Gedanken und Twitter

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Ich rannte durch die Straßen und wusste nicht wohin. Meine Beine trugen mich wie automatisiert durch die Straßen. Doch in meinem Kopf rumorte es. Die Gedanken prasselten auf mich ein, wie ein Sturm. Smudo, der Streit, Nudeln, Thomas, Andy, Smudo.... Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch.

Ruh bewahren, Beck.

Vielleicht hatte ich ja doch ein bisschen überreagiert. Ich hätte sie vielleicht auch nicht so anschreien brauchen.

Ich blieb stehen und ließ mich an einer Hauswand hinunter gleiten.

Thomas und Andy konnten ja nichts dafür das ich so litt. Naja, ich fasste mir an den Kopf, eigentlich wares ja auch nicht Smudos Schuld, sondern meine.

Es war meine Schuld. Ich war der, der zu SCHWACH war, gegen meine Gefühle anzukämpfen. Ich war der, der sich verliebt hatte, außgerechnet in seinen Freund. NICHT Smudo.....

Verdammt was war ich nur für ein Arschloch. Ich rappelte mich auf und schlug einmal mit der Faust gegen die Wand. Schmerz machte sich in meiner Hand breit. Aber das war mir egal.. Ich ignorierte das Ziehen in meiner Hand und verfluchte lieber meine Schwäche Smudo gegenüber.

Warum musste das denn ausgerechnet mir passieren? Hätte sich nicht jemand anders in ihn verlieben können? Wenn er wenigstens noch mit Esther zusammen wäre, bräuchte ich mir ja nicht mal mehr Hoffnungen machen, ach verdammt scheisse.

Es müsste ja nicht mal mehr Esther sein, nur irgendeine Frau, damit meine Hoffnung verschwand.

,, Alles kacke", murmelte ich und hob meinen Kopf. Verwirrt kniff ich die Augen zusammen und sah mir gegenüber ein bunt leuchtendes Lokal mit der Aufschrift ,,Night Bar".

Hervorragend.

Ich stieß mich von der Wand ab und huschte übr die Straße. Mit gesenktem Kopf betrat ich den Blick und setze mich an den Thresen.

Sofort wurde ich von einem Typen mitte 20 angequatscht.

,, Was kann ich dir zu trinken bringen? Ich emphehle den Obst Cocktail mit unserem Hausgemachten Schnaps." Ich winkte mit der Hand. Mir war nicht nach Cocktail.

,,Ein Weizen, bitte."

,, Kommt sofort." Der Barkeeper verschwand unterm Tresen und stellte mir kurz darauf ein Weizen vor die Nase.

,, Danke", sagte ich und fügte noch ein leises ,, auf dich Michi", hinzu.

Ich hatte gerade mein erstes Weizen geleert und mein nächstes bestellt, als plötzlich mein Handy zu verbrieren anfing. Gernervt stöhnte ich auf. Wer war das denn jetzt?

Der Bildschirm blingte auf.

Thomas ruft an.

Ich verdrehte genervt di Augen, nahm ein Schluck von meinem Bier und drückte ihn weg. Nicht weil ich noch wütend war. Nein, ich schämte mich. Es war nicht richtig von mir gewesen sie so anzuschnauzen. Aber das jetzt hier in der Bar am Telefon klären, wollte ich auch nicht.

Gerade als ich es wegstecken wollte, viebrierte es erneut. Wieder ein Blick auf den Bildschirm.


Thomas ruft an.


Wieder ein Klick auf den roten Hörer.Konnte er mich jetzt nicht einfach in Ruhe lassen?
Als das Handy das 3 mal vibrierte, drückte ich auf ,,mit SMS antworten" und schickte ihnm eine Nachricht.


Michi, 21.34 Uhr

,, Lass mich in Ruhe! Ich will allein sein!"


Nach dieser Nachricht stellte ich das Handy auf lautlos und tat s zurück in meine Hosentasche. Ein Schluck von dem Bier. Einfach nur meine Ruhe, war das denn zuviel verlangt?

Ein weiterer Schluck.

Glas leer. Etwas betröpelt sah ich auf den Grund des Glases. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich schon so viel getrunken hatte.

Ich sah mich nach dem Barkeeper um, und hob die Hand. Mit schnellen Schritten kam der Barkeeper zu mir.

,, Darf ich es mitnehmen?", fragte er und zeigte auf das Glas. Ich nickte.

,, Möchtest du sonst noch was trinken? Noch ein Weizen, oder...?

Ich winkte ab.

,, Kein Weizen, bitte...", ich zögerte kurz und scante das Regal ab.

,, Ein Glas Concag, bitte." Der Mann nickte, stellte ein Glas vor mir auf die Bar und schenkte mir ein.

,, Danke"

Der Mann nickte und wollte die Flasche wieder mit nehmen, doch ich fasste ihn leicht am Arm.

,, Bitte, lassen Sie die Flasche hier." Ich sah ihn bittend an.

Der Barkeeper sah mich zweifelnd an.

,, Sicher?"

Ich nickte.

,, Bitte."

,, Na gut, auf Ihre Verantwortung."

Abermals ein Nicken von mir.

,, Danke."

Der Barkeeper trat den Rückzug an. Nun saß ich wieder alleine da mit einer Flasche Concag. Ich nahm das volle Glas in die Hand und ließ es ein bissche hin und her wanken.

Warum tat ich das? Warum hatte ich gesagt, er solle die Flasche hier lassen? Wollte ich mich betrinken? Nein eigentlich nicht. Ich stellte das Glas ab. Seufsend nahm ich mein Handy aus der Tasche, mal gucken ob Thomas mich in Ruhe ließ.

Das Display ploppte auf.


4 verpasste Anrufe in Abwesenheit/ 2 Nachrichten


Ich seufste. Nat oll. Ein Schluck vom Concag.


3 Verpasste Anrufe von Thomas, 1 von Andy.


Zwei weitere Schlücke.


Nachricht: Thomas, 21:36


,, Michi ist alles ok bei dir? Was war das vorhin? Komm zurück wir machen uns Sorgen. Ist was zwischen dir und Smudo? Komm bitte zurück, oder ruf mich an!"

Nachricht: Thomas, 22 Uhr

,, Michi, mach kein Scheiss! Komm zurück!"


Ich seufste und nahm den letzten Schluck aus meinem Glas. Mein Blick schweifte zur Flasche die immernoch neben mir stand.

Ein Glas ging doch noch oder? Ich meine, wenn ich betrunken wäre, würde ich das doch spüren. Ich legte das Handy kurz bei Seit und goss mir ein neues Glas ein. Ein weiterer Schluck fand den Weg in meinen Hals. Das tat gut.

Ich nahm das Handy in die Hand, und starrte eine Weile nur auf den Bildschirm.

,, Verdammt", flüsterte ich und drückte auf das Twittersymbol. Smudos Profil ploppte auf.

Ich begann sein Profil abzuchecken, bis mein Blick auf sein letztes Bild fiel.

Smudo/via twitter
,,Spass mit dem besten Freund"

Und neben Smudo, war auf dem Foto ein blonder Mann mit grünen Augen. Entsetzt starrte ich auf das Foto.

Bester Freund?! Hieß das... er... er kündigte die Freundschaft? Oder?

Ich war immernoch wie gelähmt. Jetzt wars egal. Alles egal. Der tag war fürn Arsch.

Alles war fürn Arsch.

Ich spürte, wie sich in meinen Augen Tränen sammelten. Doch statt sie aufzuhalten, ließ ich ihnen freien Lauf. Verzweifelt ließ ich langsam das Handy sinken, und mein Blick streifte den Concag.

Entschlossen legte ich das Handy weg und griff nach der Flasche.

Wohl bekommt's.






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