Unter seiner Fuchtel

21 3 0
                                    

~Ashton~

"Bea, bleib ruhig.", versuchte ich die Blondine zu besänftigen, doch sie warf mir einen dieser Killerblicke zu, die sie so gut drauf hatte. "Sag du mir jetzt nicht auch noch, was ich zu tun habe.", mahnte sie mich und ich hob unschuldig meine Hände in die Luft, während wir die Straße entlangliefen, in Richtung meines Autos. "Ich bin gerade so sauer, dass kannst du dir nicht vorstellen.", erklärte sie mir und stellte sich wartend neben meinen roten VW Golf, während ich auf die Fahrerseite ging und ihn mit dem Schlüssel öffnete.

Es war ein etwas älteres Auto - nicht einmal mit ferngesteuertem Öffnungssystem - doch ich hatte es mir mühsam erarbeitet und es war mir in den letzten Monaten ans Herz gewachsen. "Du musst deinen Bruder verstehen. Er will nicht, dass du dir deine Zukunft zerstörst.", erklärte ich ihr, woraufhin sie spöttisch lachte. "Meine Zukunft zerstören? Ich will nur Spaß haben, meine Grenzen austesten, aber er versucht mich Zuhause zu halten und eine Barriere um mich zu bauen. Er wird nicht immer alles Unheil von mir abhalten können. Ich werde Fehler und schlechte Erfahrungen machen, aber das gehört doch dazu, oder?", fuhr sie fort und schlug einmal frustriert auf das Armaturenbrett. "Hey, hey, kein Grund das alles an Betsi auszulassen.", sagte ich und fuhr mit meiner Hand über die Stelle, so als würde ich versuchen die Schmerzen meines Autos wegzuwischen, die durch ihren Schlag verursacht worden waren. "Du hast deinem Auto einen Namen gegeben? Wow, dass ist ja so männlich." Sie kicherte etwas, schien sich dann aber daran zu erinnern, dass sie eigentlich sauer war, denn sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Da ist ja dein süße Lachen. Ich wusste doch, dass es nicht so schlimm ist.", stellte ich freudig fest und sie musste sich echt konzentrieren, ihren kalten Gesichtsausdruck zu behalten. "Komm schon, Bea, ich weiß dass du es nicht zurückhalten kannst. Zeig mir dein Lachen. Komm schon!", forderte ich sie auf und schaffte es tatsächlich, dass ihre Mundwinkel nach oben wanderten. "Du bist so scheiße, Ash.", lachte sie und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.

Die restliche Fahrt verlief zum größten Teil ohne Konversation, nur meine CD spielte im Hintergrund und ich summte ab und zu leise mit. Auch Bea ließ sich etwas zum Singen hinreißen. Es war immer wieder schön, ihr Stimme zu hören. Nicht nur Niall konnte singen, auch Bea hatte ein Talent dafür und ich fand es total verblüffend, vor allem, wenn sie zusammen und zweistimmig sangen.

Bei ihr Zuhause angekommen, parkte ich meinen Wagen, stieg aus und gemeinsam gingen wir auf die dunkle Haustür zu, welche sie mit dem Schlüssel unter der Fußmatte öffnete. Nachdem wir eingetreten waren und unsere Schuhe an den dafür vorgesehenen Platz gestellt hatten, gingen wir über die Treppe nach oben.

"Sorry, dass du wegen mir die Party sausen lassen musstest. Niall hätte einfach Jack mich fahren lassen sollen.", entschuldigte sie sich, während sie in ihre Zimmer ging und ich schloss nach mir die Tür. "Kein Problem. Die Party war sowieso langweilig und ich wäre wahrscheinlich die Person gewesen, die am Schluss alle Betrunkenen nach Hause fahren müsste.", lachte ich. "Außerdem verbringe ich sowieso viel lieber Zeit mit dir, als mit ein paar fast Fremden aus der Schule.", fuhr ich fort.

Sie hängte ihre Jacke über den Drehstuhl vor ihrem Schreibtisch und setzte sich dann auf ihr Bett. "Heißt das, du bleibst? Es wäre okay für mich, wenn du zurück zur Party gehst, ehrlich.", erklärte sie mir, doch trotz ihres Angebots etzte ich mich auf den Stuhl, während sie ihren Laptop auf den Schoß nahm und ihn anschaltete. "Nene, ich fahre sicher nicht mehr zurück. Das war genug Autofahren für einen Tag. So wie ich deinen lieben Bruder kenne, muss ich ihn morgen sowieso wieder abholen.", meinte ich und sie lachte etwas. "Was?", fragte ich sie, ebenfalls mit einem Grinsen auf den Lippen. "Du stehst total unter der Fuchtel meines Bruders.", lachte sie und ich schüttelte den Kopf. "Wie kommst du denn darauf?", hakte ich nach, während sie begann auf der Tastatur herumzutippen. "Naja, er musste dich zum Beispiel kaum überreden die Party zu verlassen und du holst ihn ohne Widerrede morgen ab. Du bist wie sein Minion, obwohl er ganz sicher nicht Gru ist.", erklärte sie mir. "Danke. Nett von dir.", sagte ich mit sarkastischem Unterton. "Ich liebe es einfach, wenn Leute mich mit kleinen, dicken, gelben, unnützen Trickfiguren vergleichen." "Mach ich immer wieder gerne, Kleiner."

Gonna Be Famous [A.I./N.H./C.H./H.S.]Where stories live. Discover now