Hayat böyledir

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Kapitel 47

(Ich habe eine wichtige Frage an euch, weshalb ich euch bitte den Text unter diesem Kapitel zu lesen.)
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Schnell raste ich in die Einfahrt ein und zog vor Demir's Haus eine Vollbremsung . Ich stieg aus und hämmerte gegen die Haustür. Sobald die Tür aufgemacht wurde, stürzte ich mich auf Demir und schlug auf ihn ein. Ich sah nur noch rot. Blind vor Wut schlug ich noch weitere Male zu, ehe er mich von sich schubste und aufstand. "Was ist dein Problem man ?", grölte er und wischte sich das Blut von seiner Nase. "Ich weiß ganz genau, dass du weißt, wo Asya steckt !", fauchte ich ihn an. Demir rollte daraufhin genervt mit den Augen. "Was willst du eigentlich noch von ihr, he ? Werd doch endlich mit Filiz glücklich !". Ich ballte meine Hände zu Fäusten und blickte Demir hasserfüllt an. Er war mein Bruder. Auch wenn unser Blut nicht der Selbe war, waren wir zusammen aufgewachsen. Wir hatten zusammen gespielt, gelacht und auch geweint. Wie konnte er mir das jetzt antun ? Wie konnte er sich in meine Frau vergucken und sie versuchen mir wegzunehmen ? "Du.", hauchte ich. "Du hast ihr diesen Blödsinn eingeredet, nicht wahr ?". Er lachte sarkastisch auf. "Auch wenn. Im Endeffekt warst du in Filiz.". Ich spannte bei dieser Wortwahl, die er wählte mein Kiefer an und versuchte entspannt zu bleiben. "Demir, laber keinen Scheiß ! Ich hab mich für Asya und gegen Filiz entschieden ! Das wusstest du ganz genau ! Ich hab Filiz kein einziges mal angefasst !", verteidigte ich mich schnaubend. Dass er so handelte, ohne auch nur einen blassen Schimmer zu haben, verletzte mich. Auch wenn ich meine inneren Wunden keinem zeigte und sie mit meiner kalten Art versuchte zu kaschieren, belasteten sie dennoch mein Herz. "Sag mir wo sie ist, Demir. Sie ist meine Frau, komm schon.". "Zisch ab !", brummte Demir und schubste mich nach hinten. "Geh !", brüllte er aggressiv. Ich verlor langsam die Geduld, weshalb ich Demir grob an seinem Kragen packte und ihm eine Kopfnuss verpasste. Eigentlich wollte ich die Sache ruhig angehen, doch langsam wurde es auch mir zu viel. "Sag mir sofort wo meine Frau steckt !". Ich erwartete eine Antwort von ihm. Ich hatte das Recht dazu ! Er stöhnte auf und hielt sich erneut seine Nase. "Fuck ! Fick dich, Cihan !", schrie er stattdessen nur. "Immer musst du alles mit Gewalt lösen ! Einer der Gründe, warum Asya lieber bei ihrer Schwester bleiben sollte !". Demir hielt sich seinen Mund zu und sah mich schockiert an. Ein Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht. "Bei ihrer Schwester also ? An der Nordsee ?". Demir fluchte laut auf und schlug vor Zorn gegen die Wand. "Ich warne dich.", knurrte er mich an und packte mich fest am Kragen. "Tu ihr weh und du bist ein toter Mann, Cihan !". Seine Augen funkelten mich gefährlich an, während sich zwischen seinen Augen eine Zornesfalte bildete. Ich befreite mich geschickt aus seinem Griff. "Ich hab mich geändert ! Du hast nicht das Recht dazu zu denken, dass derjenige den du letzte Nacht scheiße bauen sahst, der selbe Mensch heute ist ! Menschen lernen, reflektieren, bereuen und ändern sich !", schrie ich wütend. Ich hatte es satt jedes mal als der 'Frauenschläger' oder 'Fremdgeher' gesehen zu werden. Verdammt, ich versuchte doch alles, um meine Schuld bei Asya zu begleichen. Wieso merkte das keiner ? Sie zeigten nur auf meine Fehler, meine guten Taten beachteten sie nicht einmal ! Demir setzte sich auf den Boden. Er sah frustriert aus und war dem Weinen nahe, so sah es aus. "Ich versteh es nicht. Ich versteh es echt nicht ! Egal was du getan hast, egal was du gesagt hast, sie hat immer nur mit einem Lächeln von dir erzählt. Sie hat nur Gutes erzählt, sie hat immer nur deine Stärken erwähnt.". Ich schluckte leise und wollte irgendwas unternehmen. Etwas zögernd setzte ich mich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Er hatte seinen Kopf in seinen Händen versteckt und schwieg. Er sah echt zerstört aus. Ich wollte ihm helfen, ihm einen Rat geben, doch kein Wort verließ meinen Mund. Ich traute mich nicht. "Irgendwann.", sagte ich schließlich. "Irgendwann wirst du auch die Richtige finden, Demir. Ihr werdet heiraten, eine Familie gründen. Mit der Richtigen an der Seite wirst du alt werden, Demir.". Ich atmete durch. "Aber Asya ist es nicht.". Demir erhob seinen Kopf und sah mich verletzt an, ehe er etwas enttäuscht seinen Kopf schüttelte. "Geh.", brachte er aus sich. "Geh bevor sie endgültig weg ist !". Ich runzelte meine Stirn und stand auf. "Was meinst du ?". "Sie fliegt heute in die Türkei ! Beeil dich, vielleicht schaffst du es noch !". Ich rannte sofort raus und holte mein Handy hervor. Schnell wählte ich einen bestimmten Kontakt und hielt das Handy beim Fahren gegen mein Ohr. Kurz piepte es, bevor er abhob. "Du musst mir ein Gefallen tun.", fing ich an.
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Erschöpft lehnte ich mich gegen den Sitz und gähnte. Ich hoffte, alles würde klappen und ich könnte Asya endlich in meine Arme schließen. "Entschuldigung.". Ich sah auf und blickte in braune Augen. Eine Brünette stand vor mir und schien aus irgendeinem Grund nervös zu sein. "Ich muss eigentlich an die Fensterseite, aber ich habe unglaubliche Flugangst ! Würde es ihnen was aus machen, wenn sie einfach an die Fensterseite rutschen würden, Bitte ?". Das würde ihre nervöse Art erklären. "Nein, natürlich nicht.", sagte ich aus Selbstverständlichkeit und rutschte zwei Sitze weiter. Sie bedankte sich lächelnd und setzte sich dann seufzend auf den Sitz. Ich betrachtete sie kurz von der Seite. Ihre hellbraunen Augen sahen etwas bedrückt aus und sie schien nervös zu sein, da sie ihre bemalten Lippen ununterbrochen befeuchtete. Ob es nur an ihrer Flugangst lag ? Als der Flieger sich zu bewegen schien, kniff sie ihre Augen zusammen und spannte sich bemerkbar an. Die Arme tat mir Leid, so verzweifelt und ängstlich, wie sie da saß. "Soll ich dir mal eine lustige Geschichte erzählen.", rief ich ihr zu, woraufhin sie ihre Augen öffnete und mich verwirrt musterte. Vielleicht würde ich sie damit etwas ablenken. "Einmal, da war ich stockbesoffen und einer meiner Freunde hatte die Idee in einen Zoo einzubrechen.". Nachdem ich ihr die Geschichte von meinen Jungs und mir erzählte, in dem meine Jungs und ich eine Ziege gestohlen hatten und wir mit ihr rumgegangen waren, bis wir von der Polizei abgeführt wurden, huschte sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Sie versuchte sich jedoch wieder auf den Flug zu konzentrieren, weshalb sie ihre Augen wieder schloss. Ich fragte sie schmollend, ob diese Aktion nicht mal ein kleines Lachen verdient hatte, doch sie blickte mich nur augenrollend an. "Komm schon, nur ein Kleines !". Langsam fing sie an zu grinsen und drehte ihren Kopf weg. "Du bist echt süß.", nuschelte sie und rieb sich ihre Schläfe. Ich lachte leicht. "Das seh ich dann mal als Kompliment.". "Mach das", lachte auch sie jetzt. "Cihan", reichte ich ihr lächelnd meine Hand. "Kira.". Auch sie schenkte mir ein Lächeln. "Schöner Name. Meine Grundschullehrerin hieß damals so.", erzählte ich. "Sie war echt heiß.", rutschte es mir aus. Sie lachte jetzt verlegen los. "Das seh ich dann auch mal als Kompliment.". "Mach das.", wiederholte ich ihre Worte und zwinkerte ihr zu. "Arsch.", hörte ich sie lachend murmeln. "Das hab ich gehört !". Meine Reaktion ließ sie stärker lachen. Als sie sich beruhigte, lehnte sie sich gegen ihren Sitz und sah mich musternd an. "Wohin geht's für dich ?", fragte ich sie und drehte mich zu ihr. "An die Nordsee.", konterte sie kichernd. "Nein Spaß, ich fahr zu meinen Großeltern.", erklärte sie mir und strich mir aufmunternd über den Arm, als sie mein beleidigtes Schmollen sah. "Harter Korb.", nickte sie und grinste frech. "Ach komm, Spaß bei Seite. Und was willst du dort ?". "Ich gehe meine Frau abholen.", antwortete ich und lächelte weit, als meine Gedanken zu Asya schweiften. Wie sehr ich mich nach ihren Augen sehnte. Ihren Lippen, Haaren und am meisten sehnte ich mich nach ihrem Duft. "Du bist verheiratet ?", stotterte Kira schockiert. Ich nickte und zeigte stolz auf meinen Ring. "Wie alt bist du denn ?", fragte sie. "20 und du ?". "19.", antwortete sie nachdenklich. "Meine Frau ist nur 2 Jahre jünger, als du.". "17 ? Echt jetzt ?". Ich nickte lachend. "Sie hat schöne Augen. Um ehrlich zu sein die Schönsten, die ich jemals gesehen habe.", plapperte ich in Gedanken vertieft weiter. "Hast du ein Bild von ihr ?", fragte Kira interessiert und ich nickte. Ich holte mein Handy heraus und zeigte ihr glücklich meinen Hintergrund. "Das ist sie ?". Kira zog unglaubwürdig eine Augenbraue in die Höhe. "Sie sieht aus wie eine der Hijab-Models auf Instagram. Komm sei ehrlich, du hast das Bild nur aus dem Internet, oder ?", versuchte sie mich zu necken. Ich schüttelte feixend den Kopf und sah mir das Bild verträumt an. Asya lächelte freudestrahlend in die Kamera, während sie sich an meinen Oberarm geschmiegt hatte und meinen Arm mit ihrer winzigen Hand besitzergreifend umklammerte. Von mir sah man nur meinen wirklich muskulösen Arm. Mein Blick glitt wieder zu der Schönheit neben mir, auf dem Bild. Sie sah echt aus wie ein Model. Sogar noch schöner. Ich zeigte Kira noch ein Bild, auf dem Asya und Ich deutlich zu sehen waren, um ihr die Wahrheit zu bestätigen. Kira staunte nicht schlecht. "Sag Masallah und mach kein Auge.", befahl ich Kira aus Spaß, woraufhin sie nur anfing zu lachen.

Asya's Sicht :
"Wie ? Warum lassen Sie sie jetzt nicht durch ?", schrie meine Schwester ein drittes Mal. Das Personal am Flughafen wollte mich nicht durch die Gepäckkontrolle lassen und das regte meine Schwester erkennbar auf. "Wo liegt jetzt genau das Problem ?", mischte sich jetzt mein Schwager ein und zog meine Schwester vorsichtig nach hinten, da sie so aussah, als würde sie jeden Moment das Personal attackieren können. "Wir dürfen sie nicht durchlassen.", sprach einer der Männer endlich. "Und weswegen, wenn ich fragen darf ?", zischte meine Schwester wieder hysterisch. Sie war das komplette Gegenteil von mir ; laut und selbstbewusst. Sie wusste, wie man sich zu verteidigen hatte und wehrte sich auch, wenn es sein musste. "Warten Sie bitte einfach ab.", sagte der Mann. Ein kleines Grinsen schmückte sein Gesicht. "Jetzt grinst er auch noch ! Ich werd' verrückt ! Serkan birsey yap, yoksa su maymunlari ucagin önüne atcam ! (Serkan, mach was oder ich schmeiß diese Affen vor ein Flugzeug  !)", kreischte meine Schwester los. Dabei zog sie noch mehr Blicke auf uns, als wir schon bekamen. "Abla, beruhig dich. Das-". Bevor ich zu Ende reden konnte, wurde mir der Mund zugehalten. Eine starke Person hob mich von hinten hoch und warf mich über seine Schulter.
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Meine Frage an euch : Möchtet ihr lieber sehr lange Kapitel (2000+ Wörter) oder normale (1000-1500) ? Bedenkt bitte, dass die langen dann halt länger brauchen, bis sie geupdatet werden.

-Eure Meinung zu Demir in diesem Kapitel ? Glaubt ihr, er wird die Beiden jetzt in Ruhe lassen ?

-Eure Meinung zu Cihan's Verhalten zu Kira ?

-Was glaubt ihr, warum Asya nicht durch die Kontrolle darf ?

-Was glaubt ihr, wie sieht Cihan's Plan aus ?

-Wer ist es wohl, der Asya 'entführt' ?

Danke fürs Lesen, Voten und Kommentieren.

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