2. Kapitel

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Die Stimmen surrten um uns herum als wir, Tomsky und ich, uns an den verschiedenen Schülergrüppchen vorbeischoben. Viele interessierte Augenpaare folgten uns auf unserem Weg und aus verschiedenen Ecken hörte man ein Hallo und sah eine winkende Hand.

Ich lächelte und grüßte immer brav zurück, während Tom Luftküsschen verteilte und voll in seiner Rolle als Dramaqueen aufging. Er konnte nie genug im Rampenlicht stehen.

Vor dem Unterricht hatten wir noch einiges zu erledigen. Tom als Schulsprecher und ich als Ruderkapitänin und Vertrauensschülerin mussten immer am ersten Tag nach den Sommerferien ins Büro der Direktorin und bestätigen, dass wir auch weiter unsere Aufgaben ausführen würden.
Natürlich wusste meine Mum, dass wir weiter machen würden, aber es war nun mal eine Formalie, die erledigt werden musste.

Es klingelte zur ersten Stunde und wir legten einen Zahn zu. Zuerst ging es zum Klassenraum meines Vaters, schließlich musste da noch ein Kaffee abgeliefert werden.
Ich schaute durch das kleine Fenster an der Tür. Mein Vater stand vor dreißig neuen Schülern, die heute ihr erstes Jahr an der Highschool antraten.
Jaja, ich sah das Glänzen in ihren Augen. Endlich auf der Highschool, stand auf ihren Stirnen. In ein paar Monaten würde das bei den meisten schon ganz anders aussehen.

Ich klopfte kurz und trat dann ein. "Hey!" Mein Vater schaute mich verwirrt an. "Kaffee für meinen Lieblingsdad." "Danke...Miss Black." Ihm war es peinlich wenn ich ihn vor seinen Schülern Dad nannte. "Kein Problem Daddy!" Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und sah mit Belustigung wie er rot anlief. Ich verließ das Klassenzimmer während die Schüler ihr Lachen nicht unterdrücken konnten.

"Na hast du Daddy schön blamiert?" Tom grinste mich verschmitzt an. "Du kennst mich doch."

Um nicht allzu spät zum Unterricht zu kommen, legten wir einen kurzer Lauf zum Büro von meiner Mum hin. "Miss B tragen Sie uns bitte einfach ein und die Sache ist gegessen." Tom war jetzt schon außer Atem. "Ist doch alles schon längst gemacht Kinder. Ach Schätzchen komm noch mal kurz her." Ich drückte Tom die Pappe mit den Getränken in die Hand und ging zum Schreibtisch meiner Mutter.
"Schätzchen du bist jetzt drei Tage überfällig..." Oh nein, ich stöhnte auf. Eine der schlimmsten Angewohnheiten meiner Mutter. Sie kontrollierte genau wie mein "Haushalt" so lief. Ich weiß eine der schlimmsten Dinge die sie jemals getan hat. Meine Mutter ist verrückt und peinlich. "Mum... ich bin nicht schwanger!" Als meine Tante Anna mit sechzehn schwanger wurde, hatte meine Mum beschlossen, dass das bei ihrer Tochter auf keinen Fall geschehen sollte. Deshalb das ganze Theater. "Ja aber Schätzchen, es wäre mir lieber wenn wir zum Arzt gehen würden!" "Mum, ich bin noch nicht mal entjungfert wurden!"

Genau in dem Moment räusperte sich jemand hinter uns. Oh shit! Ich kniff die Augen zusammen und traute mich nicht mich umzudrehen. Meine Mutter schaute aus der Wäsche wie ein begossener Pudel.
"Oh ähm wer sind Sie denn wenn ich fragen darf?" Okay, ich musste hier raus. Doch der einzige Fluchtweg führte vorbei an der Person hinter mir.

Langsam drehte ich mich um und blieb stehen. Ich war wie hypnotisiert.

Vor mir stand ein fremder Junge. Er war in meinem Alter, vielleicht siebzehn und Ca 1,80 groß.
Sein schwarzes Haar fiel ihm leicht ins Gesicht und er schaute mich mit großen dunklen Augen an. Ich schien nicht die einzige Person zu sein, der die Situation peinlich war. Er kratze sich verlegen am Nacken was seinen Bizeps zum Vorschein brachte. Hätte sich meine Mutter nicht in diesem Moment an mir vorbeigeschoben, hätte ich womöglich angefangen zu sabbern.
"I-Ich bin neu. Dylan Wallace." Er gab meiner Mutter die Hand. "Ah, der Schüler aus New York." Meine Mutter eilte zurück hinter ihren Schreibtisch. "Setz dich doch bitte." Der begossene Pudel war wie weggeblasen.

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⏰ Last updated: Aug 31, 2016 ⏰

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Pam und die Schatten des Lebens Where stories live. Discover now