Als der Prinz der Lieder nach Hause zurückkehrt, wird ihm bewusst, dass er verloren hat – dass er die Stimmen von Anfang an gegen sich selbst hätte richten müssen.
Niemand wollte ihn hören. Jedes Lied eine Farce – eine Selbstverleugnung. Warum wollten Untertanen nicht hören. Nicht einmal mit
abgeschälter Haut,
gezogenen Fingernägeln oder
herausgerissenen Zungen
mochte jemand hören, zuhören – hinhören.
Keinen Notenwert lang hat ein Zweifel in ihm Halt gefunden.
Schwarze Zungen, in Schatten gesät, haben das Land in hässliche Lügen zerflüstert; alles nur, weil man ihm den
Herzschlag
gestohlen hat. Er hat lange gesucht, jeden ausgeweidet, um doch nur warmes Fleisch zwischen den Fingern zu halten; keine Seele mochte ihn haben. Heute ist der Herzschlag eines Jeden fort, und des Prinzen Brust und Hände sind leer.
Ob er ihn womöglich selbst verbraucht und verloren hat?
Er hat nicht gezweifelt. Keinen Notenwert lang. Bis zum heutigen Tag.
Denn die Narzissen seines Throns sind endlich still.
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Taube Ohren hören nicht.
FantasyEine Kurzgeschichte über jemanden, dem die Welt zu Füßen lag und der sie doch mit Füßen trat. https://www.youtube.com/watch?v=IK1V06MvEI0 Copyright