-Ein Abend mit Folgen-

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Ich schlug meine Augen auf. Schlagartig spürte ich einen heftigen Schmerz in meinem Kopf. Wo kamen die her? Ich wollte aufstehen, als ich bemerkte, dass ich nackt war. Meine Klamotten lagen überall herum und ich fing an, sie einzusammeln um sie wieder anzuziehen. Was war gestern passiert? Ich wusste nur noch, das wir ein bisschen gefeiert haben und auch Alkohol im Spiel war. Wie viel hatte ich getrunken?
Ich zog mich an, schnappte mir meine Pflegeutensilien und machte mich auf den Weg in die Waschräume. Auf dem Weg dahin, traf ich auf Eren und Armin. ,,Wie geht's dir?" fragte Eren. ,,Kopfschmerzen" erwiederte ich nur. ,,Und wie war es gestern noch?" Ich sah die beiden ungläubig an. ,,Wie gestern?" ,,Achso, du hast sicher einen Filmriss!" Armin schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. Ich wollte noch etwas erwiedern, doch Eren zog Armin schon weg. Ich schüttelte den Kopf und ging weiter. Aus den Augenwinkeln merkte ich, wie ich angestarrt wurde. Auch konnte ich des öfteren meinen Namen hören.
Im Waschraum stellte ich mich an ein freies Waschbecken und begann mein Gesicht zu waschen. Schrecklich sah ich aus, die Augen dick und rot und die Haare hingen wild umher. Ich fragte mich immer mehr was gestern passiert war. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und hörte ein fragendes: ,,(Y/N)?" durch meine Ohren dringen. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht meiner Freundin Cassy. ,,Ja?" gebe ich nur von mir. ,,Sag mal, da schlafe ich eine Nacht mal bei Sasha uns dann passiert gleich sowas!" Sie schien ziemlich aufgebracht. Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf: ,,Was habe ich gemacht?" ,,Das weißt du ganz genau!" rief sie: ,,Sowas kommt bitte in nächster Zeit nicht mehr vor!" ,,Cassy, ich weiß echt nicht mehr, was gestern passiert ist..." unterbrach ich ihren Redeschwall. ,,Ach du meine..." Sie hielt sich die Hand vor den Mund. ,,Würdest du es mit bitte sagen?" fragte ich sie. ,,Ähm... also ich denke es ist besser, wenn du es nicht weißt..." versuchte sie mir auszuweichen. ,,Sag es mir bitte" flehte ich, aber da war sie schon wieder weg. Ich machte mich fertig und bald darauf verließ ich auch den Waschraum. Ich wollte zurück ins Zimmer, als Erwin mich aufhielt. Aus Reflex salutierte ich sofort vor ihm. ,,(N/N), ich erwarte dich nach dem Training in meinem Büro!" befahl er streng. Ich antwortete nur mit einem lauten: ,,Ja Sir" und ging dann weiter.

~Nach dem Training~
Cassy und ich waren auf dem Weg in unser Zimmer und ich erzählte ihr von meiner Begegnung mit Erwin. ,,Es ist bestimmt wegen gestern Nacht" sagte meine Freundin. ,,Es wäre schön, wenn ich denn nun endlich erfahren dürfte, was gestern geschah" erwiederte ich mürrisch. ,,Jetzt wirst du es eh von Erwin ins Gesicht geklatscht bekommen" sagte sie mit einem breiten Grinsen. Ich schüttelte nur den Kopf. Im Endeffekt musste ich jetzt dadurch. ,,Ich bin bei Armin. Erzähl mir dann was Erwin gesagt hat." Sie zwinkerte mir zu. Ich versuchte nur zu lächeln, was mir nicht wirklich gelang und so sah es ziemlich schief aus. Ich klopfte an und bei dem Wort ,,Herein!" betrat ich den Raum. Sofort salutierte ich wieder. Ich bemerkte, dass auch Coperal Levi hier war. ,,Levi, (N/N), setzen!" schrie er. Wir taten es sofort und auch Levi wirkte eingeschüchtert. ,,Ihr wisst sicher worum es geht, nicht?" fragte Erwin nun etwas ruhiger. Von Levi kam sofort ein ,,Ja" aber ich konnte nicht antworten. Beide schauten mich an, bis ich dann endlich zugab, dass ich es nicht wußte. ,,Gut, Levi möchtest du es ihr erklären oder soll ich es tun?" Levi huschte ein kleiner Hauch von einem roten Schimmer übers Gesicht und ich traute meinen Augen nicht. ,,Erwin, bitte tu du es..." murmelte er. ,,Gut. Also (N/N), das ist jetzt vielleicht ein bisschen peinlich für dich, aber es ist nun mal passiert. Du hast gestern Nacht Geschlechtsverkehr mit Levi gehabt und das nicht wirklich leise. Das kann unmöglich ungestraft bleiben." Bei dieser Information blieb mir der Mund offen stehen. Ich konnte es nicht glauben ich habe mit meinem Heichou geschlafen? Und alle haben es gehört? In meinem Zimmer? Auf einmal verstand ich warum Cassy vorhin so aufgebracht war. Ich sah ungläubig zwischen Levi und Erwin hin und her. Zum Schluss blieb mein Blick an Levi hängen. Dieser hatte wieder seine übliche, gelangweilte und monotone Miene drauf, jedoch nickte er mir zu. ,,Welche Strafe denkt ihr, bekommt ihr dafür?" fragte Erwin und zwang mich so, den Blick von Levi abzuwenden. ,,Wir..." Ich schluckte. Levi warf mir einen genervten Blick zu. ,,...werden suspendiert" beendete er den Satz. ,,Nein, eigendlich..." fing Erwin an, wurde aber durch die auf gehende Tür unterbrochen. Eine völlig verwirrte Hanji stand nun im Raum. Sie sah erst zu mir, dann zu Levi und schließlich zu Erwin. ,,Seit ihr jetzt fertig? Erwin, du hast doch gesagt, das sie mir helfen werden. Ich brauche sie jetzt." Erwin begann zu lächeln: ,,Na los, ihr beiden geht schon!" forderte er uns auf. ,,Warum ich? Ich habe doch besseres zu tun..." murmelte Levi in sein nicht vorhandenen Bart. ,,Weil du auch daran beteiligt warst!" sagte Erwin mahnend. ,,Tch..." erwiederte Levi nur und schloss sich mir und Hanji an, zu gehen. ,,So ihr beiden" sagte sie, als wir in ihrem Büro waren. ,,Was sollen wir machen Shitty Glases?" unterbrach Levi sie gelangweilt. ,,Euch verhören lassen!" flötete sie und schon zog sie Levi am Arm mit in den Nebenraum. Ich musste warten. Ich konnte nix von den beiden hören, auch nicht, als ich mein Ohr an die Tür legte. Ob sie das mit Absicht machten? Doch nach einiger Zeit kamen die beiden wieder und ich würde nun verhört. ,,So, ich habe gehört, du weißt nix mehr. Wie viel hast du getrunken?" fragte sie. Zu meinem Erstaunen schrieb sie alles mit. ,,Nein. Ich kann mich an nix mehr erinnern" antwortete ich dann. ,,Wie fühlst du dich gerade?" fragte sie darauf. ,,Nach diesem 'Geständnis'? Naja..." Eigendlich... stand ich ja auch Heichou... Aber das sagte ich natürlich nicht. ,,Du stehst auf ihn" schlussfolgerte Hanji, als hätte sie meine Gedanken gelesen. ,,Ähm... nein..." schauspielerte ich schlecht und sah beschämt weg. ,,Dann kann ich es dir ja auch sagen. Levi war nicht betrunken!" Meine Augen wurden immer größer. ,,Nein?" vergewisserte ich mich leise. ,,Er hat keinen einzigen Tropfen getrunken! Aber sei ohne Furcht, das hab nur ich gesehen!" Ich schüttelte hochrot den Kopf. ,,So wie ich dich kenne, wirst du gleich hochrot, wie du schon bist, aus dem Raum stürmen. Nur zu" sagte sie und ich tat es. Ich hatte echt das Gefühl, dass sie meine Gedanken gelesen hat. Ich lief also beschämt an den beiden vorbei und verließ den Raum, um in mein Zimmer zu gehen. ,,Du hast ihr das doch nicht gesagt?" hörte ich Levi noch monoton aber in einem lauten und dominanten Ton fragen und dann hörte ich nix mehr und stürmte in mein Zimmer. Cassy war noch nicht zurück. Ich kauerte mich in einer kleinen Nische zwischen Bett und Tür zusammen. Weinen? Nein, das tat ich nicht. Mein Kopf war einfach leer. Heichou war gar nicht betrunken?! Er hat also mit Absicht mit mir geschlafen? Ein Hämmern riss mich aus meinen Gedanken. Ich antwortete nicht. Wenn es Cassy wäre, würde sie dreimal klopfen und dann reinkommen. Wer war es wohl. ,,Göre!" hörte ich. Es war also Levi.  Ich wollte ihn nicht sehen. ,,Ich komme jetzt rein!" drohte er monoton. Wieder antwortete ich nicht. Jedoch machte er seine Drohung war und betrat das Zimmer. Zum Glück konnte er mich durch die Nische nicht sehen. ,,Ich weiß das du hier bist, ich habe dich reingehen sehen" teilte er mir mit und fing an, durchs Zimmer zu tigern. ,,Hör zu; ich wollte das nicht. Es kam über mich." Seine monotone Stimme erfüllte den Raum und ließ mich zittern. Er setzte sich auch Cassys Bett, schlug ein Bein über das andere und verschränkte die Arme. ,,Jetzt komm raus!" befahl er barsch. Ich wiedersetzte mich dem Befehl. Ich schloss die Augen und hämmerte meinen Kopf gegen meine Knie. ,,Da bist du" bemerkte er plötzlich und ich spürte eine Hand auf meinem Kopf. Sie zog mich hoch und ich war somit gezwungen Levi und den Tatsachen ins Auge zu sehen. ,,Ich lüge nicht gerne" sagte Levi dann und kam meinem Gesicht immer näher. Ich hielt die Luft vor Spannung an. Ich konnte mich auch nicht bewegen. Er kam näher und näher. Bald... Nein jetzt. Er legte seine Lippen auf meine. Erst war es ungewohnt sanft, doch der Kuss wurde immer fordernder. Bald ließ er von mir ab. ,,(N/N), ich liebe dich" gab er zu und ich drückte nur als Antwort meinen Kopf an seine Brust.

Ein bisschen Levi Ackerman für alleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt