Kapitel 13

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Bei Lisa und Laura in Villa

Entgegen Enricos Bedenken, passte Diana doch gerade auf Lisa und Laura auf. Biggi und Enrico waren nämlich zusammen ausgegangen und Diana hatte sich angeboten auf die Mädels aufzupassen oder, wie Enrico meinte, vielmehr aufgedrängt.

Im Augenblick spielten die drei gerade Monopoly zusammen, wobei Lisa dabei war zu gewinnen. Sie hatte alle wichtigen Straßen gekauft und scheffelte gerade Millionen.

„Deine Schwester scheint dafür Talent zu haben", bemerkte Diana zu Laura.

„Kann sein."

„Meistens gewinnen wir Beide abwechselnd", meinte Lisa nur und sah zu ihrer Schwester. „Müssen wir wirklich weiterspielen?" fragte sie dann fast schuldbewusst.

„Natürlich nicht, wenn ihr nicht wollt", sagte Diana. „Wollt ihr lieber Fernsehen ja? Lasst uns doch mal schauen, was so läuft. In Ordnung?"

Diana stand auf und schaltete den Fernseher ein. Lisa und Laura trotteten ihr eher lustlos hinterher. Diana zappte ein wenig herum und fand schließlich einen alten Liebesfilm.

„Ihr werdet sehen, alte Filme sind auch manchmal ganz lustig. Man muss ihnen nur eine..."

„Ich mag nicht fernsehen", sagte Laura.

„Ich auch nicht", fügte Lisa hinzu.

„....Chance geben", vollendete Diana ihren Satz, doch die beiden Mädchen hörten das schon nicht mehr.

Diana schaltete daher den Fernseher wieder ab und ging stattdessen in die Küche, um für Lisa und Laura etwas zum Abendessen herzurichten. Biggi und Enrico waren jedoch Beide so sehr mit Arbeit beschäftigt, dass sie wohl kaum Zeit fanden zum einkaufen. Jedenfalls befanden sich im Kühlschrank nur ein paar alte verschrumpelte Gurken und bereits angeschimmeltes Brot in der Brotdose, dass Diana auch sogleich wegwarf.

„Hey, ihr Beiden...", begann Diana und klopfte vorsichtig an Lisas Zimmertür.

Biggi hatte ihr nämlich gesagt, dass die Beiden meistens zusammen in Lisas Zimmer spielten da dieses ein wenig größer war.

Tatsächlich fand sie Beide am Boden sitzend und mit Legosteinen spielend vor. Auch der kleine Obelix, der Cockerspaniel, den Biggi und Enrico ihnen gekauft hatten, saß daneben.

„Mädels, ich glaube nicht, dass Biggi und Enrico..."

Doch Laura nahm den Hund sofort zu sich, sodass Diana kapitulierte.

„Biggi hat gesagt wir dürfen ihn mit hinauf nehmen", meinte Lisa und sah Diana vorwurfsvoll an.

Im Grunde genommen teilten die Mädchen ein wenig Enricos Bedanken, auch wenn sie selbst nicht wussten, dass er sie hatte, aber auch sie fanden Diana ein wenig aufdringlich. Die tat gerade so als ob sie schon ihre beste Freundin wäre, dabei kannten sie sich gerade einmal ein paar Wochen.

„Hört mal, ihr Zwei, wir haben nicht mehr wirklich etwas zu essen da und ich habe mir gedacht, wir könnten vielleicht Pizza bestellen? Alle Kinder mögen doch Pizza."

Diana sah Lisa und Laura erwartungsvoll an.

„Nö, keine Lust...", meinte Laura.

„Ich mag keine Pizza", sagte Lisa. „Außerdem..." begann Lisa traurig.

„Außerdem was?"

„Papa wäre es gar nicht Recht gewesen, wenn wir so spät am Abend so viel gesessen hätten", meinte Lisa.

Diana wollte etwas entgegnen, nickte aber stattdessen nur und ließ die Beiden wieder allein.

„Ist gut ihr Beiden. Falls ihr es euch anders überlegen solltet, ihr wisst ja wo ihr mich findet", sagte Diana und schloss erneut die Tür hinter sich.

In der Zwischenzeit irgendwo auf der Autobahn

Währenddessen waren Jens, Peter und Mark gerade voll im Einsatzstress. Ein Auto war zwischen zwei LKWs eingekeilt worden. Die Insassen des PKW waren sofort tot. Der Fahrer des hinteren LKW stand unter Schock.

„Ich hab das nicht gewollt", murmelte er immer wieder.

„Schon gut, das wissen wir", erwiderte Peter. „Kommen Sie lieber ein bisschen weg. Ich werde ihre Platzwunde versorgen."

Auf der Autobahn hatte sich ein kilometerlanger Stau gebildet, sodass auch die Rettungswagen kaum durchkamen. Die Feuerwehr schnitt gerade den zweiten LKW-Fahrer aus seinem Führerhaus.

„Peter, bist du fertig? Ich brauche dich hier", rief Mark seinem Kollegen zu.

„Ich komme schon", antwortete Peter. „Sie kommen zurecht?" fragte er den anderen LKW-Fahrer noch schnell.

Dieser nickte.

„Ja, schon gut. Helfen Sie lieber den Anderen."

„Kommen Sie, setzen Sie sich zu uns in den Wagen", sagte einer der anderen Rettungssanitäter zu ihm und führte den Mann weg.

Mark und Peter kümmerten sich, um den zweiten LKW-Fahrer und schafften es zum Glück ihm stabil zu bekommen.

„So, Peter, ich denke wir können. Jens, wo bleibt die Trage?"

„Bin schon da", rief dieser und kam mit der Trage angerannt.

Auf dem schnellsten Weg flogen die drei anschließend mit ihrem Patienten ins Spital. Kaum waren sie zurück auf der Basis als auch schon der nächste Alarm los ging.

„Mann, ein bisschen mehr Pausen wären auch ganz gut", beschwerte sich Peter.

„Tja, Augen auf bei der Berufswahl", erwiderte Mark nur.

„Den blöden Spruch hast du von Gina. Richtig?" meinte Peter und drehte sich zu Mark um.

Dieser grinste nur.

Als die am Einsatzort ankamen, hatte sich bereits eine Menschentraube, um den Verunfallten oder vielmehr die Verunfallte, eine alte Dame gebildet. Das war bereits der zweite Verkehrsunfall heute.

„Manchen Leuten sollte man wirklich kein Lenkrad in die Hand geben", bemerkte Peter als er und Mark sich der Dame näherten.

Während sie die Frau versorgten und schließlich feststellen, dass sie es leider Gottes nicht überlebt hatte, wurden sie unbemerkt von anderer Seite beobachtet.

„Meine Frau, sie ist auch bei einem Autounfall gestorben", sagte Stefan aus heiterem Himmel, während er den Leuten auf der Straße dabei zusah, wie sie über der Leiche ein schwarzes Tuch ausbreiteten.

Theresa sah ihren Freund leicht entsetzt an. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet.

„Du erinnerst dich wieder an etwas?"

Doch Stefan gab ihr keine Antwort mehr, sondern lief stattdessen zur nächsten Bushaltesstelle, Theresa ihm hinterher.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 01, 2016 ⏰

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