Kapitel 12

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Cat schlief tief und fest auf dem Rücksitz des Impalas, so dass sie nicht einmal den Streit zwischen Dean und Sam mitbekam. Ihr Atem war flach und ihr Herzrhythmus ruhig.
»Ich habe Pläne für dich. Pläne, von welchen wir beide etwas haben, Cat.« Die gelben Augen starrten sie an und sie glaubte, ein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen.
»Du weißt, was du tun musst«, sagte er. »Töte ihn. Töte den Winchester!«
Cat schrak auf und blickte sich benommen um. »Wo sind wir?«, fragte sie leise.
»Wir fahren zum Lagerraum unseres Vaters, außerhalb von Buffalo«, erklärte Sam und wandte sich um. »Geht's dir gut? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
»Nein, alles in Ordnung«, sagte Cat und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Was ist mit dem Lagerraum?«
»Da wurde eingebrochen«, erklärte Dean.
Cat erwiderte nichts. Sie atmete tief durch und blickte wieder hinaus in die schwarze Nacht. Als sie die Stadt erreichten, war es bereits hell. Dean parkte den Wagen vor der Lagerhalle und die drei betraten diese. Zusammen fuhren sie mit einem Fahrstuhl hinunter und während die Brüder miteinander sprachen, starrte Cat stumm in die Leere.
»Hey, ist wirklich alles in Ordnung?«, fragte Sam nach einer Weile.
Catherine blickte auf und schüttelte kaum merklich den Kopf, als würde dadurch die Benommenheit verschwinden. »Ja, ich ... ich habe nur über etwas nachgedacht.«
Der Fahrstuhl hielt ratternd auf dem Geschoss der Tiefgarage. Sam und Dean suchten den Lagerraum und öffneten diese mit dem Schlüssel, den ihr Vater hinterlassen hatte. Dean schob die schwere Tür zur Seite und die Winchesters leuchteten mit ihren Taschenlampen hinein.
»Dämonensicher«, sagte Dean, der den roten Kreis auf dem Boden gesehen hatte.
»Blut«, bemerkte Sam und beleuchtete die tief-roten Flecken.
Sein Bruder hockte sich hin und hob mit dem Finger ein Stolperseil an, welches direkt am Eingang gespannt war. »Seht euch das an.«
»Wer auch immer hier eingebrochen ist, es hat ihn erwischt«, meinte Sam.
»Ich warte draußen«, sagte Cat auf einmal.
Verwundert wandten sich die Männer um.
»Wieso?«, fragte Sam.
»Mir geht's nicht sonderlich gut …«
»Aber du hast doch eben -«
»Sam, lass sie«, hielt Dean ihn zurück.
Die beiden Brüder betraten den Raum und spekulierten über die Einbrecher. Catherine hingegen entfernte sich ein wenig von ihnen und lief den Autos entgegen. Ihr wurde kalt und sie schlang daraufhin ihre Arme um den Körper.
Auf einmal erklangen Schritte. Abrupt blieb sie stehen, kniff die Augen zusammen und sah sich um. Cat hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Da rannte jemand zwischen den Autos umher. Sie erkannte die Person nicht, sah bloß eine schwarze Gestalt. Ihr Herz begann wild zu pochen, dennoch versuchte sie ihren Atem unter Kontrolle zu bringen.
Wieder erklangen Schritte, die als Echo von den Wänden abprallten. Cat wusste, dass ihr Verfolger hinter ihr stand. Sie spürte seine Anwesenheit, seine Blicke, die auf ihr lagen. Langsam wandte sie sich um und als sie den Unbekannten erkannte, weiteten sich ihre Augen und ihr Herz setzte für einen Moment aus. Voller Angst stolperte sie einige Schritte zurück und der Mann begann zu lachen.
Ihre Beine ließen sie losrennen, doch im nächsten Moment stand der gelbäugige Dämon vor ihr. Wieder wandte sie sich um und sie lief in die Richtung, von welcher sie zuvor gekommen war, aber auch dieses Mal stand er vor ihr.
»Du kannst nicht vor mir davonlaufen, Cat«, sagte der Gelbäugige grinsend.
»Du kannst nicht real sein. Du bist tot«, stammelte Catherine mit klopfendem Herzen.
Der Dämon lachte. »Ich werde immer da sein. Ich bin ein Teil von dir. Und von Sam - aber das spielt keine Rolle mehr. Ich habe das, was ich will.«
»Und warum lässt du mich nicht in Ruhe?«, fragte Cat mit zittriger Stimme.
»Weil ich von dir noch nicht das habe, was ich will«, erklärte der Mann und starrte sie aus seinen gelben Augen an.
»Was willst du?«
»Das weißt du.«
»Das werde ich nicht tun«, entgegnete Cat und versuchte dabei stark zu klingen.
»Ach, nein? Das denke ich nicht. Denn, wenn du es nicht tust, wird jeder sterben, der dir wichtig ist. Das sind nicht so viele, ich weiß, aber eine Hand kommt wohl zusammen.«
»Verschwinde«, zischte Cat.
»Du weißt, auf wessen Seite du stehst«, sagte der Gelbäugige stattdessen.
»Auf jeden Fall nicht auf deiner.«
»Deine Mum hatte so geschrien, als sie verbrannt ist. Die Flammen haben sie aufgefressen wie ein Wolf ein Lamm.«
Cat stiegen Tränen in die Augen und sie ballte die Hände zur Faust, um es zu unterdrücken. »Ich sagte: Verschwinde!«, schrie sie.
Der Dämon legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend.
»Verschwinde endlich!«
Der Mann lachte immer noch, während Catherine ihn weiterhin anbrüllte, bis er sich allmählich in Luft auflöste. Sam und Dean kamen aus dem Lagerraum ihres Vaters gestürmt und rannten auf die Frau zu, die langsam weinend zu Boden sank.
»Cat! Cat, was ist passiert?«, wollte Sam besorgt wissen. Er hockte sich neben sie und nahm sie in den Arm. Beruhigend strich er ihr mit der Hand über den Kopf und verwundert blickte er zu seinem Bruder.
»Mit wem hat sie gesprochen?«, fragte Dean, so, als ob Sam wüsste, was passiert war.
»Ich habe keine Ahnung. Niemand war hier gewesen.«
»Cat, was ist passiert?«, sprach Dean nur die Frau an.
Catherine presste die Lippen aufeinander, um die kommenden Tränen zu unterdrücken, und schüttelte den Kopf.
»Na, gut. Lass sie uns zum Auto bringen. Dort kann sie sich von was auch immer erholen«, meinte Dean und Sam half der Frau hoch.
Zusammen setzten sie sie in den Wagen und fuhren los. Catherine achtete nicht auf ihre Umwelt, sondern starrte nur nach draußen. Sie nahm nicht einmal die Landschaft oder die Gespräche der Winchesters wahr. Die Tränen trockneten auf ihrer Haut, doch die Worte des Gelbäugigen hatten die alten Narben wieder aufgerissen.
»Cat? Wir müssen uns jetzt das zurückholen, was unserem Vater gestohlen wurde. Du wartest im Wagen«, wies Dean an.
Catherine blickte auf. Das Auto parkte bereits am Straßenrand und sie tat nichts weiter, als zu nicken. Sam lächelte ihr aufmunternd zu und da stiegen die Brüder auch schon aus dem Wagen und betraten das Haus.

1018 Wörter

Catherine passiert gerade mehr oder weniger das Gleiche wie Sam später mit Luzifer - nur nicht so krass :P

Catherine passiert gerade mehr oder weniger das Gleiche wie Sam später mit Luzifer - nur nicht so krass :P

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Wie fandet ihr eigentlich John? Seine Erziehung und Beziehung zu Sam etc.?

Blood & Demons || Supernatural Staffel 2/3Where stories live. Discover now