Einer nach den anderen

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<<Horror>>

Hallo, ich bin Jonathan. Ich lebe mit meiner Familie in einem kleinen Dorf mitten in der Eifel. Jeden Tag wenn ich für meine Mutter Wasser aus dem Brunnen hole,welches am anderen Ende des Dorfes ist, muss ich an das Haus der Meiers vorbei. Die Meiers und ihre Kinder sind zwar vor zwei Jahren durch einen Brand gestorben, allerdings sehe ich noch jeden Tag meinen besten Freund Maximilian. Die Dorfleute halten mich für verrückt, weswegen ich nicht mehr über sie  Rede. Allerdings sagt die Dorfälteste, dass es gut sein könnte, dass ich ihn sehe. Allerdings ist er nur eine Illusion für mich.

Eines Tages ging ich mal wieder Wasser für meine Mutter holen. Sie wollte etwas ganz besonderes kochen, da wir Besuch erwarteten.

Somit machte ich mich auf den Weg und nach einiger Zeit war ich am Hause der Meiers angekommen. Wie immer sah ich Maxi, diesmal flüsterte er allerdings etwas. Ein leichter Wind wehte und ich bekam eine Gänsehaut. Ich wollte allerdings unbedingt wissen, was er mir zu geflüstert hat, also unterbrach ich meine Tour und ging in das Haus. Ich quetschte mich durch eine kleine Öffnung an der Tür durch, da alles was das Feuer überstand  zugenagelt wurde.
Erneut flüsterte er mir etwas zu. Ich ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Dort war eine Tür, durch die Maxi verschwand. 
"Halt, so bleib doch stehen! Ich mag nur wissen, was du mir zugeflüstert hast."
Ich ging weiter bis zur Tür und als ich ankam öffnete ich sie und betrat den Raum. Ich kam mir vor wie in einem Traum. Hier waren viele Menschen, nur sie waren alle blass. Allerdings schaute niemand mich an, sondern sie entspannten sich in den schönsten Wannen, die ich je zu Gesicht bekam, schlugen ihre Bäuche voll oder machten andere Sachen. Ich suchte Maximilian, denn seinetwegen war ich hier, in diesem magischen Ort.
Moment mal, bin ich hier in einer Hexenstadt? Aber, die letzte Hexe wurde vor einem Monat noch verbrannt! Ich erinnere mich noch genau daran!
Oder, kann es sein? Bin ich eine Hexe?
Wie dem auch sei, ich suchte weiter Maximilian.
Wo er nur sein mag?
Ah da ist er ja. Er war hinten bei den Bergen, wo ein paar Leute am jodeln waren. Ich erstieg den Berg und kam letztendlich bei ihm an. Er flüsterte schon wieder. Er nahm sich ein Schlitten, welche neben ihm lagen und Rutsche den Berg runter, allerdings hatte er kein freudiges Gesicht. Ich nahm mir auch ein Schlitten und folgte ihm. Als ich unten ankam, war ich wieder in meinem Dorf. Alle waren am weinen und versammelten sich am Friedhof.
Oh Schreck! Wer ist gestorben? Schnell rannte ich zu meiner Familie, die waren ganz vorne und weinten am lautesten.
"Mutter, Mutter was ist hier los?" fragte ich, doch sie beachtete mich nicht.
"Vater, mein Vater, was ist der Grund eurer Tränen?" fragte ich erneut erfolglos.  Dann kamen ein paar Männer, mit einem Sarg und dann wieder zwei andere Männer mit einem Grabstein. Bevor sie diese richtig einlegten und man lesen konnte, wer starb, hielt der Dorfälteste eine Rede.
"Vor knapp einer halben Stunde, ist er von uns gegangen. Keiner weiß warum. Er verließ uns ohne Abschied zu nehmen, was ihm nicht ähnlich sieht. Er war ein Kind mit großer Lebensfreude und einer Riesen Fantasie. Wir gedenken jetzt an ihm. Ruhe in Frieden du  kleiner Engel." sagte er.
Schade, der arme Junge. Wer war es überhaupt? Kannte ich ihn?
Endlich! Es wird auch Zeit, dass sie das Grab errichten. Also gestorben ist:
Jonathan Müller
Geb. 06.02.1768
Ges. 23.05.1782

Wie bitte? Aber das bin doch ich!
"Mutter Mutter, so hör mich doch! Ich stehe vor dir, ich bin nich Tod!" vergeblich.

Dann frage ein Mann, wie dies geschah. Es war der Bäcker Herr Friedrich.
"Anscheinend ging er in das Haus der Meiers. Dort ging er aufs Dach und sprang in den Keller. Es war Selbstmord." beantwortete der älteste die Frage.
"Warte ich bin Tod?!" Plötzlich sah ich Maximilian wieder. Diesmal konnte ich ihn verstehen. Er flüsterte :
"Komm mir nicht nach! Komm mir nicht nach! Ich habe dich gewarnt. Aber jetzt wo du hier bist, willkommen im Reich der Toten."

Mein Leben war also endgültig vorbei.



Hildegards Sicht :
(Seine kleine Schwester)

Obwohl meine Mutter meinen kleinen Bruder seitdem Tod meines großen Bruders Wasser schickt, kommt das ganze Wasser von alleine. Er geht zum Brunnen und seht dort Jonathan und hört sein Lachen. Er hat uns allen das erzählt, doch niemand von uns glaubte ihm.
Eines Tages sagte er uns, dass er ihm folgen würde. Nach zwei Stunden fanden wir ihn Tod auf der Brücke.
Dies geschah auch mit meinem Vater und später mit meiner Mutter.
Und ich? Ich sitze alleine seit zwei Wochen eingesperrt in meinem Haus, seitdem ich vor kurzem meine Mutter sah.

Kurzgeschichten #Wattys2017Where stories live. Discover now