Kapitel 1.

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Gerade vertieft in meinen Geschichtshausaufgaben spürte ich das laute Knurren meines Magens und schaute auf die Uhr. 'Shit, es ist schon halb 4' bemerkte ich und lief los zur Küche. Die Nudeln holte ich aus dem Regal und ließ Wasser in einen Topf gießen, machte den Herd an und wartete bis es blubberte. Völlig in Gedanken starrte ich ins Nichts und merkte nicht, dass das Wasser schon längst überkochte. "Du bist echt zu dumm für alles." rief Alison als sie in die Küche kam. Ich holte panisch den Lappen und wischte alles weg nach dem ich den Deckel abgemacht hatte. "Willst du echt schon wieder was fressen?" sagte sie als ich die Nudeln in den Topf gab. "Mein Frühstück ist schon über 7 Stunden her." verteidigte ich mich. Jedoch brachte es nichts, ich bekam wieder eine Beleidigung nach der anderen von ihr zugeworfen. "Noch 7 Stunden würden dir nicht schaden. Du machst auch wirklich gar nichts für eine schöne Figur wie man sieht. Stattdessen frisst du dich voll mit irgendwelchem Zeugs. Ekelhaft." 'Ich bin den ganzen am Putzen damit du es sauber hast auf dem Arsch! Ich mache deine Klamotten und bügle sie! Ich koche auch für dich!' regte ich mich in meinem Kopf auf, aber sprach es natürlich nicht laut aus. Auf einmal spürte ich ihre Hand an meiner Brust. "Das hängt schon mega. So wird dich auf jeden Fall kein Junge sexy finden." Ich entfernte ihre Hand von meiner Oberweite. "Fass mich bitte nicht an." erwiderte ich, was aber im Endeffekt ein großer Fehler war. Ich spürte nur noch Alisons Hand an meiner Wange und hörte nur noch das Knallen. Mit einem Kribbeln im Gesicht lag ich auf dem Boden. "Verdient, du dumme Hure." Ich blieb liegen. "Was ist passiert?" hörte ich die Stimme meiner Stiefmutter, die mich nicht besser behandelte. "Sie hat mich wieder dumm angemacht." log Alison. "Oh man. Maddie, hack dich nicht so und koch endlich weiter. Wehe es schmeckt später nicht nur weil du hier faul rum lagst." schimpfte Marelyne mit mir. "Ja, Mutter." Ich stand auf, ging zum Herd, ließ meine Augen jedoch zu. Diese Schmerzen. Es brannte bis in meinen Hals. Langsam öffnete ich die Augen und kochte mit diesen elenden Schmerzen weiter. Ca 15 min später, kamen meine Stiefmutter und Alison wieder zurück um mir zu erklären, dass sie shoppen gehen. "Und übrigens kommt Harry später. Fass ihn ja nicht an, du s* Schlampe." schrie sie mir ins Ohr und verschwand dann durch die Tür. Nachdem ich die Haustüre zu knallen hörte, kamen die Tränen wie aus Strömen aus meinen Augen und liefen mir das komplette Gesicht hinunter. Ich rutschte das Regal entlang auf den Boden und hielt mir die Hände vor das Gesicht. "Ich kann nicht mehr." war das Einzige, das ich raus bekam.

30min später klingelte es an der Tür. Ich hatte mich wieder beruhigt und lief zur Haustür unserer Villa. Ich öffnete sie und sah einen großen jungen Mann mit braunen lockigen Haaren und strahlend grünen Augen. Sofort fielen mir Tattoos auf, die seine Arme entlang führten.

Er: "Hi."

Ich: "Hey. Ähm, kann ich was für dich tun?"

Er: "Alison hat mich eingeladen vorbei zu kommen und ähm.. Jetzt bin ich hier. Ist sie da?"

Ich: "Nein, aber sie kommt gleich, sie ist gerade noch mit ihrer Mutter in der Stadt, aber komm doch rein."

"Okay, danke." antwortete er und er folgte mir zur Küche, wo ich immer noch am kochen war. "Wow, euer Haus ist wirklich riesig. Schön habt ihr es hier." sagte er und lächelte. Er lehnte sich neben mich gegen das Regal und schaute mir zu wie ich verschiedenste Gemüsesorten schnitt. "Ich bin Harry Scott." gab er von sich und streckte mir seine Hand hin. Ich schaute auf diese und dann wieder ihn an. Irgendwie musste ich lächeln, da er auch so grinste. Ich gab ihm meine Hand und wir schüttelten sie. "Maddie Jefferson." "Schön dich kennen zu lernen, Maddie Jefferson." sagte er lächelnd, was mich wiederum auch mehr zum grinsen brachte. Ich betrachte unsere Hände wie sie sich sanft berührten.' "Übrigens kommt Harry später. Fass ihn ja nicht an, du s* Schlampe." '. Mir kam dieser Satz von Alison wieder in den Kopf und schon zog ich so schnell wie möglich meine Hand wieder aus seiner. Das Messer nahm ich wieder in die Hand um das Gemüse weiter zu schneiden. "Bist du Alisons Schwester oder die Putzfrau?" Autsch. Die Frage tat innerlich wirklich weh, aber was konnte er schon wissen.

M: "Alison ist meine Stiefschwester."

H: "Ah. Und ihre Mutter ist also deine Stiefmutter, oder?"

M: "Jap."

H: "Hm. Und dein Vater? Ist der auch mit Alison und ihrer Mutter in der Stadt?"

Ich wusste nicht ob ich ihm die Geschichte meines Vaters erzählen sollte, weil ich kannte ihn ja gerade mal seit 15min. "Du stellst aber ganz schön viele Fragen." lachte ich stattdessen. "Bin halt neugierig." amüsierte er sich. "Soll ich dir eigentlich mal helfen? Ich stehe hier nur sinnlos rum und schaue dir nur zu." "Ach nein, alles gut." Eigentlich hätte ich am liebsten sofort Ja gesagt, aber sowas macht man nicht, oder? "Na gut."

M: "Sind Alison und Du jetzt eigentlich zusammen oder nur Freunde?"

H: "Nein, sind wir nicht. Wir kennen uns erst seit 1 Monat oder so."

M: "Hm, okay."

Ich versuchte das oberste Wandregal zu öffnen um Teller raus zu holen, jedoch kam ich mit meinen 1m 60 nicht ran. "Komm, ich helfe dir." Harry kam perfekt an die Teller und legte sie mir auf die Theke. "Danke." gab ich etwas schüchtern von mir, was ich so gar nicht von mir kannte. Die Haustür öffnete sich und knallte danach wieder zu. Beide liefen direkt in die Küche, wahrscheinlich um zu schauen ob das Essen fertig ist. Sobald Alison Harry sah, ließ sie die Tüten fallen, richtete ihre Haare und umarmte ihn. "Hey Harry, Süßer." Ich verdrehte die Augen und bemerkte nicht, dass sie es genau sah. Sie griff nach seiner Hand und schon waren sie verschwunden. Alles war wieder ruhig und ich fühlte mich wieder einsam. Meine Stiefmutter kam in die Küche und klatschte als erstes mit voller Wucht gegen meinen Arm sodass ich mich dadurch ein Stück drehte und sie mir nochmal gegen die Wange schlug. Es knallte so laut. Eine Träne lief noch bevor ich sie stoppen konnte mein Gesicht hinunter. "Das ist dafür, dass der Tisch noch nicht fertig gedeckt ist und das Essen immer noch kocht." "Aber es ist fertig.." sagte ich so leise mit zittriger Stimme. "Das ist mir s* egal Maddie!" Sie ging aus der Tür und verschwand. Mein ganzer Körper brannte. Meine Hände zitterten, sodass ich die Teller nicht mal richtig halten konnte. Ich schloss die Augen und versuchte zu mir zu finden.

Der Tisch war nach zehn Minuten fertig gedeckt und alle kamen und setzten sich. Mein Gesicht glüte wie verrückt nach der Backpfeife. Vermutlich war es auch knallrot, denn Harry betrachtete mich mit schockierenden großen Augen. Ich sah ihn danach nicht mehr an. Ich konnte nicht. Jedoch spürte ich, dass er es die ganze Zeit tat.

Rette mich.Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin