Kapitel 12

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Der nächste Tag in der Schule. Ich lief sofort auf Lindsey zu. Sie hatte echt gute Laune. Die hatte sie jedoch immer, also kam es mir nicht allzu merkwürdig vor.

Es klingelte, und wir machten uns an unsere Plätze. Der Platz neben mir war noch frei. Als der zweite Gong schallte, ging die Klassenzimmertür auf, und Jay kam rein. Gleich danach die Lehrerin. Jay hatte wieder seine Beanie an, und seine Haare vorne etwas hochgekämmt. Er saß nun neben mir und schaute auf sein Heft, die Arme am Tisch stützend und sich alle zwei Minuten durch die Haare fuhrend. Mir wurde plötzlich ganz warm. Kam er aus einem Kamin, oder warum wurde es immer so warm, wenn er kam?

Er merkte wohl, dass ich ihn vom Blickwinkel anschaute, und grinste leicht. Ich schaute sofort wieder nach vorne und hörte der Lehrerin abweisend zu.

Sollte ich überhaupt noch auf ihn sauer sein? Er hatte mich gestern zugegebenermaßen schon etwas erschreckt, aber zumindest hatte er das "Spiel" für mich mitgespielt. Ich musste mich doch eigentlich bedanken, oder? Der Unterricht begann, und zog mich von meinen Gedanken.

-

Kaum klingelte es zur Pause, kam Lindsey zu mir. "Hey Schnuckelpups"

Sie mochte es, mir ständig neue Spitznamen zu erfinden. Es war sowas wie ein Spiel für sie.

"Hey Linni" versuchte ich mitzumachen, scheiterte aber. Sie sagte darauf scherzend :"Du kannst das nicht." und ich musste kurz lachen.

"Und, hast du dich schon an deinen Sitznachbarn gewöhnt?", fragte sie zwinkernd. Ich verdrehte die Augen und gab ihr somit ihre Antwort.

"Jaja.Ich versteh schon." lachte sie. Wir redeten noch eine Weile, bis ein Mädchen sie rief und Lindsey zu ihr ging. Ich stand auf und bewegte mich zum Pausenhof, wo ich hoffte, Jay zu sehen, um mich bei ihm zu bedanken.

Und wie ich schon vermutete, befand er sich auf den Steinen. Jedoch war er nicht alleine. Ein Mädchen schien sich zu ihm gesellt haben. Ich kannte sie nicht, sie sah jedoch von der Seite sehr hübsch aus und hatte blonde Haare.

Soll ich warten, bis sie geht? Oder einfach jetzt hingehen?

Ich schien gar nicht überlegen zu müssen, denn Jay sah mich. Er sagte kurz was zu ihr, dann kam er in meine Richtung. "Hey du Stalker" sagte er, und grinste provozierend.

"Tut mir leid falls ich gestört hab. Du kannst ja wieder zu ihr." gab ich daraufhin zurück.

Ich konnte mich ja auch später bedanken, für mich wäre es kein Problem. "Nein nein. Wir wollen ja nicht dass jemand eifersüchtig wird." meinte er und hustete. Ich sollte eifersüchtig werden? Auf ihn?

"Du machst dir zu viele Hoffnungen." sagte ich sarkastisch und verschränkte meine Arme, da mir kalt wurde. Ich spürte ein paar kalte Schneeflocken auf meiner Nase, die mir gut taten, aber wischte sie dann weg.

Ich wollte dieses Gespräch schnell hinter mir haben, also fasste ich es kurz: " Jedenfalls.. wollte ich danke sagen. Für gestern. Ich hätte nicht gedacht, dass du mir hilfst."

"Kein Ding. Es war es wert." sagte er.

"Was war es wert?"

"Zu sehen, dass die Hexe sich sogar bedanken kann!"

"Nenn mich nicht so!"

Es ärgerte mich einfach, warum verstand er das nicht?

"Ich will dich aber so nennen." erwiderte er.

Eine Stimme rief nach seinem Namen und wir schauten hin. Es war das Mädchen, dass eben neben ihm gesessen hatte. Jetzt konnte ich sie von vorne sehen. Und ich erkannte sie. Sie war das Mädchen vom Café.

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