Weltenspaltung

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Es ist so heiß, dass mein Kopf zu einem Karussell verkommt; immer wieder die gleichen Gedanken. Nächte ohne Schlaf und Tage ohne Essen, weil mein Körper rebelliert – das bedeutet Sommer für mich. Dennoch weckt irgendetwas an diesen monotonen Tagen kurz vor den Sommerferien Vorfreude. Auf was, weiß ich nicht, denn Pläne habe ich genauso wenig wie Geld, um hypothetische umzusetzen.

In diesen Zeiten war ich kreativer denn je, die Worte schienen endlos aus mir zu sprudeln, nie zu versiegen. Mein Drang, zu schreiben, wurde unerträglich, unterbrach mich, wann immer ich etwas anderes tat. Also schrieb ich.

„Ich glaube, du hast Galaxien in deinem Kopf, die leben und atmen und sterben."

Ich dachte an die Menschheit, ich dachte an jeden, der lebte, atmete und starb und ich dachte daran, wie unglaublich klein ich in dieser Welt voller großer Köpfe war. Und doch für mich das Größte, das ich je erleben durfte.

„Ich glaube, du bist viel zu weit entfernt. Ich kann dich nicht erreichen."

Von allen kleinen Welten mochte ich meine am liebsten, denn nur ich kannte sie. Ich liebte, dass andere Welten aus ihr entsprangen, sobald ich meinen Stift auf das Papier setzte.

Der Sommer ist bald vorbei.

WeltenwandererWhere stories live. Discover now