Für meinen Bruder

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In den Straßen von Konoha wimmelte es schon immer voller Menschen und Tiere. Straßenhandlungen, Flohmärkte, Restaurants und viele weitere Einrichtungen schmücken die riesigen Pfade des Dorfes hinter den Blättern.

Jung und Alt aus verschiedenen Dörfern trafen aufeinander, um sich auszutauschen. Junge Shinobi halten auf den Straßen nach möglichen Gefahren Ausschau... Der Frieden soll ja unter keinen Umständen gestört werden.

Die wichtigsten Orte in Konoha sind der Hokageturm, indem der jetzige Hokage Sarutobi-sama herrscht, der Hokagefelsen, indem die Gesichter vergangener Hokagen eingemeißelt sind, und die Ninja-Akademie.

In der Ninja-Akademie lernen Kinder, wie sie sich verteidigen, heilen und wie sie Tai-, Nin- und Genjutsus lernen, beziehungsweise anwenden können.

Wer ich bin, wollt ihr wissen? Mein Name ist Itachi Uchiha, ich bin 10 Jahre alt und der älteste Sohn von Fugaku und Mikoto Uchiha.

Momentan bin ich noch in der Ninja-Akademie, doch bald sind die Abschlussprüfungen. Ich mache mir eigentlich keine Sorgen, dass ich durchfallen werde, denn meine Eltern meinen, ich sei ein Wunderkind... Was ich eigentlich nur verneinen kann... Warum ich das denke? Naja... Das erzähle ich dir lieber ein anderes Mal.

Anscheinend bin ich auch bei den Mädchen in der Akademie beliebt, was mir unter den Jungs viele Feinde einbrachte. Auf dem Rückweg zum Haus beschimpfen und drangsalieren sie mich ständig, was ich aber so gut ich konnte ignorierte.
Meine Eltern wissen nichts davon... Ich möchte nicht wissen, wie sie reagieren werden, wenn sie erfuhren, wie ihr Wunderkind von gleichaltrigen behandelt wird.

Warum blicke ich immer nach vorne? Was ist meine Motivation, weiterzumachen?

Meine Motivation... Ist, um ehrlich zu sein mein kleiner Bruder Sasuke. Um ihn vor Gefahren beschützen zu können, muss ich stark sein. Um stark zu sein, muss ich trainieren. Und durch das trainieren lerne ich auch noch vieles dazu.

Ich liebe meinen kleinen Sasuke. Er ist mein Ein und Alles. Er ist mein Licht. Ohne ihn hätte ich keinen wirklichen Grund, um Shinobi zu werden. Er sieht zu mir, seinen großen Bruder, auf. Er liebt es, wenn ich ihm von der Akademie erzähle. Und er liebt es auch, mir beim Trainieren zuzuschauen.

Ab und zu kommt auch mein Cousin Shisui zu Besuch, um entweder mit mir zu trainieren oder einfach nur, um mich und Sasuke zu besuchen.

Shisui ist ein guter Freund. Er ist zwei Jahre älter als ich und Genin. Ab und zu zeigte er mir ein paar Jutsus, trainierte mir mir das Kunaiwerfen oder kämpfte mit mir.

Wenn ich nach Sasuke's Geschmack „zu viel" mit Shisui redete, ließ er es mich wissen, indem der kleine sich dann lautstark an mein Bein klammerte und mit seinen kleinen Händen an dem Stoff meiner Hose zog.
Lachend würde mein Cousin dann die Konversation beenden und sich von uns beiden verabschieden.

Manchmal ist er einfach für sein eigenes Wohl zu süß. Ich habe ihn mal erwischt, als er sich an unseren frisch geernteten Tomaten zu schaffen gemacht hat.

Sein ganzes, dunkelblaues Shirt und sein blasses Gesicht waren mit der roten Flüssigkeit vollgefleckt. Und wenn er bemerkte, dass er von mir erwischt wurde, blickt er mich mit seinen berühmten Hundeaugen an und zittert mit seiner tomatigen Unterlippe.

Er weiß selber, wie niedlich er ist.

Sasuke... Manchmal, aber auch nur manchmal verliere selbst ich die Beherrschung und muss ihn fest umarmen, was ihm aber nichts ausmachte. Im Gegenteil, er genießt jedes Mal und erwiderte kichernd meine kindliche Geste.

Sasuke... Er wusste einfach, wie er seinen großen Bruder zu etwas überzeugen kann. Als er zum Beispiel einmal von Vater ein Jutsu sehen wollte und er es ihm verneint hatte, ging er zu mir, ließ wieder seine zitternde Unterlippe spielen und einen Moment später grinste er zufrieden, während ich das gewünschte Feuerversteck ausführte.

Sasuke... Die einzige Person, für dessen Sicherheit ich mein Leben geben würde, ist und bleibt er.

In der Nacht, in der der Neunschwänzige Konoha angriff, schrie Sasuke, der damals noch ein Baby war, vor Angst auf.

Lächelnd wischte ich seine Tränen weg und sagte immer wieder sanft, dass er keine Angst haben brauchte, weil ich da bin, um ihn zu beschützen.

Daraufhin beruhigte sich klein Sasuke sofort und schlief leise vor sich hin brabbelnd ein.

Das Versprechen, dass ich ihm damals gab, habe ich nicht vor, zu brechen. Ich würde ihn immer beschützen.

Mutter meinte damals schon, dass uns ein besonders starkes, brüderliches Band miteinander verband.

Mein Sasuke...

Sein wunderschönes Lachen, dass immer erklang, wenn ich von der Akademie zurückkehrte.

Seine schwarzen Seelenspiegel, die vor Neugierde und Freude glänzten, wann immer ich ihm etwas von dem Unterricht erzählte.

Seine manchmal mehr oder weniger sanften Umarmungen.

Nur ich bekam es zu spüren. Nur ich bekam seine Liebe zu spüren. Kein anderer.

Mutter und Vater versuchen nicht einmal, mit Sasuke Zeit zu verbringen, was meinen kleinen Engel oft genug betrübte.

Als er dann an jenem Abend mit mir kuscheln wollte, sprachen wir über den Tag und er erzählte mir von seinen Erlebnissen, seinen Plänen für morgen und vielem mehr. Aber vor allem, wie sehr er die Zeit mit mir zusammen immer genoss.

Dieser Abend war kein Sonderfall. Vater ist zu abwesend zu Sasuke und bei mir bekommt er all die Aufmerksamkeit, die er benötigt.

Vor allem...

Sein Blick ist dabei immer voller Freude, Zufriedenheit und...

Liebe.

Ich bin der Einzige, der ihn versteht, sagte er grinsend.

Ich bin der Einzige, der ihn respektiert, meinte er lächelnd.

Ich bin der Einzige, der ihn liebt, weinte er.

Ich bin der Einzige...

Sasuke...

Eines Tages wirst du auch Freunde finden.

Freunde, die sich um dich Sorgen.

Freunde, für die du dein Leben opfern würdest.

Freunde, die immer für dich da sind.

Dieser Tag wird sicher bald kommen.

Und an diesem Tage würde unser Band zerreißen.

Dann würde er es aber wissen.

Ich tat dies alles für ihn.

Für meinen Bruder.

RespektspersonWhere stories live. Discover now