Trauma - Sebastian

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Es fängt mit einer Erinnerung an.
Ein Geruch reicht aus.
Ein Bild dass plötzlich im Kopf auftaucht.
Ein Geräusch.

Das Atmen wird zu einem Privileg.
Es fühlt sich so an, als würdest du ertrinken. Vergeblich nach Luft schnappen.
Deine Muskeln spannen sich an und du willst raus. Weg. Aber du kannst nicht. Nicht der kleinste Muskel bewegt sich.
Alles um dich herum wird still und du hörst nur deinen Herzschlag wild pulsieren. Er dröhnt laut in deinen Ohren und ist das einzige was dich bei Bewusstsein hält. Die Versicherung dass du lebst.
Du schnappst wieder nach Luft, aber deine Lungen sind wie verschlossen und es wird nur noch schlimmer.
Die Erinnerungen steigen in dir hoch.

Tote, blicklose Augen.

Geschrei.

Hilferufe.

Explosionen.

Aber du verweilst nicht in deinen Erinnerungen sondern fällst.
Immer tiefer.
In die Dunkelheit.

Gedanken ziehen vorbei und Angst macht sich in dir breit. Jede Sekunde könntest du landen. Jede Sekunde könntest du wie ein Schiff an einer Klippe zerschellen.

Du siehst die Granate kurz vor der Explosion neben dir liegen.
Den Finger der den Abzug drückt.
Die Hand die sich um deinen Hals schließt.

Die Schwärze und der unglaubliche Schmerz der dein Fleisch durchdringt als wärst du nichts weiter als Luft.

Das ist das Ende.

Du spürst wie dein Körper zerrissen wird.
Wie die Kugel in dich eindringt.
Deine Augen zufallen.

Du stirbst aber der dröhnende Herzschlag bleibt.

Die panische Angst vor der Dunkelheit wächst. Atemversuche sind nur energieaufreibend und nutzlos.
Jedes Scheitern macht alles nur noch viel schlimmer.

Du spürst den Aufprall.

Schmerz.

Verlust.

Angst.

Schuld.

Tod.

Du wirst nicht gerettet werden.
Die Dunkelheit und der Schmerz sind überall.

Verloren.




















Die kalte Luft schlägt dir in das Gesicht.
Deine Lungen füllen sich mit Sauerstoff.
Schweißgebadet schlägst du deine Augen auf und starrst an die Decke.
Du bist wieder in der Realität.
Sobald du deine Augen schließt ist die Angst wieder da.

Du willst nie wieder dorthin zurück, aber du sehnst dich so sehr nach dem Krieg. Nach dem Tod.

Gedanken | MorMorNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ