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Kathy's Sicht
Am nächsten Morgen wache ich früh auf. Da hat man einmal in der Woche Schulfrei und wacht trotzdem schon um 6:00Uhr auf. "Darling ..." murmele ich im Halbschlaf, doch, als ich meine Arme nach ihr strecke, ist sie nicht da. "Huh?" Sie ist weg. Ich tapse die Treppen runter ins Wohnzimmer, wo sie vor dem Fernseher sitzt, eine schlafende Emma auf dem Schoß, und Grey's Anatomy guckt. "Das ist ja eigentlich mein Platz." sage ich verschlafen und schaue auf Emma. Alena zuckt zusammen. "Du bist ja schon wach ..." flüstert sie schon fast. "Ja, ich glaub schon. Ist alles ok?" frage ich sie besorgt. Sie wirkt ganz schön nervös ... "Ja ja! Alles gut! W-Wollen wir frühstücken?" stottert sie. Ich stimme mit einem Nicken zu. "Bleib sitzen. Ich bin froh, wenn ich Emma jetzt noch nicht ertragen muss." sage ich und gehe in die Küche. "Möchtest du Spiegeleier mit Bacon haben?" frage ich hinterher. "Ja, bitte ..." murmelt sie. Irgendwas stimmt mit ihr nicht ... Ich mache schnell das Frühstück und bringe die zwei Teller dann ins Wohnzimmer. Sie nimmt sich den Teller mit Ihren Spiegelei und dem Bacon drauf, isst aber nur in ganz kleinen Bissen. "Jetzt sag mir doch endlich was du hast ..." seufze ich. "... Vielleicht willst du mir ja diesbezüglich Josh etwas sagen ..." murmelt sie. Ich spüre wie mein Herz vor Angst anfängt zu rasen. "W-was sollte ich dir denn sagen?" Frage ich zögerlich und knete nervös meine Hände. Sie schweigt kurz. "Du warst es, oder?... Du hast ihn umgebracht ..." Ihr ganzer Körper zittert und dicke Tränen laufen ihr die Wangen herunter. Woher?! ...Emma ... Zuerst weiß ich nicht, was ich sagen soll, doch dann sage ich einfach, was ich denke. "Keine Sorge ... Er hat es verdient." sage ich monoton. Sie steht auf, legt Emma trotzdem vorsichtig aufs Sofa und schaut mich wütend an. "Verdient?! Niemand hat so etwas verdient! Du bist krank, Kathy! Einfach nur krank! Ich verstehe nicht wie ich jemanden wie dich lieben kann ... Wir sind so verschieden! Ich könnte nicht mal eine Fliege umbringen, doch du meinen Ex-Freund!" schreit und weint sie gleichzeitig. "Wenn du mich liebst, dann kannst du doch wohl verstehen, dass ich das getan hab um dich für mich zu haben!" gebe ich zurück. "Du hättest mich auch so haben können, ohne dafür Josh umzubringen!" wimmert sie und rennt dann aus der Haustür. "Alena! Warte! Geh bitte nicht weg!" rufe ich hinterher. Sie konnte einfach in ihre Ballerinas schlupfen aber ich muss meine Chucks erstmal aufbinden, um da überhaupt reinzukommen. Ohne sie zuzuschnüren laufe ich ihr nach.

Alena's Sicht
Ich renne über den langen Feldweg bis hinter zur Hauptstraße. Ich will gerade bloß weg von ihr! Ich liebe sie aber dieses Mädchen ist verdammt nochmal krank! Wer verspricht mir, dass sie mir nichts antun würde? Ich habe Schuldgefühle, dass ich ihr so etwas zutraue, doch wenn sie sogar jemanden umbringen kann, dann ist sie sicher zu noch mehr fähig und das will ich nicht riskieren. Jetzt muss ich nur noch über die Hauptstraße, dann bin ich endlich zuhause, wo ich mich erstmal verstecken kann! Ein kurzer Blick nach hinten verrät mir, dass Kathy immer näher kommt. Ich renne ohne nachzudenken über die voll befahrene Straße. Als ich gerade über die weißen Streifen komme, die die Straße teilen, höre ich das Hupen eines Lkw's. Für einen Moment habe ich das Gefühl mein Leben würde gerade an mir vorbeiziehen, doch dann spüre ich wie mich jemand von hinten schubst. Ich lande unsanft in einem Gebüsch neben der Straße. Mein Kopf pocht vor Schmerz, genauso wie alles andere an mir. "Das kann doch nicht wahr sein!" höre ich eine Männerstimme rufen. Er klingt verärgert aber auch verzweifelt. Ein paar andere Stimmen kommen hinzu. Ich schlage schmerzvoll meine Augen auf, als mir eine besorgte Frau aufhilft. "Du kannst doch nicht einfach so mir nichts dir nichts über die Straße rennen, Kind!" schimpft sie. Mein Kopf dröhnt so sehr, dass ich die Worte der Frau garnicht verinnerlichen kann. Mein Blick fällt auf die Straße, worauf mein Atem sofort anhält. Eine kleine Menge an Menschen steht vor dem Lkw. Der Mann, der den Lkw wohl gefahren hat, ruft einen Krankenwagen. Durch die Beine der Leute kann ich den braunen Haarschopf von Kathy erkennen. Er liegt in einer Pfütze voller Blut. "Kathy!" rufe ich und reiße mich von der Frau los, die mir hoch geholfen hatte. Ich drängle mich durch die Menschen und Knie mich zu ihr auf den Boden. "Was hast du getan?..." wimmere ich. Sie ist bewusstlos und reagiert nicht. Ich will ihre Hand nehmen, doch die Leute herum ziehen mich von ihr weg. Die Sirenen des Krankenwagens erklingen und kaum ein paar Sekunden später tragen zwei Männer Kathy auf einer Liege in den Wagen. Es geht alles so schnell, dass ich garnicht richtig reagieren kann. "Das Mädchen hier sollten sie besser auch mitnehmen. Sie scheint sich schwer verletzt zu haben." sagt die Frau hinter mir. Einer der Männer zeigt mir, dass ich mich in den Wagen setzen soll, was ich dann auch tue.

In love with a psycho ♥️Where stories live. Discover now