Kapitel 21 - Wahrheit

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Nervös laufe ich auf das noble Restaurant, von Freitag Abend zu. Ich reibe meine Hände an meine Hose und atme tief durch, als ich die schöne Beleuchtung sehe.

Ich bleibe zirka 20 Meter vor dem Restaurant stehen. Das kann ich nicht machen. Ich kann ihn doch nicht so verletzen. Ich bin kurz davor einfach um zu drehen, in den Zug zu steigen und weg von hier zu fahren. Nach Deutschland vielleicht, genauso wie Ryan in den Sommerferien.

Aber ich muss es tun.

Das ist eine Tatsache und ich muss da jetzt rein gehen. Egal was kommt. Er hat die Wahrheit verdient.

Entschlossen und mit mehr Mut laufe ich auf das große Gebäude zu, doch je näher ich komme, desto mehr verlangsamen sich meine Schritte.

Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass das so schwer wird.

Ich öffne die große Tür und trete ein. Ich entdecke direkt Ethan, wie er gerade ein Wasser auf dem Tisch absetzt und der Kundschaft zu lächelt. Er dreht sich um und entdeckt mich. Sofort fängt er an zu grinsen und geht auf mich zu.

"Hey, was machst du denn hier?" Begrüßt er mich überrascht und will mich küssen, doch ich drehe meinen Kopf leicht weg, sodass seine Lippen auf meiner Wange liegen. Ich schaue ihn an. Er mustert mich schief. "Ooookay." Macht er und lacht.

"Wir müssen reden." Meine ich direkt. Ethan nickt langsam. "Klar. Schieß los." Verlangt er. "Nicht hier." Ich schaue mich um. "Irgendwo, wo es ruhig ist." Murmel ich. "Komm mit." Er zieht mich vom Eingang weg, zu einer Tür, auf der Privat mit einem Warnzeichen steht.

Er drückt die Tür auf und geht rein. Ich hinterher. Sieht nach einer Garderobe aus. Wahrscheinlich für die Angestellten hier. Ich höre, wie Ethan die Tür schließt.

"Also. Was verschafft mir die Ehre?" Fragt Ethan, als ich mich zu ihm drehe. "Ich muss dir was sagen." Fange ich an. Er will mich unterbrechen, doch ich hebe meine Hand. "Und bitte keine Unterbrechungen. Es ist wichtig." Verlange ich und fühle mich nur noch schlechter. Ethan nickt.

"Das zwischen uns ist schön und es gefällt mir." Ein Lächeln umspielt Ethan's Lippen. "Aber es gibt da Dinge, die ich dir nicht sagen kann und-" Ich atme tief durch. "Bevor das zwischen uns noch ernster wird, wollte ich es beenden. Vielleicht versteht du das jetzt nicht. Aber egal wie sehr ich es versuchen möchte. Es geht nicht. Es liegt nicht an dir, wirklich nicht, aber-"

"Aber an deinem Ex?" Unterbricht Ethan mich und verschränkt seine Arme vor der Brust. Ich schaue ihm in die Augen. "Ich will dich nicht anlügen. Also, ja. Ja, wegen ihm." Erkläre ich und bin etwas erleichtert, dass es raus ist.

"Ich habe es mir gedacht." Ethan grinst. Verblüfft schaue ich ihn an. "Wie meinst du?" Frage ich. "Naja, sein Verhalten und deine Blicke, die du ihm zugeworfen hast. Ich habe die zwei Tage mit dir genossen. Du bist wunderbar, Joanna. Aber klär das zwischen dir und deinem Ex. Es scheint wirklich ernst zu sein. Und wer weiß. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder."

Damit hatte ich nicht gerechnet. Mit allem, wirklich. Aber nicht mit Verständnis. Ethan lacht, als er meinen überraschten Blick sieht. "Komm her!" Fordert Ethan grinsend und zieht mich zu sich, in eine Umarmung. "Danke." Hauche ich in seine Schulter und lächle.

Ethan ist so toll. Sein Charakter ist wunderbar. Jeder hätte Glück mit ihm. Aber ich muss ja mein Glück abgeben, um mich um mein Pech zu kümmern.

Ich löse mich von ihm und halte noch kurz seine Hand. "Versprich mir, dass ihr das klärt. Nicht für mich, sondern für dich." Ethan schaut mir tief in die Augen. Ich nicke. "Wenn du mir versprichst, dass wir Freunde bleiben." Verlange ich und grinse. "Könnte klappen." Ethan lacht.

Ich wende mich zur Tür. "Ich schreib dir." Verspricht Ethan und zwinkert mir zu. "Mach das." Erwidere ich und gehe dann. Erleichtert marschiere ich aus dem Restaurant.

Besser hätte es nicht laufen können. Aber jetzt heißt es....Distanz. Zu allen drei Idioten. Ganz besonders zu Luke. Er ist schließlich mein Pech. Und Pech ist scheiße.

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Wow, heftigen Dank an 4330 Reads. Das ist so krass! Ganz viel Liebe an euch <3

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