K A P I T E L 5 - Lange Geschichte

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"Ayla, wieso soll ich Abstand von ihm halten?", fragte ich sie dann. Diese Frage musste ich loswerden!
"Willst du es wirklich wissen?", fragte sie und hatte diese Frage nicht erwartet. Sie verunsicherte mich. Als ob sie gleich ein Geheimnis der CIA ausrichten würde ...

"Ja!", versicherte ich. Ich wollte es wissen!
"Sag mal, interessierst du dich für ihn?", fragte sie und schaute mich mit hochgezogen Brauen an.
"Ayla, ich hatte dir nur gefragt wer er sei, weil ich ihn nicht kannte! Und du sagst, ich solle ihn vergessen und Abstand halten! Denkst du man fragt sich nicht wieso?", versuchte ich zu erklären.
Ich war aufgebracht! Das war eine ganz normale Frage! Wieso reagierte sie jetzt so? Oder übertrieb ich es?
Ayla atmete tief durch und ging durch ihre Haare. Dann schaute sie mich an. "Das ... Das kann ich dir nicht verraten! Ich weiß, ich sollte es nicht sagen, dass du Abstand halten solltest, aber ... Ich sage besser nichts, erfahre es lieber von ihm ...", sagte sie und stand abrupt auf. Von ihm?
"Das ist eine lange Geschichte Eylem. Vergessen wir das Gespräch bitte.", meinte Ayla und umarmte mich lächelnd.
Ich stand wie versteinert da. Doch ich stieß Ayla nicht ab und schlang meine Arme verwirrt um sie.

"Wieso kommst du nicht mit? Du sitzt hier schon die ganze Zeit wie eingepflanzt da!", versuchte mich Didem zum Tanzen zu überreden.
"Lässt du mich dann auch in Ruhe?", fragte ich genervt.
"Ja! Komm jetzt! Du bist ja nicht zum Sitzen gekommen!", meinte sie.
Ich seufzte und stand auf.
Hintereinander näherten wir uns der Tanzfläche.
Die Mädels nahmen mich herzlich an. Ich wollte einfach nur Nachhause gehen ...

Es war schon 24 Uhr und ich fühlte mich sehr müde. Die meisten Gäste waren auch schon gegangen.
Nun war die Feier vorbei ...
Die letzten Gäste verabschiedeten sich vom Brautpaar.
"Eylem nimm deine Jacke, wir werden gehen.", sagte meine Mutter. Ich nickte und nahm meine Jacke und meine Clutch. Danach ging ich zu Derya.

"Derya, düğün mükemmeldi! Hepimiz eğlendik! Sana mutlu ve sevgi dolu bir evlilik diliyorum. Allah sizi nazarlardan korusun! (Derya, die Hochzeit war fantastisch! Wir alle haben uns amüsiert! Ich wünsche dir viel Glück und Liebe bei deiner Ehe. Gott soll euch vor bösen Augen beschützen!)", verabschiedete ich mich und umarmte sie.
"Teşekkür ederim Eylemim! Hepiniz çok sevindirdiniz beni! İyiki varsınız! (Danke meine Eylem! Ihr habt mich alle glücklich gemacht! Zum Glück seit ihr da!)", sagte sie mit vollen Augen.
Sie schnief und blinzelte ihre Tränen weg.

Meine Eltern und Didem verabschiedeten sich auf vom Brautpaar und meiner Tante.
Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, gingen wir endlich nach Hause.
Meine Eltern redeten über die Hochzeit, während Didem und ich ihnen hinterherliefen.

"Ich weiß, dass mit dir irgendwas falsch ist! Ich kenn dich zu gut!", sagte Didem leise zu mir. Für eine Sekunde erstarrte ich.
"Ach ja? Und was sollte los sein?", fragte ich und versuchte möglichst locker dabei zu bleiben.
Eine gewisse Panik umzingelte mich.
"Das weiß ich leider nicht, aber werde ich noch herausfinden!", meinte sie sicher. Ich seufzte.
"Es ist nichts los! Du brauchst nicht umsonst zu erforschen!", versicherte ich genervt.
Didem nickte ironisch mit einem hab ich dir abgekauft Blick.
Dieses Mädchen könnte ich momentan erwürgen! Es kann manchmal doch nicht so gut seine Schwester in- und auswendig zu kennen ...

Als wir bei unseren Autos ankamen stiegen wir ein und fuhren los.
Didem ging natürlich mit mir und nervte mich auf der Fahrt.

"Sag jetzt! Ist was passiert? Wieso warst du so demoralisiert?", fragte sie zum gefühlten tausendsten mal.
"Wenn du nicht aufhörst, mich weiterhin zu nerven, steigst du aus!", drohte ich und schaute sie wütend an.
Sie würgte mir genervte Blicke zu und wandte sich dann zum Fenster.

unvergesslich - unutulmazWhere stories live. Discover now