." Norrington übersah Will absichtlich.

„Ich habe nur meine Bürgerpflicht erfüllt Sir" antwortete Brown. Will seufzte und Norrington grinste:

„Ich bin mir sicher, ihr werdet den Tag nie vergessen, an dem Captain Jack Sparrow beinahe entwischt wäre"

Damit wurde Jack abgeführt.

Jack wurde unsanft in eine Zelle gestoßen. Seine Nachbarn starrten ihn an.

„Keine eigenen Probleme?" murmelte Jack, worauf sie versuchten den Hund, der die Zellenschlüssel im Maul trug mit Knochen anzulocken.

„Mach schon, komm her!"
„Komm her mein Junge!"
„Willst du einen saftigen Knochen?"

„Ich könnt ewig so weitermachen, der Hund wird sich nie von der Stelle bewegen." meinte Jack.

„'Tschuldigung, wenn wir uns noch nicht mit dem Galgen abgefunden haben" konterte einer der Piraten.


The Curse of the Black Pearl-Dark Secrets in the CaribbeanWhere stories live. Discover now