Die Tatsache, dass Alkoholverbote sinnlos sind

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"Madame" meinte Scott als er mir mit einer übertrieben Geste die Autotür aufhielt. Ich stieg elegant aus, machte einen Knicks und hielt ihm meine Hand hin. Er nahm diese und küsste sie.
"Es ist mir eine Freude sie endlich kennen zu lernen Mister McCall" kicherte ich übertrieben kindlich.
"Die Freude ist ganz meinerseits Miss Colton" gab er zurück und Schloss das Auto ab. Zusammen liefen wir zur Sporthalle, die ganz schön aufgemotzt worden war. Direkt nach dem eintreten trafen wir auf Stiles und Lydia, die munter unterhaltend an einem Stehtisch standen und Bowle tranken.
"Hey Leute" begrüßte ich die Beiden und umarmte erst Lydia und dann Stiles.
"Hey" gaben beide zurück und fuhren dann in ihrem Gespräch fort. Geschickt bahnte ich mir eine Weg zu dem Tisch mit den Getränken und schöpfte mir ebenfalls von der Bowle. Auf einem Schildchen prangte ganz groß Alkoholfreie Himbeer Bowle , dennoch war ich mir nach kurzem Nippen sicher, dass dieses Getränk vieles war, aber nicht Alkoholfrei... Da sah man wieder wie sinnvoll Alkohol Verbote waren, die immer jeder einhielt! Nicht... Zurück bei meinen Freunden, stellte ich meinen Becher erst einmal ab und ließ mich von Scott zu dem Fotografen ziehen, der von den Pärchen die wollten Fotos machen. Anschließend tanzten wir ausgelassen mit einander und genossen die Party in vollen Zügen.
"Liv!" Rief auf einmal jemand über die Stimmen hinweg. Ich drehte mich um und sah Tracy und Isaac.
"Tracy! Du siehst wunderschön aus!" Lächelte ich verträumt.
"Du auch! Wie ein Engel!" Grinste sie.
"Danke" sagt ich freundlich und Isaac legte von hinten seine Arme um Tracys Bauch, dann flüsterte er ihr etwas ins Ohr, wobei sie rot wurde.
Sobald Isaac ausgeredet hatte, zog er sie über die Tanzfläche.
"Die Beiden sind so süß" wandte ich mich an Scott der bestätigend nicke.
"Magst du noch weiter Tanzen?" Fragte er und genau in diesem Moment spielten sie 'Come on Eileen' und ich sprang fröhlich auf und ab.
"Jaaa!!!! Ich liebe dieses Lied" rief ich aus und shuffelte etwas über die Tanzfläche, Scott grinste und Tanzte ebenfalls mit.
Als danach ein ruhiges Lied gespielt wurde, liefen wir zu dem Tisch und ich nahm mein Getränk wieder.
"Ich hol mir auch kurz was" sagte Scott, ich nickte und Trank mein Getränk aus. Es war glücklicherweise kein hart Alk und mein Gehirn so noch komplett in meiner Gewalt. Dennoch verschwamm meine Sicht die ganze Zeit, weshalb ich nach draußen ging. Dort setzte ich mich in eine Nahegelegene Wiese.

~Scotts Sicht~
Mit meinem Getränk in der Hand ging ich zu Liv zurück, bzw dorthin wo sie eben noch gewesen war. Vielleicht war sie nur aufs Klo gegangen, überlegte ich und nippte an meinem Getränk, doch als sie auch nach 20 Minuten nicht wieder da war bahnte ich mir einen Weg zu den Toiletten. Vorsichtig öffnete ich die Tür und bekam sehr viele böse Blicke.
"Liv?" Fragte ich doch keiner Antwortete. Also entschuldigte ich mich kurz und ließ die Türe wieder zu fallen. Da sie nicht auf dem Klo war, war sie vielleicht kurz frische Luft schnappen gegangen.
Ich ging nach draußen und sah sie in der Wiese liegen.
"Liv? Alles oke?" Fragte ich. Sie antwortete nicht, aber ihr Blick war starr in den Himmel gerichtet.
Langsam ging ich ein Schritt auf sie zu.
"Hey Liv" versuchte ich es noch einmal vorsichtig, doch ihr Blick änderte kein bisschen die Richtung. Ich Kniete mich neben sie und schnippte in ihr Blickfeld. Keine Reaktion. Scheiße! Ich hörte ihren Puls kaum noch.
"Liv!" Brüllte ich und rüttelte sie.
"Scott" entwich ihr ein Flüstern und eine Träne rann über ihre Wange.
"Jemand muss einen Krankenwagen rufen!" Schrie ich verzweifelt.
"Liv! Du darfst nicht aufgeben" sprach ich sanft zu ihr.
"Scott schau doch! Die Sterne" sprach sie schmerzerfüllt, aber mit einem friedlichen lächeln in Gesicht.
"Hey psst! Alles wird gut Liv!" Murmelte ich und schaute kurz hoch. Tatsächlich war der Himmel so schön wie noch lang nicht mehr. Als ich wieder nach unten sah glitzerten die Sterne in den Augen von Olivia, doch ihr Atem war weg. Ich hörte nach ihrem Puls und als ich ihn nicht fand, beschloss es zu versuchen. Vorsichtig nahm ich ihren Unterarm und biss hinein. Das Blut floss, nachdem ich es getan hätte langsam hinaus. Trotzdem starrten ihre Augen noch regungslos in den Himmel.
"Bitte Liv! Sei nicht Tod! Bitte Liv!" Flüsterte ich. Ich wollte weinen, doch konnte es nicht. Die Sirenen erfüllten die Umgebung mit Geräuschen und färbten die Dunkelheit Rot und Blau. Die Farben spiegelten sich mit den Sternen zusammen in Livs Pupillen. Doch ich schaffte es einfach nicht ihre Augen zu schließen. Sanft Strich ich ihr durch die Haare und dann tropfte eine meiner Tränen auf ihr Dekoltee. Wieso Liv? In meiner Trance wurde ich von meinem Mädchen weggezogen.
"Nein! Ich will sie nicht alleine lassen" brüllte ich. Langsam hatten sich einige Schüler versammelt und schauten neugierig was passiert war.
"Liv? Liv!" Kreischte Lydia laut und rannte zu ihr.
"Wieso hab ich es nicht gesehen?" Schluchzte sie und dann war Liv auch schon in dem Krankenwagen.
Ich sackte zu Boden und sah immer und immer wieder diese Augen, die in den Himmel starrten. Ich hätte wissen müssen, dass etwas passieren würde. Ich hätte an die Warnung von Isaac glauben sollen. Niemals würde ich mir das verzeihen können. Niemals.
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Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf, fühlte mich aber so als wäre ich in Watte gebettet. Ich spürte nichts außer den Schmerz, sah sie überall liegen und hörte ihre Stimme. Qualvoll schleppte ich mich nach unten, wo meine Mum mich mitleidig ansah.
Ich nahm am Tisch Platz und schob appetitlos das Brot auf meinem Teller umher.
"Schatz. Du musst etwas essen!" Forderte meine Mutter.
"Kein Hunger" brummte ich.
"Das hätte sie nicht gewollt" murmelte meine Mutter sehr leise. Aus unerfindlichen Gründen brannten nach diesem Satz die Sicherungen bei mir durch.
"Nein! Sie hätte aber auch nicht gewollt, entführt zu werden! Oder gefoltert zu werden! Und sie hätte erst recht nicht sterben wollen!" Schrie ich meine Ma an die mich geschockt ansah.
"Es tut mir leid..." stammelte ich und nahm sie in den Arm. Der Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte trieben mir Tränen in die Augen, die ihren Weg über mein Gesicht bahnten. Wieso ausgerechnet sie?

The Pro's Of Being Normal - Teen Wolf Fan Fiction Where stories live. Discover now