Kapitel 5

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"Draco, Darling!", rief seine Tante Bellatrix und zog ihn in eine überschwängliche Umarmung. Man konnte sehen, dass er kleine blonde Junge, der in etwa 8 Jahre alt war, nicht sehr begeistert schien. "Zissy, dir macht es doch nichts aus, wenn ich kurz alleine mit ihm rede?" Und somit hatte die junge Frau den Kleinen ohne auf eine Antwort zu fragen mit sich mit in den Nebenraum gezogen. Was jetzt kam, kannte er schon. Sie würde ihm etwas über die dunklen Künste erzählen, damit er dem dunklen Ort bei seiner Rückkehr ein ergebener Diener sein konnte. Was Draco wollte, interessierte sie nicht. Was für andere vielleicht Brutal erscheinen würde, war für ihn Gewohnheit: für jede falsche Antwort auf eine von Bellatrix Fragen, für jeden vermasselten Zauber, für jede Verweigerung hatte der 8-jährige eine kurze Zeit lang unter zum Cruciatus-Fluch zu leiden. Seine Eltern hatten nie etwas davon mitbekommen, vielleicht wollten sie es auch gar nicht.

Auch heute war es nicht anders. Sie stellte ihm Fragen über den dunklen Lord, seine Fähigkeiten, die Beschaffenheit seines Zauberstabs und viele weitere Fragen, die für den Betrachter wohl ziemlich unnütz erscheinen mussten. Doch nicht für Bellatrix. Sie war regelrecht besessen vom dunklen Lord, hatte jeden seiner Schritte verfolgt und alles über seine Vergangenheit in Erfahrung gebracht. Aus irgendeinem Grund war sie sich sicher, dass ihr Meister noch am Leben war, weshalb sie immer ein kleines schwarzes Büchlein mit sich trug. Wofür es war, wusste der kleine blonde Junge nicht.

Er konnte alle Fragen beantworten, doch auf seine nächste Aufgabe war er nicht gefasst. Seine Tante wies ihn an, einen Cruciatus-Fluch abzufeuern. Auf seinen Vater.

"Der hält das schon aus.", meinte sie nur. Doch Draco weigerte sich. Zum ersten Mal in seinem Leben war er sich sicher, dass er diesmal nicht nachgeben würde. Er konnte es einfach nicht. Er konnte seinen eigenen Vater nicht einfach leiden lassen. Und er blieb standhaft.

Dies war der Tag, an dem Bellatrix es endlich schaffte, den Willen des kleinen Jungen zu brechen. Seine Schreie hallten noch lange in die Nacht hinein.

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"Du bist so schnell groß geworden.", murmelte seine Mutter Narzissa mit Tränen in den Augen. Sie umarmte ihren Sprössling noch ein letztes Mal, bevor er zum ersten Mal den Hogwartsexpress betreten würde.

"Du weißt, an wen du dich halten musst.", waren die Abschiedsworte seines Vaters Lucius. Natürlich war schon von vorneherein klar gewesen, mit wem Draco von nun an befreundet sein würde. Bellatrix hatte dafür die zwei Söhne einiger ihrer Todesserfreunde ausgewählt. Vincent Crabbe und Gregory Goyle. Beide, laut seiner Tante, auf dem besten Wege, Todesser zu werden.

Es dauerte nicht lange bis er die beiden in einem der vorderen Abteile gefunden hatte. Ohne ein Worte ließ er sich auf die Sitze ihnen gegenüber fallen. Sie unterhielten sich über irgendwelche Zaubertränke und der Junge mit den platinblonden Haaren hatte schon nach kurzer Zeit aufgehört, ihnen zuzuhören.

Der Zug hatte den Londoner Bahnhof schon lange verlassen, als ein Mädchen mit braunen auffallend lockigen Haaren und schokobraunen Augen die Abteleiltür öffnete.

"Ein gewisser Neville hat seine Kröte verloren. Habt ihr sie gesehen?" Crabbe und Goyle schüttelten die Köpfe, doch der dritte Junge [...]

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"Draco, Liebling, das ist völlig normal. Aber bitte pass auf dich auf. Wenn der Bella das erfährt... Du weißt, was passieren wird. Tu bitte nichts unüberlegtes. Eines Tages, werden sie fallen. Dann musst du es nicht mehr geheimhalten." Narzissa wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen, um ihrem Sohn Mut zu machen. Es waren die ersten Ferien des Schuljahres, und sie saßen zusammen in der Lobby des Malfoy Manors.

Dramione - Ein letztes MalHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin