Kapitel 25

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    Als die Schule wieder beginnt, versuche ich mich aufs lernen zu konzentrieren. Leider stellt sich das als ziemlich schwer heraus. Hauptsächlich denke ich an Fred und George. Ich mache mir Sorgen das den beiden was passieren könnte, gerade weil ihr Laden als einziger noch geöffnet hat. An einem morgen werde ich jedoch wirklich mal abgelenkt. Hermine und Ginny kommen mir entgegen und scheinen ziemlich besorgt. Als ich sie frage was passiert ist, erzählen sie mir das Ron etwas vergiftetes bei Slughorn getrunken hat, bei dem er mit Harry war, weil er unter Einfluss eines Liebestranks war. Schnell folge ich den beiden auf den Krankenflügel. Neben Ron sitzt schon Harry und kurz nach uns kommen McGonogall, Dumbledore, Snape und Slughorn herein. Das Zeug, das Ron getrunken hat, war tatsächlich vergiftet und wie sich herausstellt für Dumbledore bestimmt. Anscheinend hat es da jemand echt auf ihn abgesehen. Erst die Kette, dann diesen Whiskey oder was es ist. Plötzlich kommt Lavender herein und ich muss mich zusammen reißen um nicht die Augen zu verdrehen. ,,Was macht sie hier?'', fragt sie und sieht Hermine wütend an. ,,Dasselbe könnte ich dich fragen,'' erwidert Hermine empört und steht auf. ,,Stell dir vor ich bin seine Freundin,'' sagt Lavender wütend. ,,Stell dir vor ich bin seine...beste Freundin,'' erwidert Hermine. Na wohl mehr als das wenn sie endlich mal ernst machen würde. ,,Das ist ja lachhaft. Du hast seit Wochen nicht mit ihm geredet. Jetzt willst du dich mit ihm vertragen wo er plötzlich interessant geworden ist,'' sagt Lavender. ,,Er wurde vergiftet du hirnlose Dummtorte,'' erwidert Hermine entgeistert. Prustend halte ich mir eine Hand vor den Mund und kriege dafür einen amüsierten Blick von Ginny und Harry. Räuspernd versuche ich wieder ernst drein zu blicken, was mir kläglich misslingt. Die Situation ist sowas von genial. ,,Und im übrigen habe ich ihn immer interessant gefunden, klar?'', fügt Hermine noch hinzu. Als Ron plötzlich anfängt irgendwas zu nuscheln, sieht Lavender Hermine triumphierend an. ,,Siehst du? Er spürt meine Anwesenheit,'' sagt sie überzeugt und stellt sich näher an sein Bett. Rons erste Versuche was Anständiges raus zu bekommen, verstehen wir nicht. Kein Wunder bei einem Kerl der manchmal nicht mal im wachen Zustand was anständiges raus bekommt. Jedoch versteht man dann doch was er sagt. Hermine. Geschockt halte ich mir eine Hand vor den Mund und versuche mein Lachen zu verstecken. Das wird ja echt immer besser. Sprachlos zuckt Lavender zurück und rennt weinend aus dem Raum. Ich muss mich gerade wirklich zusammen reißen um nicht laut aufzulachen. Hermine hingegen setzt sich zu Ron aufs Bett und hält seine Hand. ,,Wir können dann wohl gehen. Mister Weasley ist in den besten Händen,'' sagt Dumbledore nur und verlässt dann mit den anderen Lehrern den Raum. ,,Das wurde aber auch Zeit, findest du nicht?'', sagt Ginny zu Harry, der lachend nickt. Zusammen mit Ginny verlasse ich den Krankensaal, wo ich dann endlich anfangen kann zu lachen. ,,Das war ja wohl zu genial. Hast du Lavenders Gesicht gesehen? Und Hermines Aussage mit der Dummtorte war super,'' lache ich und auch Ginny steigt gleich mit ein. ,,Hermine und Ron machen mich echt noch fertig,'' seufze ich dann, atemlos vom lachen. ,,Und wie. Das die nicht endlich mal zusammen kommen können,'' seufzt auch Ginny. Im Gemeinschaftsraum treffe ich Katie und erzähle ihr die ganze Geschichte. Ungläubig sieht sie mich an und bricht dann ich lautes Gelächter aus. ,,Ich kann nicht mehr. Das ist super,'' ist ihr einziger Kommentar dazu. Leider ist somit die Ablenkung auch schon wieder vorbei und wir fangen wieder an zu lernen. Diese UTZs sind wirklich hart. So viel wie wir lernen, würde es mich wundern wenn wir nicht über all mit einem Ohnegleichen abschneiden. Am nächsten Morgen sitze ich mit Katie bei Harry, Ron und Hermine. Lavender tötet Ron mit Blicken und Hermine erklärt ihm, anscheinend zum wiederholten Male, wie er Schluss gemacht hat. Leider erinnert Ron sich nicht daran, das er im Schlaf Hermine gemurmelt hat und darüber ist Hermine mehr als deprimiert. Aufmunternd lächle ich sie an, als Katie neben mir sich plötzlich versteift. Ich folge ihrem Blick, der auf Draco liegt. ,,Katie?'' Harry ist ihrem Blick auch gefolgt und läuft Draco hinterher. ,,Harry?'', rufe ich ihm hinterher, jedoch antwortet er nicht. ,,Was war denn los, Katie?'', frage ich sie verwirrt. ,,Keine Ahnung. Ich hab irgendwie ein schlechtes Gefühl wenn ich ihn sehe,'' erwidert sie kopfschüttelnd. Fragend sehe ich Hermine an, die mir zunickt. ,,Wir denken, naja, eigentlich nur Harry und ich, das Draco derjenige war, der die Kette verflucht und sie dir angedreht hat.'' Geschockt sieht Katie mich an. ,,Was? Wieso sollte er sowas tun?'' Ich antworte ihr nur mit einem Schulterzucken, woraufhin Katie aufsteht. ,,Das muss ich erst mal verdauen. Aber danke das du es mir gesagt hast.'' Damit dreht sich Katie um und verlässt die große Halle. ,,Ich hätte es ihr nicht sagen sollen,'' seufze ich und widme mich wieder meinem Frühstück. ,,Das war richtig so. Vielleicht erinnert sie sich dann wieder und wir können, wenn es wirklich Draco war, etwas gegen ihn unternehmen,'' sagt Hermine. Nach dem Frühstück gehen wir in den Gemeinschaftsraum und setzen uns zu Ginny auf die Couch, als Harry zu uns stößt. Besorgt sehen wir ihn an, denn er wirkt völlig geschockt. ,,Was ist passiert?'', fragt Hermine. ,,Ich habe Draco zu Sprache gestellt. Er hat mich dann angegriffen und ich hab mich natürlich verteidigt. Dann habe ich einen Zauberspruch aus meinem Zaubertrankbuch benutzt. Draco war schlimm verletzt, aber Snape konnte ihm helfen,'' erzählt er. Verwirrt sehe ich die anderen an und Hermine erklärt mir kurz was es mit dem Buch auf sich hat. ,,Harry, das Buch muss weg. Heute noch,'' sagt Ginny und Harry nickt. Wir entscheiden uns für den Raum der Wünsche um das Buch zu verstecken und Ginny macht sich direkt mit Harry auf den Weg. ,,Oh man, was für ein Jahr. Das wird ja echt immer besser. Zum Glück ist das mein letztes,'' seufze ich und lache nervös. ,,Die Jahre werden wirklich immer komplizierter. Weißt du schon was du nach der Schule machen willst?'', fragt mich Hermine neugierig. Seufzend schüttle ich den Kopf. ,,Ich hab nicht die geringste Ahnung. Immer noch nicht. Auror klingt interessant, aber das tun auch Lehrer oder Fluchbrecher,'' antworte ich. ,,Dann solltest du das Ausschlusverfahren benutzen. Was gefällt dir an welchem Beruf und bei welchem überwiegen die positiven Aspekte,'' schlägt sie vor und ich nicke. ,,Das probiere ich am besten mal aus. Ich geh dann mal hoch und schreibe mir meine Pro und Contra Liste,'' erwidere ich lachend und gehe in den Schlafsaal. Ich nehme mir ein Blatt Pergament und schreibe erst mal meine Auswahlmöglichkeiten auf. ,,Also, ich habe Auror, Lehrer und Fluchbrecher,'' murmle ich und schreibe alles auf. ,,Auror. Pro: Ich bringe schwarze Magier zur Strecke, die Bezahlung ist gut. Contra: Der Job ist Lebensgefährlich, ich brauche mindestens fünf exzellente UTZ-Abschlüsse. Okay, mit dem Lebensgefährlichen Aspekt wäre Fred wahrscheinlich so gar nicht zufrieden. Ich glaube Auror fällt aus, ich bin nicht so aufs sterben aus. Gut, als nächstes Lehrer. Pro: Ich interessiere mich für viele Fächer, ich liebe Hogwarts, ich kann mir gut vorstellen mit den Schülern zu arbeiten und auch hier ist die Bezahlung eigentlich gut. Contra: Es wird auch schreckliche Schüler geben und mehr fällt mir nicht ein. Lehrer hat gute Chancen. Als letztes Fluchbrecher. Ach vergessen wir das. Damit wäre ich wahrscheinlich total überfordert. Also soll es das jetzt sein? Ich werde Lehrer? Na schön, dann muss ich mir nur noch ein Fachgebiet aussuchen.'' Müde strecke ich mich und entscheide mich schlafen zu gehen. Am besten rede ich morgen mal mit McGonogall wie die Ausbildung als Lehrer so aussieht und ob ich dafür geeignet wäre. Ich glaub aber eigentlich, dass Lehrer sein voll mein Ding wäre. Endlich weiß ich was ich machen will. Danke Hermine.

Die Wochen vergehen wieder und die UTZs stehen an. Ich habe mit McGonogall von meinem Berufswunsch erzählt und sie hat mich begeistert dabei unterstützt. Meine Wahl ist auf das Fachgebiet Zaubertränke gefallen und mittlerweile freue ich mich richtig auf die Ausbildung. Fred findet es toll das ich Lehrerin werde und hat gesagt, er unterstützt mich mit allem was ich brauche. Durch das ewige lernen im gesamten Jahr komme ich gut durch die einzelnen Prüfungen und habe ein gutes Gefühl was die Noten angeht. Die letzten Wochen bis zu den Sommerferien dürfen wir jetzt mit entspannend verbringen, was ich natürlich sofort tue. Da es heute schön warm draußen ist, setze ich mich in den Hof vor dem Astronomieturm, beantworte ein paar Briefe und lese das Buch, was ich von Hermine zu Weihnachten bekommen habe. Es ist eine Liebesgeschichte und handelt von einem Mädchen, das schon lange die Nachbarsfamilie beobachtet. Die Familie erinnert mich ein bisschen an die Weasleys, weil die Eltern so viele Kinder haben. Auf jeden Fall spricht einer der Söhne eines Tages das Mädchen an und die zwei verlieben sich ineinander. Ihre Mutter ist eine richtig ätzende Person und ihr Freund ist noch schlimmer. Naja, mehr weiß ich auch noch nicht weil ich noch nicht die Zeit hatte weiter zu lesen. Briefe habe ich von Fred, George, Sirius und Bill Weasley und Fleur Delacour. Von Bill und Fleur habe ich eine Einladung zu ihrer Hochzeit am 1. August diesen Jahres bekommen. Wahrscheinlich wissen sie das ich mit Fred zusammen bin, denn ich kenne die beiden eigentlich nicht. Von Bill kenne ich nur Geschichten und Fleur habe ich beim trimagischen Turnier nur von weitem gesehen. Fred lädt mich ein die Ferien bei ihm und George zu verbringen, George schreibt mir dasselbe, weswegen ich mich frage warum mir beide schreiben, und Sirius lädt mich ein die Ferien bei ihm zu verbringen. Na toll und was jetzt? Wahrscheinlich werde ich die ersten Wochen bei Sirius verbringen und die letzten bei Fred und George. Ich sollte aber auch zuerst zu Sirius gehen, denn er schreibt dass etwas Wichtiges ansteht. Schnell beantworte ich alle Briefe und schicke sie mit meiner Eule los. Mittlerweile geht die Sonne schon unter und der Himmel hat eine umheimliche Farbe angenommen. ,,Geht in eure Häuser! Nicht trödeln,'' höre ich McGonogall rufen. Schnell verstecke ich mich hinter einem Pfosten und warte bis sie weg ist. Es ist noch zu früh um rein zu gehen und der Himmel sieht gerade wirklich interessant aus. Jedoch passt etwas nicht ins Bild. Oben im Astronomieturm sehe ich die Umrisse von jemandem. Wer ist denn um die Zeit da oben? Plötzlich fällt die Person herunter und bevor ich reagieren kann schlägt sie auf dem Boden auf. ,,Oh mein Gott!'' Geschockt springe ich auf und laufe zu dem Körper. Als ich erkenne wer da liegt, habe ich das Gefühl mein Herz bleibt für einen Moment stehen. ,,Professor Dumbledore?'', hauche ich und knie mich neben ihn. Zitternd fühle ich seinen Puls, doch wie erwartet ist da nichts. Tränen steigen mir hoch als ich hinter mir Schritte höre. ,,Miss Clarke? Was machen sie denn noch hier?'' Schnell kommt die auf mich zu, als sie sieht wer da liegt. ,,Professor, es ging ganz schnell. Auf einmal hab ich jemanden fallen gesehen und konnte gar nicht reagieren. Ich bin direkt zu ihm gelaufen, da habe ich erst erkannt wer es ist. Ich weiß nicht was passiert ist. Professer-,'' McGonogall unterbricht mich indem sie mir eine Hand auf die Schulter legt. Auch ihr stehen jetzt Tränen in den Augen. Langsam kommen immer mehr Schüler auf uns zu und stellen sich um Dumbledore. ,,Es tut mir Leid,'' flüstere ich heiser und versuche die Tränen weg zu blinzeln. ,,Geben sie sich nicht die Schuld, Miss Clarke. Sie hätten nichts tun können. Er war wahrscheinlich schon tot bevor er den Boden erreicht hatte,'' erwidert McGonogall leise. Neben mir taucht Katie auf und nimmt meine Hand. Wieder steigen mir Tränen in die Augen und ich klammere mich regelrecht an sie. Ich entdecke auch Ron und Hermine, nur Harry sehe ich nicht. Aber das ändert sich schnell, denn er läuft gerade durch die Menge auf Dumbledore zu und kniet sich vor ihn. Ich höre ihn weinen, als Ginny sich neben ihn setzt und in den Arm nimmt. McGonogall hebt neben mir den Zauberstab und lässt ein Licht leuchten. Schnell nehme ich auch meinen Zauberstab und lasse ein Licht für Dumbledore scheinen. Schon bald hat jeder seinen Zauberstab erhoben und das Dunkle Mal, das am Himmel schwebt, wird durch unser Licht vertrieben.

yu+

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