T W O| Ein Funken Hoffnung

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Die Bekanntschaft mit dem Stuhl, auf dem ich festgebunden wurde, hatte ich schon lange gemacht. Als ich damals herkam, wurde ich fast täglich völlig grundlos hierauf gefoltert. Batman hatte anfangs persönlich eingefordert, dass es mir hier gut gehen würde, doch wer hielt sich schon daran? Nicht einmal der ach so edle Batman würde daran etwas hindern können, denn für ihn war ich in gewisser Weise nach wie vor eine Verbrecherin. Als er mich damals hier hergebracht hatte, hatte ich ihm zwar deutlich angesehen, dass er es als zu hart und zu ungerechtfertigt sah, jedoch wusste er eben auch, was für einen Schaden ich auf freiem Fuß angerichtet hätte.


Damals hatte ich mich noch darum bemüht gehabt brav und gehorsam zu sein, mit der Hoffnung bald hier rauszukönnen oder eventuell in ein gewöhnliches Gefängnis zu kommen, nur hatte ich schnell einsehen müssen, dass es niemals so weit kommen würde und sie immer einen Grund finden würden mir Schmerzen zuzufügen.
„Du weißt, wie ungerne ich das mache, Kleine", sagte der Mistkerl leise und kniete sich dabei zu mir herunter, doch ich beachtete ihn gar nicht. Ich würde nur wahnsinnig werden mit ihm, „Aber du lässt mir einfach keine andere Wahl." Mit den Worten strich er mir sanft übers Gesicht und es fiel mir so unfassbar schwer noch ruhig zu bleiben und nicht zu erschaudern und zeitgleich zu brechen. Es würde ja doch niemals enden.
Als er aufstand und zu einer der Regale schritt, auf denen immer neue Spielzeuge standen, wie man einen am besten in den Wahnsinn treiben konnte, da fing mein Herz an wie wild zu rasen und ich spürte, wie kalter Schweiß sich auf meiner Stirn sammelte und ich mich bemühen musste vor Angst nicht umzukommen, doch egal was jetzt auch passieren würde, es würde weh tun, ich würde schreien, ich würde weinen und ihn anflehen aufzuhören, doch er würde es nicht.

So würde es immer sein und ich müsste das nun akzeptieren. Es war nichts neues solche Qualen durchleiden zu müssen und egal wie sehr ich glaubte vielleicht sie gar nicht mehr so deutlich zu spüren, es war nicht so. Ich spürte sie alle wie beim ersten Mal auch. Nur waren sie auf eine schräge Art erträglicher. Ich wusste jetzt einfach, was mich erwartete und konnte besser damit umgehen, was nicht hieß, dass es weniger weh tat.


„Ich glaube langsam, sie steht darauf so angepackt zu werden", lachte Dan erfreut und machte sich daran seltsame Kabel an meine gefesselten Arme zu befestigen. Strom. Ja, das würde definitiv höllisch schmerzen. Ich ignorierte, wie die anderen Wachen wegen Dans widerwärtigen Anmachen lachten, ich versuchte mich damit abzulenken an eine freie Zukunft zu denken und wie ich jeden einzelnen von ihnen finden und töten würde. Das war nie meine Art zu denken gewesen, nur hatte dieser Ort mich zu einem wahren Monster werden lassen.
„Bereit deine Schmerzen zu genießen?", fragte einer der anderen Wachen, der aufgeregt am Schalter stand und kaum darauf warten konnte mir das Leid anzutun.
„Wenn ich hier rauskomme, dann werde ich nicht nur dich töten, sondern auch deine ganze Familie und ich werde dich zwingen zuzuschauen", brachte ich mit einem trockenen Hals hervor, sah wie er kurz schwer schluckte, ehe er sich selbst eingeredet hatte, dass ich ja niemals hier rauskommen würde, er somit nie etwas zu befürchten hätte.
„Nicht so vorlaut, Prinzessin", lachte Dan daraufhin und gab das Zeichen anzufangen, doch noch bevor er es hätte ausführen können, ging die Türe auf und ich sah geschockt zu den Wachen, die in Begleitung von niemand anderem als Amanda Waller erschienen.

„Du verdammte Schlampe", hauchte ich leise, unhörbar für andere, und konnte sie nur ansehen, als wäre das ein schlechter Scherz. Seit zwei Jahren hatte ich sie nicht mehr gesehen, seit ich hier eingesperrt wurde. Damals war sie mit dem Versprechen gegangen, dass ich ja in ein paar Tagen schon frei sein würde.
„Macht sie augenblicklich los!", donnerte sie da auch schon und ich sah wie Dan sich sofort daran machte mich loszubinden und dabei recht wenig erfreut wirkte.
„Oh, die Heldin der Nation ist da", kicherte ich vergnügt und versuchte aufzustehen, nur war mein Kreislauf am Ende und schon wäre ich auf den Boden geflogen, hätte einer der Wachen mich nicht aufgefangen, wobei... er sah nicht aus wie einer der Wachen, er sah irgendwie anders aus.
„Danke", murmelte ich ermüdet und riss mich von ihm los, wo ich taumelnd stehen blieb und versuchte die Frau vor mir voller Hass anzusehen.
„Wie ich sehe, weißt du noch genau, wer ich bin."
„Sie sind die Nutte, die mir versprochen hatte mich rauszulassen. Doch stattdessen bin ich seit zwei Jahren hier und werde behandelt wie eine Irre", zischte ich und sah wie der Mann die Frau nun fragend ansah.
„Wer ist das Mädchen? Was ist so besonders an ihr?", fragte er nach und ich hätte am liebsten laut aufgelacht.
„Das ist Jane Parker. Sie wirkt auf niemanden gefährlich, doch du wirst sehen, wie nützlich sie sein kann und wie gefährlich." Bei den Worten blickte Amanda mich abschätzend an, ehe sie zu Dan schaute, „Was habt ihr mit ihr gemacht? Wieso ist das Kind halbtot?"
„Sie weigert sich zu essen", sagte Dan schlicht.
„Und dann wollt ihr sie foltern?" fragte der fremde Mann nun schockiert und sah alle Beteiligten an, als wären sie die wahren Verrückten, was ja auch so war.
„Das sind Züchtigungsmethoden", erklärte Dan und ich lachte erheitert auf.
„Ja... sehr effektiv."
„Sie sagten sie wäre ein Kind", bemerkte der Mann nun verwirrt, „Wieso ist ein Kind hier eingesperrt? Und wie kann ein Kind nützlich für diese Mission sein?"
„Mission?", fragte ich nun interessiert nach, wurde jedoch komplett ignoriert, wie üblich.
„Sie ist kein Kind mehr, sie ist 19 mittlerweile, war damals aber erst 17 als sie eingesperrt wurde und sie ist nützlich, weil sie das liebste Spielzeug des Jokers war", erklärte sie und ich zuckte bei dem Namen sofort zusammen und hatte das Gefühl innerlich zerrissen zu werden.
„Des Jokers... aber Harley..."
„Harley Quinn ist nichts im Gegensatz zu ihr, nur sollten Sie das vor Quinn lieber nicht erwähnen, sie denkt, ebenso wie der Joker, dass die Kleine hier tot ist", erklärte Wallert und ich bemühte mich bei all diesen Empfindungen, die mich trafen, nicht durchzudrehen. So lange hatte ich es geschafft nicht an Ihn zu denken und nun kam diese Schlampe und musste alles ruinieren.

„Gut, aber was kann das Mädchen nun?", fragte der Mann nun dennoch verwirrt nach.

„Sie ist eine gute Nahkämpferin, die beste Messerwerferin, die sie je gesehen haben und ihre Art zu denken kann nützlich sein." Ihre Art zu denken. Wow, was für ein Kompliment aber auch.
„Ich weiß ja nicht, worum es geht, aber ich mache gar nichts. Ich bleibe hier und sterbe lieber", ergriff ich nun das Wort und sah wie die Frau lächelte.
„Du wirst mitmachen, denn dann reden wir noch einmal über deine Freilassung", sagte sie und schaffte es leider wirklich mich damit zu ködern. Unbewusst sah ich dabei zu Dan, der blass geworden war und ich lächelte vergnügt.
„Ich bin dabei."
„Stopp, stopp, stopp", mischte der Mann sich da ein.
„Was gibt es Flagg?" Flagg also, interessanter Name.
„Keiner der anderen würde hier rauskommen, warum sie? Sie war mit dem Joker zusammen, muss sie nicht unfassbar gefährlich sein? Ich meine ich habe Harley gesehen. Sie können sie doch nicht freilassen?!"
„Sie war mit ihm zusammen und ist gefährlich, nur dennoch wurde sie nie für schuldig gesprochen."

„Und dennoch sitze ich hier", sagte ich amüsiert und fand den verdatterten Blick von diesem Flagg wirklich bezaubernd. Er verstand die Hälfte von allem nicht, musste er jedoch auch nicht, ich tat es ja nicht einmal selbst.

„Sie wurde eingesperrt, damit man dem Joker schaden konnte, ihn verletzlicher machen konnte, was funktioniert hatte, er wurde ins Arkham gesperrt, mal wieder, wo er eben nur mal wieder rauskam, Dank seiner Fähigkeit Harley Quinn zu manipulieren", sagte Wallert und schien das Thema satt zu haben, „Sie ist noch hier, weil man nie weiß, wann sie sich als nützlich erweisen kann, wie jetzt. Also haben wir einen Deal, Kleine." Sie sah mich dabei ernst an und ich nickte knapp. Zwar würde das alles nicht einfach werden und ich war jetzt schon kurz davor zusammenzubrechen, jedoch würde ich frei kommen, ich klammerte mich an diesem bisschen Hoffnung fest und wäre bereit dafür egal was zu tun.

Aloha :) Hier ist das zweite Kapitel mal endlich und ich hoffe echt, dass es euch bisher gefällt und noch nicht zu sehr verwirrt xD Danke an euch tollen Leser  ihr seid super :) Schreibt mir doch eure Meinung zu allem und ich bemühe mich bald wieder was von mir hören zu lassen xx


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Mad World|| Joker ✓Where stories live. Discover now