Kapitel 1: Man kann es auch übertreiben!

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Seit Tagen machten sich alle verrückt. Die Lehrer, die Schüler und sogar der Hausmeister. In der Aula musste noch der Boden gebohnert werden, in den Klassen mussten noch die Tische umgestellt werden und vor der Eingangstür musste noch ein riesen Banner auf gehangen werden.

Und in Mitten diesem Chaos stand ich, eine heranwachsende junge Frau. Die eigentlich auf die High-School ging um etwas für ihr weiteres Leben zu lernen.

Aber anstatt im Unterricht zu sitzen, stehe ich mit einem Besen in der Hand auf unserem Campus und merke wie die Wut in mir mehr und mehr aufkocht. Weiter um mich rum verteilt stehen noch 5 weitere Schüler, mit denen ich eigentlich nicht viel so viel zu tun habe.

Zwei Jungen wahrscheinlich aus den unteren Jahrgängen, die anstatt zu fegen, lieber mit ihren Besen einen Schwertkampf veranstalteten und drei Mädchen, die ebenfalls nicht fegten, sondern lieber über die neuen, vor allem Männlichen „heißen" Austauschschüler sprachen.

Die Austauschschüler das war so ein Thema für sich, nur wegen ihnen mussten wir dieses ganze Theater hier aufziehen. Bei dem Gedanken an sie kam mir schon die Galle hoch. Also schmiss ich aus Protest den Besen in die nächste Ecke und ging zurück in das Schulgebäude. Gefolgt von ein paar ungläubigen Blicken.

Aber selbst im Gebäude hörte das ganze Spiel nicht auf. Alle liefen wie verrückt durch die Gegend und versuchten unsere High School „schöner" zu gestalten. Ein leises genervtes stöhnen entfuhr mir und schon wieder verdrehte ich meine Augen.

Ich versank vollständig in meinen Gedanken die gerade erst anfingen sich richtig in Rage zu reden. Und so merkte ich nicht dass ich im nächsten Moment geradewegs in jemanden hineinlief.

Zu meinem Glück war es mein Ex Freund. „Toll der hat mir gerade noch gefehlt", zischte ich leise.

Alle Plakate und Materialien die er in der Hand hatte langen nun neben uns verstreut auf dem Boden ich überschlug kurz die Möglichkeit einfach abzuhauen, aber das war nicht rechtens. Also stand ich schnell auf und hob ein paar der Plakate auf, mit der Hoffnung dass Chris jetzt bloß nichts sagen würde.

Aber auch in diesem Moment wollte mir das Universum einfach nicht helfen.

„Summer, können wir nicht reden bitte. Komm schon lass uns es noch mal versuchen." Mit einem Blick Richtung Decke dachte ich nur ach Fick Dich Universum.

Ich überreichte ihm die Plakate mit den Worten: „Chris, ganz ehrlich du kannst mich mal Kreuzweise, ich bin über dich schon lange hinweg und jetzt mach was du auch immer machen wolltest!"

Ich versuchte mit zügigen Schritten schnellstmöglich von ihm weg zu kommen, um so genug Platz zwischen uns zu schaffen und dieser Situation.

Denn dieses ganze Chris Thema hängt mir so langsam aber sicher schon zum Halse raus.

„Summer, komm schon ich weiß dass wir uns noch lieben." rief er mir noch hinterher.

Aber ich hatte keine Lust und keine Kraft mehr mich jetzt auf eine weitere hitzige Diskussion mit ihm ein zu lassen, also hob mich meinem Arm machte eine abwertende Geste, in der Hoffnung das er einfach nur kurz Ruhe geben würde.

Nun war ich wieder an einen Punkt angekommen wo ich Zeit für mich brauchte. In solchen Momenten ging ich immer in die Abstellkammer des Hausmeisters, ich drückte die Türklinke runter und atmete einmal tief ein.

Aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund war die Kammer Schalldicht und deswegen holte ich einmal tief Luft und fing lauthals an zu schreien.

Wie jedes mal wenn mir mal wieder alles über den Kopf wuchs.

Just one secondWhere stories live. Discover now