page 1 - emma

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"Man, Emma! Geh ran!"
mekerte ich zu mir selbst, während ich wartenden am Bahnhof stand.
Sie war nun schon 30 Minuten zu spät.

In diesen 30 Minuten hielten immer wieder Züge am Bahnhof, und es stiegen Menschenmassen aus, die ihre Koffer über den Boden rollten, und langsam nervte mich das Geräusch, vorallem weil aus keinem der Züge Emma ausstieg.

Nun hielt ein weiterer Zug, die Türen öffneten sich, und wieder stürmten Menschen hinaus.
Wieder konnte ich Emma nicht entdecken.

"Na auf wen wartest du denn?", hörte ich jemanden hinter mir fragen.
Ich drehte mich um, und dort stand sie, Emma.

Sie war deutlich kleiner als ich, ich schätzt sie auf 1,47m, also 10cm kleiner als ich.
Sie hatte blonde Haare, gefärbt. Man sah ihren braunen Ansatz schon rauswachsen. Ihre Augen waren groß, und ihre Brille ließ sie noch größer erscheinen.
Unter ihrer Brille konnte man nur halb ihre Augenbrauen sehen, sie hatte dicke, braun übermalte Augenbrauen.
Sie trug eine schwarze Adidas Jacke mit goldenen Streifen, eine blaue Jeans, und schwarze Adidas Superstars.

Das war sie also.
Das Mädchen mit dem ich seit Monaten schrieb, das Mädchen das sowas wie eine meiner besten Freundinnen wurde.
Sie wohnte im nächsten Ort, und brauchte 20min mit dem Zug, bis zu mir.

"Wie geht's dir?", fragte sie freundlich.
-"Besser. Und dir?", antwortete ich.

Und so verfielen wir erst in ein Standard Gespräch, das immer vertrauter und gleichzeitig lustiger wurde.

Wir gingen ein bisschen in der Stadt rum, erzählten, lachten und beschlossen schließlich zum See zu gehen.

"Hast du eigentlich von Natur aus so hellbraune Haare?", fragte Emma.
-"Ja, ich färbe meine Haare nicht, hab Angst dass sie mir kaputt gehen. Aber dir steht die blonde Farbe echt gut!", sagte ich.

Wir kamen an einem Brunnen vorbei, und währen wir liefen, und liefen, kam ein Junge uns entgegen.

Er hatte dunkelbraune, bis schwarze Haare und große braune Augen.
Außerdem hatte er ein Skateboard unter dem Arm, während er uns entgegen lief.

"Hey", rief Emma ihn zu, während er nur entmutigt wunk, er schien nicht so erfreut sein sie zu sehen.

"Der war süß, omg.", stellte ich fest.
Emma lachte.
"Der? Das war Luke! Der aus der 8.!"
-"Naund?! Er sieht süß aus."
"Du hast doch 'n Schaden... Ich schick' ihm deine Nummer.", beschloss sie.
-"Was? Nein! Er ist der Ex von Pia!"
"Tja, jetzt hat er deine Nummer.", lachte sie wieder.

Wir verfielen beide in Gelächter und gingen weiter, richtung Bahnhof, da Emma nach Hause musste.
Während sie irgendetwas von ihren Hunden erzählte, machte ich mir Gedanken darüber, ob er mir schreiben würde, und wenn, ob ich antworten sollte, ob wir uns anfreunden würden..

"Naja, dann bis nächstes Mal Alysha", verabschiedete Emma sich mit einer Umarmung.

"Tschüss Kleine", sagte ich lächelnd.
Sie stieg in ihren Zug, und wunk mir noch einmal, bis ich mich auf den Weg nachhause machte.

Ich fand es witzig Emma 'Kleine' zu nennen, da sonst immer nur ich so genannt wurde. Ich hätte nicht gedacht dass es in meinem Alter noch jemand kleineren als mich geben könnte.

Ich machte mir noch lange Gedanken über Emma's und meine Größe, bis mein Handy klingelte.

"Alysha wo bleibst du denn?!", mekerte meine Mutter ins Telefon.
"Jaja ich komme.", gab ich zurück, und beschleunigte mein Tempo.

Emma und ich würden uns bald wiedersehen, da war ich mir sicher.

ZeitgebundenWhere stories live. Discover now