34. Kapitel

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Stürmisch machte ich mich auf die Suche nach meiner betrunkenen Freundin. Warme, stickige Luft schlug mir entgegen als ich das überfüllte Haus betrat. Verwirrt schaute ich mich um. Wo würde ich mich in ihrem Zustand verstecken? 

Meine erste Vermutung war das kleine Badezimmer im Erdgeschoss, also quetschte ich mich durch ein paar Studentengruppen und stand schließlich vor der offenen Tür. 

Nichts. Na super.

"Suchst du jemanden?", eine vertraute Stimme ertönte hinter mir. Grüne Augen richteten sich auf mich und ich zuckte kurz zusammen. "Erschreck mich nicht so", gab ich zurück. Connor lächelte charmant: "Sorry, Q. Ich dachte du bist schon längst mit meinem Bruder verschwunden." 

Ich hatte wirklich keine Lust mich mit ihm zu unterhalten. Ganz besonders nicht über Alec, da Connor nun mal... Connor war. Ally zu finden war jetzt wichtiger, als mich mit ihm auseinander zu setzten. 

Mein genervter Blick ließ ihn wissend die Augenbrauen nach oben ziehen. "Ohhh... Ärger im Paradies?" "Connor, ich hab gerade wirklich keine Nerven für deine Sprüche. Hast du Ally gesehen?" "Ally?", fragte er. "Ach, meinst du die Kleine mit den pinken Haaren?"

Eifrig nickte ich. "Sorry, aber die hab ich vor ein paar Stunden das letzte mal hier 'rum rennen sehen. Ist was passiert?" "Ich hoffe nicht. Sie ist höchstwahrscheinlich ziemlich besoffen und versucht so einen Typen ran zu machen." 

"Welcher Typ? Vielleicht kenne ich ihn ja." Versucht mir Connor gerade wirklich zu helfen?

Ein kleines bisschen überrascht über sein indirektes Angebot, erklärte ich, dass der Junge Calvin hieß und Ally ihn so gut wie nicht kennt. Da ich ziemlich sicher war, dass ein bisschen Starren und Stalken im Café nicht zählte. 

"Tut mir leid, nie gehört. Aber wir können Logan fragen. Er schmeißt ja schließlich die Party", entschlossen dirigierte er mich durch die Menschenmenge. Ally's großen Bruder fanden wir schließlich rauchend im Garten, umringt von ein paar anderen Leuten. "Hey Mann", Connor tippte ihn an der Schulter an. Logan drehte sich mit glasigen Augen zu uns um und meine Hoffnung eine rationale Antwort zu bekommen schwand.

War es eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich jeder bedingungslos auf einer Party besaufen musste?

"Logan? Hast du deine Schwester gesehen? Oder Calvin?", versuchte ich es dennoch. Der schüttelte nur langsam mit dem Kopf, bis er auf einmal erstarrte. "Ohhhh... dooch", lallte er. "Er is vorhin nach obn gegangn." 

Bitte was?

"Nach oben. Calvin ist nach oben gegangen", übersetzte Connor knapp und zog mich auch schon weiter. 

Innerhalb einer Minute hatten wir uns so weit durch geboxt, dass wir die letzte Stufe erreichten.

Hoffentlich ging es ihr gut und sie machte keine Dummheiten. Obwohl, ich betete mehr für Calvin, dass er keine Dummheiten mit ihr anstellte, sonst würde er bald ein Ei weniger besitzen. 

Seufzend stand ich nun vor etwa 7 geschlossenen Türen und ich war nicht besonders scharf darauf irgendwelche wildfremden Studenten beim rummachen zu erwischen. Hilfesuchend schaute ich zu Connor, der auch nur mit den Schultern zuckte. "Die Wahrscheinlichkeit die richtige Tür zu finden liegt bei 1/7. Auf der anderen Seite liegt die Wahrscheinlichkeit gleich irgendwelche fremden Penisse zu sehen, bei 6/7", bemerkte er grinsend.

"Du bist wirklich keine große Hilfe", ich versuchte wirklich mit aller Kraft ernst zu bleiben, doch dann prustete ich los. 

In diesem Moment wurde eine Tür geöffnet und ich drehte mich eilig zu ihr um. Aus ihr kam aber nur ein Mädchen und ich schloss fluchend die Augen.

Apartment 108 - never trust a badboyWhere stories live. Discover now