Kapitel 20

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Halt stopp! Nicht wundern, das ist noch immer "Smells Like Teen Spirit", bloß mit einem neuen Cover! ;) Ich finde es viel besser als das alte, es ist tausend Mal hübscher und springt einem gleich ins Auge. Wie gefällt es euch? Schreibt es mir bitte in die Kommentare, denn schließlich seid ihr die Leser und so weiß ich, ob es auch auf neue Leser ansprechend wirken könnte. ❤️

Lysander Scamander P. o. V.

Montag, erste Stunde, ich bin gerade erst aufgestanden. Und wir haben Verteidigung gegen die dunklen Künste, das verschissenste Fach überhaupt. Ernsthaft, ich verstand den ganzen Hype um dieses Zauberstabgefuchtel echt nicht. Ich war noch total fertig vom Wochenende und da musste mir Professor Blackbird - die junge Hexe war seit diesem Schuljahr die Hauslehrerin von Slytherin - natürlich mit diesem bescheuerten Patronus-Zauber ankommen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme mit den anderen Zaubersprüchen! Am liebsten hätte ich es ja nach der fünften Klasse abgewählt, aber dann hätte ich zusammen mit Lorcan Zauberkunst gehabt. Dann verzichtete ich doch lieber auf meinen Bruder und Flitwick, diesen alten Opa, und schlug mich stattdessen mit den Gryffindors und der Blackbird rum. Sie sah wenigstens heiß aus, immerhin etwas. Das Wochenende war hart gewesen, hart und aufwühlend. Samstagnacht hatte die Halloween Party stattgefunden und ich hatte mein verdammtes Gehirn ausgeschaltet und Roxanne flachgelegt. Großartig, ich war wahrlich ein Arschloch. Ein verfickt dummes Arschloch. Im Nachhinein hatte ich selber meinen Kopf gegen die Wand schlagen wollen. Ich moche Roxanne, sie war ganz cool und ziemlich geil. Aber nicht anders als all die anderen Mädchen zuvor auch, in meinen Augen hob sie sich kaum von meinen ganzen giggelnden Verehrinnen ab. Trotzdem, ich hatte es verdammt nötig gehabt. Vor allem hatte ich den sicheren Beweis gebraucht, dass ich nicht schwul war. Wer eignete sich dafür besser als die kleine Schwester von . . . Ja, was war Fred denn jetzt eigentlich für mich? Nicht  mein Schwarm, ganz sicher nicht. Ich weigerte mich standhaft, so etwas auch nur zu denken. Lysander Scamander stand nicht auf Männer. Lysander Scamander brauchte heiße Weiber. Lysander Scamander brauchte Brüste. Ich wiederholte diese Worte in meinem Kopf wie ein Mantra, doch bedauerlicherweise half es nicht wirklich und führte lediglich zu der Einsicht, dass ich feige war. Während ich mit Roxanne auf der Toilette gewesen war, hatte ich dauernd an ihn denken müssen. Im Geiste hatte ich die beiden ununterbrochen miteinander verglichen und ein neues Verlangen in mir gespürt. Ein Verlangen, das ich nicht wahrhaben wollte. Ein Verlangen, das nicht da sein sollte. Roxanne musste wohl gespürt haben, dass ich nicht so richtig bei der Sache war, denn irgendwie war es ihr peinlich gewesen. Mit einem Mal war das selbstbewusste, coole Mädchen mit dem Nasenpiercing verschwunden und übrig geblieben war lediglich eine zitternde Hülle ihrer äußerlichen Fassade. Das wiederum hatte mir Unbehagen bereitet und ich hatte mirt selbst die Schuld gegeben. Hatte ich es etwa verlernt? Ging das überhaupt? Und da ja allgemein bekannt war, dass ich ein Arschloch war, hatte ich mir das zum tausendsten Mal selber beweisen müssen. Im Nachhinein glaube ich, dass meine Männlichkeit das gebraucht hat. Ich hatte einfach wissen müssen, dass ich nicht schwul war und eine Frau wollte, nicht Fred oder sonst einen Kerl. Tja, dumm gelaufen. Es hatte nicht funktioniert und ich war noch unentschlossener und verwirrter als zuvor. An Roxanne fand ich keinen Gefallen mehr, dafür hatte ich mich auf eine alberne, verliebte und unsinnige Art von Fred angezogen gefühlt, als dieser mir in der Eingangshalle begegnet war. Und abgesehen von einem Arschloch war ich auch ein Dummkopf, ein riesiger Dummkopf, der es nicht lassen konnte, sich alles zu verbauen. Aus Wut auf mich und meine Gefühle hatte ich all das natürlich an Fred ausgelassen. Er war doch Schuld! Meine Fresse, mit ihm hatte alles angefangen, weil er sich so schwul verhielt und - und mich das total anturnte. Mein ganzes scheiß Leben über hatte ich verdammt nochmal geglaubt, auf Frauen und Brüste zu stehen, nicht auf Männer. Es hatte mir gefallen, ich wollte mehr davon. Warum konnte er nicht einfach wieder aus meinem Leben verschwinden, damit ich weiter vorgeben konnte, hetero zu sein?

Smells Like Teen SpiritWhere stories live. Discover now