"Ich bin mir ziemlich sicher, dass das unter sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz fällt", sage ich und ziehe das Handtuch ein bisschen enger um meine Brust.
"Und dass du halbnackt in meiner Küche stehst nicht?"
Felia ist 23, Studentin und ver...
Himmel, wie gerne hätte ich euren Gesichtsausdruck gesehen, als ihr den Namen des Kapitels gelesen habt. Hahahaha (Sorry).
Viel Spaß!
Ich wache mit den ersten Sonnenstrahlen auf, die durch die Schlitze des Rollladen scheinen. Ich bin hellwach; viel zu wach um wieder einschlafen zu können...
Marcos zärtliches „Ich liebe dich, meine Fee", das er mir gestern vor dem Einschlafen ins Ohr gehaucht hatte, hallt mir immer noch wie ein Echo durch den Kopf.
Er schnarcht leise neben mir und ich drehe mich zu ihm um. Keine Ahnung, warum so viele Leute sagen, schlafende Menschen sähen verletzlich aus. Marco definitiv nicht. Er ist genauso attraktiv, wie wenn er wach ist und mit diesen Muskeln kann ihn niemand so schnell verletzen, ohne dabei den Kürzeren zu ziehen. Weil wir ja jetzt irgendwie ein Paar sind und wir sogar „Ich liebe dich" zueinander gesagt haben, kann ich auch das Ich-beobachte-dich-beim-Schlafen-Klischee bedienen.
Je länger ich über sein „Ich liebe dich" nachdenke, desto mehr zieht sich etwas in meinem Bauch zusammen. Es ist nicht dieses schönes Achterbahnfahrt-Gefühl, das Marco so oft in mir auslöst, es ist eher ein Grummeln, als würde sich in meinem Bauch ein Gewitter zusammen brauen.
Da meldet sich eine leise Stimme in meinem Kopf, die mit jedem Wort ein bisschen lauter wird: Warum macht es dich nicht glücklich, Marco beim Schlafen zuzusehen? Warum bist du nicht glücklich darüber, dass er gesagt hat, dass er dich liebt?
Ich schiebe diese Fragen schnell aus meinen Gedanken und mache mich mit höchster Konzentration daran, Marcos Wimpern zu zählen. Aber ich komm nur bis zur elften Wimper, da stört ein leises Bling meine Konzentration. Nach ein paar ratlosen Blicken durch den Raum, habe ich mein Handy auf dem beigen Teppich lokalisiert und, weil mir aufstehen gerade einfach gar nicht in den Kram passt, hangle mich halb aus dem Bett, um es in die Hände zu bekommen.
Ich hab eine neue Instagram Nachricht von Kathy. Ratlos sehe ich auf die Uhrzeit. Es ist erst 5:43 Uhr, wieso ist sie jetzt schon wach?
Ich öffne die Instagram App und klicke auf die Direct-Nachrichten.
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„Ich dachte, du solltest das sehen."
Meine Wangen werden wärmer, als ich den Chat öffne und dann das Bild sehe, das sie mir geschickt hat. Ich halte den Atem an und klicke auf das Foto, um es größer sehen zu können.
Nein. Das kann nicht wahr sein... Das darf einfach nicht war sein. Der Raum fängt an sich zu drehen und mir fällt wieder ein, dass ich Luft holen muss.
Das Unwetter-Gefühl von vorhin breitet sich von meinem Bauch in meinen Brustkorb aus, drückt auf meine Lunge und mein Herz. Obwohl ich Luft hole, kommt nicht genügend Sauerstoff in meiner Lunge an, der Raum dreht sich weiter und mein Herz pocht so schnell, als würde es gegen den Druck, der mir auf der Brust liegt, kämpfen.
